HSC entscheidet das Frankenduell relativ klar für sich
Das Frankenderby Coburg gegen Großwallstadt, Siebter gegen Erster, stellte auch vor rund 120 Zuschauern das Spitzenmatch zum Auftakt des 11. Spieltags dar, und es hielt, was es versprach.
Die HSC-Jungs waren von Anpfiff an hellwach: Torhüter Fabian Apfel wehrte gleich den ersten Angriff des TVG-Nachwuchses ab und brachte die Gäste in der Folgezeit mit weiteren glänzenden Paraden schier zur Verzweiflung. Im Gegenzug schloss Dino Mustafic die erste HSC-Aktion zum 1:0 ab. Zwar konnten die Mainfranken dann bis zur vierten Minute mit 2:1 in Front gehen, doch das war nur ein kurzes Intermezzo und sollte die letzte TVG-Führung des Spiels bleiben. Bis zur 6. Minute hatten die Gelb-Schwarzen wieder mit dem 3:2 die Nase vorn und gaben danach das Heft auch nicht mehr aus der Hand. In der Abwehr stand der HSC bärenstark, und im Angriff glückte den Hausherren insbesondere in den ersten vierzehn Minuten fast alles. Der TVG wurde in dieser Phase von der HSC-Dampfwalze fast ein bisschen überrollt, sodass die Coburger mit 9:4 davonziehen konnten. Dieser Rückstand war wie ein Weckruf für die Großwallstädter, die sich nun besser auf den HSC einstellten und ihre Klasse immer häufiger mit schönen Anspielen und tollen Würfen aufblitzen ließen. Mit einer Drei-Tore-Serie kam der TVG daher bis auf 9:7 heran und gestaltete die Begegnung wieder offen. Aber die Gastgeber behielten ihre erfolgreiche Linie unbeeindruckt bei. Die überragenden Dino Mustafic und Jakob Knauer waren überhaupt nicht zu bremsen und steuerten in der ersten Hälfte acht bzw. fünf Tore bei. Bis zur 28. Minute konnten die Vestestädter ihren Zwei- oder teilweise sogar Drei-Tore-Vorsprung wahren, dann nutzten die Großwallstädter einen kurzen HSC-Durchhänger zum 17:17-Ausgleich. Umso wichtiger war es, dass die Hausherren sich noch mit zwei Treffern eine 19:17-Pausenführung sichern konnten.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte blieben die Coburger hochkonzentriert gegen die heftig auf den Ausgleich drängenden Großwallstädter und konnten bis zur 35. Minute den Zwei-Tore-Abstand (22:20) halten. Obwohl die zwei Top-Scorer des TVG, Christos Erifopoulos mit insgesamt 14 und Thomas Keck mit 9 Toren, nie ganz unter Kontrolle zu bringen sind, gelang es der Coburger Defensive trotz dieser Trefferzahlen, die beiden Stars in ihrem Wirkungsradius so gut wie möglich einzuschränken. Gleiches hatten indes die Gäste auch mit Jakob Knauer und Dino Mustafic im Blick, die beide konsequent manngedeckt wurden. Der TVG verteidigte offensiver, doch die HSC-Youngsters wussten die passenden Antworten. Lukas Dude, Benjamin Beyer und der gerade in schwierigen Spielphasen besonders nervenstarke Niklas Knauer mit einem Heber und einem raffinierten Dreher übernahmen nun das Tore-Werfen, Tizian Braun im Tor machte mit guten Szenen da weiter, wo Fabian Apfel aufgehört hatte, und wieder setzte sich das Coburger Team mit 27:21 und 30:24 in der 47. Minute ab. Zuschauer und Mannschaft spürten, dass die Sensation zum Greifen nahe war. Und das Coburger Team ließ sich – anders als in der Schlussphase gegen Gelnhausen – wegen der möglichen Siegchance nicht verunsichern, auch nicht, als die starken Gäste zwischenzeitlich wieder auf 27:24, 30:27 oder 32:29 in der 55. Minute verkürzten. Der TV Großwallstadt zeigte, weshalb er ein Spitzenteam ist, und kämpfte sich mit großer Moral stets wieder beharrlich heran, aber nicht immer waren die Angriffsbemühungen der Gäste vom gewünschten Erfolg gekrönt. Auch der TVG zeigte Nerven, und der eine oder andere Wurf ging zum Glück des HSC auch über oder neben das Gehäuse. Als Kollektiv funktionierten die Coburger Jungs an diesem Tag einfach einen Tick besser als die Großwallstädter. Unter großer Anfeuerung der meisten begeisterten Zuschauer spielten die HSC´ler mit der besten Saisonleistung über komplett sechzig Minuten einen verdienten und relativ deutlichen 36:32-Sieg gegen die starken Großwallstädter nach Hause.
Alle Jungs des HSC 2000 Coburg wussten zu überzeugen. Nur durch diese gemeinschaftliche Topleistung konnte der im Vorhinein angestrebte, aber nicht unbedingt zu erwartende Erfolg erreicht werden. Hätte auch nur ein HSC-Spieler seine Maximalleistung nicht erreicht, so wäre dieser Sieg gegen die starke TVG-Mannschaft nicht möglich gewesen.
Für den HSC 2000 Coburg spielten:
Fabian Apfel, Tizian Braun – Lukas Dude (6/1), Benjamin Beyer (4), Leonard Harreß, Nils Wendel (2), Jonas Wolter, Nicolas Carl (1), Christopher Härtl (2), Dino Mustafic (10/2), Jakob Knauer (8), Niklas Knauer (3)
Trainer: Martin Röhrig, Andreas Gahn
Bericht von Reiner Hennig
Bild von Iris Bilek