Beim Nachbarn in Thüringen muss die HSC-Zweite mal so richtig etwas heraus holen
Nach der selbstverschuldeten Pleite in Bruchköbel ist die HSC-Zweite am 14. Spieltag der 3. Liga Ost erneut in fremder Halle tätig. Und wieder ist es mit dem HSV Bad Blankenburg ein Team aus der absoluten Gefahrenzone. Eine erneute Niederlage wäre zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch keineswegs fatal, aber ein deutliches Zeichen dafür, dass man wieder auf die Gewinnerseite kommen muss. Schließlich sind es nur noch zwei Spiele bis zur Halbzeitpause der laufenden Saison. Das heißt, dass die Coburger es diesmal besser machen müssen als zuvor, als sie in Brucköbel erst nach gut 40 Minuten die richtige Einstellung zum Spiel fanden und dann nichts mehr reißen konnten. Da darf in Blankenburg nichts, aber auch gar nichts im Hinterkopf rumoren wie, „die sind ja noch drei Punkte hinter uns“.
Von Beginn an wird in der thüringischen Landessportschule ein forsches Auftreten des HSC erwartet, mit gezielten Angriffsaktionen und einer sehr aufmerksamen Deckungsarbeit. Aufstellungssorgen hat das Trainerduo Martin Röhrig/Ronny Göhl auch diesmal keine, denn sowohl die Bundesliga-Jugend als auch die erste Mannschaft sind bereits am Samstag im Einsatz. Dass es in dieser Liga ganz egal ist, ob der Gegner vorne mit dabei ist, oder ganz am Ende, wurde den HSC-lern erst vor Wochenfrist deutlich gemacht. Sie wissen also, wie es auch beim HSV Blankenburg ablaufen könnte, der nach zwei Heimsiegen mit gestärktem Rücken antreten wird. Die Mannschaft von Trainer Igor Ardan hat keinen großen Einzelkönner und überzeugt im Kollektiv mit einem schnellen Spiel und großem kämpferischen Einsatz. Dass seine Mannschaft trotz einer Fünf-Tore-Führung in Baunatal noch mit 24:26 verlor, war für den neuen Boss überaus ärgerlich. Dass der seit einem Monat als Chefcoach amtierende vorherige Co-Trainer Igor Ardan (Jörg Schläger wurde wegen Erfolgslosigkeit entlassen) gegen die Coburger vor eigener Kulisse eine Niederlage mit aller Macht wird verhindern will, ist selbstredend. Das Coburger Trainerteam wird ihren Mannen auch das eingeimpft haben, sodass eigentlich nur die Frage offen bleibt, werden die HSC-Akteure diese Anweisungen auch umsetzen?
Fraglich ist noch der Einsatz von Nikola Franke. Dies wird, ebenso wer aus der A-Jugend noch dazu kommt, erst kurzfristig entschieden. Es wird verdammt schwer, aber es wäre ein guter Zeitpunkt für die Jungs, „mal so richtig einen raus zu hauen“ ist das Credo der Verantwortlichen. Das Spannende in der Liga ist die wöchentliche Ungewissheit, wie sich die Tabelle jeweils verändert. Neben der Partie in Bad Blankenburg stehen sich zwischen HSG Hanau und HSC Bad Neustadt sowie Northeimer HC und SG Magdeburg II punktnahe Konkurrenten gegenüber, aber auch die oft unstete HSG Rodgau Nieder-Roden ist gegen die SG Bruchköbel vor einem Seitensprung nicht sicher, obwohl hier der Dritte gegen den Dreizehnten spielt. Klarer Favorit eigentlich nur der führende TV Großwallstadt beim MSG Groß-Bieberau/Modau, denn der Zweite aus Leutershausen ist bei SV Anhalt Bernburg durchaus in Gefahr. Spielfrei sind HC Erlangen II und TV Germania Großsachen, die beide mit einer Partie voraus sind.
Das Aufgebot des HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz, Lukas Dude, Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner, Patrick Pernet, Maximilian Drude, Jonathan Rivera, Jakob Knauer, Dominik Bühler, Kenny Schramm, Andreas Wolf.
Bericht von Erich Bilek