Vier-Tore-Rückstand egalisiert. Coburg beklagt schwere Verletzung von Jakob Knauer
Auch beim Tabellenvorletzten der 3. Liga Ost machte sich das Manko der HSC-Zweiten nachteilig bemerkbar. In Bad Blankenburg blieben wiederum zu viele gute Tormöglichkeiten ungenutzt. Am Ende muss man mit dem einen Zähler beim 24:24 sogar zufrieden sein, denn geführt haben die Coburger das ganze Spiel über kein einziges Mal. Das Remis reichte der HSC-Zweiten jedoch zumindest dazu aus, dass der Abstand zu den Abstiegsplätzen gewahrt wurde. Dass der Vorletzte, SG Bruchköbel, mit dem 25:25 bei der HSG Rodgau Nieder-Roden bis zehn Sekunden vor dem Ende den Dritten fast straucheln ließ, zeigt zum x-ten Male die Ausgeglichenheit dieser Spielklasse. Diesmal hatte auch der führende TV Großwallstadt große Schwierigkeiten beim hauchdünnen 24:23-Erfolg am Freitagabend bei der Groß-Bieberau/Modau (punktgleich mit Coburg – 12:16). Die SG Leutershausen (31:26 bei SV Anhalt Bernburg) bleibt Großwallstadt auf den Fersen, dagegen fällt der HSC Bad Neustadt mit der 24:29-Niederlage bei der HSG Hanau auf Rang zehn zurück, während der GSV Eintracht Baunatal mit dem einzigen deutlichen Sieg am 14. Spieltag (34:24 gegen TV Gelnhausen) um drei Ränge auf Acht vorrückt. Der Northeimer HC gewinnt zu Hause mit 37:33 Toren gegen den SC Magdeburg II, der deshalb seinen 5. Rang an die spielfreie HC Erlangen II abgeben musste.
HSV Bad Blankenburg – HSC 2000 Coburg II 24:24 (12:9)
Beide Mannschaften zeigten gleich einen flotten Beginn, standen aber zumeist unter der Obhut beider Abwehrreihen. Als sich dann der Gastgeber mit 6:3 absetzte waren bereits 15 Minuten vorbei und auch einiges geschehen. Drei Siebenmeter, eine gelbe Karte und eine Zeitstrafe gegen Coburg, zwei gelbe Karten fast zur gleichen Zeit gegen den Gastgeber und nicht nur einen Strafwurf vom HSC, der vorbei ging, sondern auch noch zwei klare Chancen liegen gelassen. Ein Beginn, der die Gemüter richtig aufheizte und zu einer recht spannenden Partie wurde, in der die Gelbschwarzen zu keiner Minute sich aufgegeben haben und auch aus brenzligen Situationen immer wieder herausfanden. Etwas leichter hätte sich die Mannschaft auf alle Fälle tun können, wenn nicht immer wieder beste Gelegenheiten zum Haare raufen ungenutzt geblieben wären. So brachte man sich unnötigerweise immer wieder in Hinterhalt, obwohl im Großen und Ganzen alles ganz gut klappte. Drude, Wucherpfennig und Schramm brachten ihre Mannschaft nach knapp 20 Minuten wieder auf 7:6 heran.
Kurz darauf eine konfuse SR-Entscheidung: eine Disqualifikation gegen Benedikt Kellner und es kam noch dicker, als Jakob Knauer nach einer Abwehraktion verletzt ausscheiden musste. Beides verkraftete die Mannschaft jedoch recht gut und kam nach dem 6:9 (24.) zwei Minuten später beim 9:10 durch Wolf, Drude und Munoz (sogar in Unterzahl) wieder ganz nahe, ehe zwei Strafwürfe die Einheimischen wieder mit drei Toren nach vorne brachte.
Vielversprechend ging es mit Toren von Pernet und Wolf in Halbzeit 2 los. Dann wurde aber wieder ein Siebenmeter verworfen und Blankenburg setzte sich über 15:12 nach knapp 37 Minuten mit vier Toren auf 17:13 ab. Aber auch diesmal ließen sich die Gäste nicht klein kriegen, holten sich mit Pernert (2) und Drude den Anschluss (17:16), waren dann aber ein wenig unkonzentriert und lagen bald wieder mit vier Stück im Rückstand (18:22). Mit einer ganz tollen Moral ausgestattet vermasselten die Coburger dem HSV den jetzt nahen doppelten Punktgewinn. Nach dem 22:23 durch Schramm egalisierten Franke und letztlich Wolf, mit einem Siebenmeter 45 Sekunden vor dem Schlusspfiff, auch das 24:24 zum hochverdienten Endstand.
Statistik
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz (2), Lukas Wucherpfennig (1/1), Nikola Franke (1), Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner (2), Patrick Pernet (3/1), Maximilian Drude (4), Jonathan Rivera, Jakob Knauer, Dominik Bühler (1), Kenny Schramm (3), Andreas Wolf (7/1).
SR.: Konstatin Großer / Christopher Will
Zuschauer: 473
Siebenmeter: 7 / 5-3
Zeitstrafen 4 / 4
Disqualifikation: 0 / 1
Stimmen zum Spiel
Trainer Martin Röhrig: „Wir haben heute unfassbar viele 100%ige Chancen ausgelassen; normal kann man da nicht punkten. Dazu kommt die rote Karte gegen Bene und die schwere Verletzung von Jakob, die ich gerne gegen den Punkt eingetauscht hätte. Aber gerade trotz dieser Rückschläge muss ich den Jungs ein riesiges Kompliment machen. Alle haben vorbildlich gekämpft und sich den Punkt redlich verdient. Max Drude und Patrick Pernet haben ihr bestes Saisonspiel gemacht, Patryk Foluszny in der Schlussphase sein Tor vernagelt und Jonny Rivera war der Fels in der Abwehr.“
Jonathan Rivera (Abwehrstratege): „Es war irgendwie ein typisches Spiel von uns, so wie in letzter Zeit. Meiner Meinung nach hat sowohl die Abwehr als auch der Angriff gut gespielt, aber vorne gingen einfach unendliche Möglichkeiten nicht rein. Das hat unser ganzes Spiel markiert. Ich muss leider sagen, dass wir am Ende mit dem einen Punkt zufrieden sind. Die Verletzung von Jakob Knauer war eine unglückliche Aktion in der Abwehr.“
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek