Nach dem Seitenwechsel fehlte es gegen Erlangen II an der nötigen Übersicht
Die Chance zu einer erfolgreichen Revanche der Reservisten des HSC 2000 Coburg II im Frankenduell gegen die „U 23“ aus Erlangen war bereits kurz nach dem Seitenwechsel passee. Innerhalb kurzer Zeit zogen die Gäste von 12:14 mit einfachen Mitteln auf 13:20 davon. Die Vorentscheidung zum späteren 28:22-Erfolg von Erlangen war damit bereits gefallen Die Coburger verloren ihre Linie und fanden keine Handhabe mehr, um an der Niederlage noch etwas ändern zu können. Der HSC ist weiterhin Zwölfter, derzeit mit dem Hang nach unten. Erlangen, zuvor Sechster, rückte zu Lasten des SC Magdeburg wieder auf Rang 3 vor, der mit 20:32 Toren eine böse Pleite bei der SG Bruchköbel (15.) hinnehmen musste. Daneben zeigte auch der TV Gelnhausen (14) seine Zähne und schickte den HSC Bad Neustadt mit 31:18 hoch geschlagen nach Hause. Zudem spielte mit dem SV Anhalt Bernburg (13.) ein weiterer „Underdog“ stark auf, der zu Hause den führenden TV Großwallstadt beim 26:28 am Rand einer Niederlage hatte.
Dass auch der HSG Rodgau Nieder-Roden (4.) zu Hause beim 30:30 dem TV Germania Großsachsen (9.) einen Zähler abtreten musste macht wiederholt klar, dass sich keiner auf eine Favoritenrolle verlassen darf. Mit dem 31:27-Erfolg über den Northeimer HC rückte der GSV Eintracht Baunatal auf Rang sieben vor.
HSC 2000 Coburg II – HC Erlangen II 22:28 (10:13)
Ein durchaus profitables Ergebnis verpassten die Coburger zunächst, denn nach dem schnellen 1:0 von Keller nach nur 42 Sekunden legten die Gelb-Schwarzen gegen Erlangen durch Keller und Drude auch danach jeweils vor und kassierten beim 3:4 (7.) den ersten Rückstand gegen die favorisierten Gäste. In der Folge zeigte Coburg ein paarmal Schwächen beim Ausnutzen völlig freier Wurfpositionen. Mit ihren Treffern aus dem Rückraum blieb der HSC jedoch auf naher Distanz und holte sich in einer weiterhin ausgeglichenen Begegnung nach 6:8 (16.) innerhalb von drei Minuten mit einem Dreierlauf und herrlichen Treffern von Schramm, Dude und Kellner die Führung wieder zurück. Das war dann aber auch die letzte wirklich sehenswerte Phase im Spiel der Coburger, die nicht nur in der Treffsicherheit wieder nachließen, aber auch im Abwehrverbund etwas löchriger wurden. Die versierten Gäste setzten mit vier Toren zum 9:12 (28.) jedoch gleich wieder ein Zeichen, dass man sich gegen sie keine Nachlässigkeiten erlauben darf. Das 11:14 von Drude in Minute eins der zweiten Halbzeit ließ die Coburger Fans unter den knapp 100 Zuschauern, Erlangen hatte einiges mitgebracht, auf eine weitere Aufholjagd hoffen, aber vergeblich. Erlangen, mit verändertem Abwehrverhalten (keine Zeitstrafe nach sechs in HZ eins), hatte nun auch den HSC-Rückraum ganz gut im Griff und machte nach dem 12:14 (33.)
gegen die nun zum Teil sehr unaufmerksamen Gastgeber innerhalb von fünf Minuten mit dem 13:20 bereits vorzeitig alles klar. Coburg fing sich von danach nicht mehr, „baute“ viele einfache Fehler und fing dadurch weiterhin ganz einfache Gegentreffer der Gäste ein, die das Spiel nun kontrollierten. Trainer Martin Röhrig versuchte mit Auswechslungen alles, brachte jedoch keine Ruhe mehr in die Mannschaft, die nun nicht mehr zum einfachen Handball-ABC zurück fanden. Das Bemühen der Spieler um den siebenfachen Torschützen Benedikt Kellner war durchaus vorhanden und damit gelang nach dem Neun-Tore-Rückstand (16:25) in den letzten sieben Spielminuten dann doch eine geringe Ergebniskorrektur in einem Spiel, in dem das Fehlen des verletzten Andreas Wolf mit seinen überraschenden Toren sehr vermisst wurden.
SR.: Gunnar Beyer (Bad Blankenburg / Andreas Jakob (Albersdorf)
Zuschauer: 94 Siebenmeter: 2 von 4 / 2 von 6 Zeitstrafen: 5 / 6
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze und Patryk Foluszny (Tor): Marvin Munoz (4), Nikola Franke (3), Lukas Dude (2), Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner (7/2)Patrick Pernet, Maximilian Drude (3), Jonathan Rivera, Christopher Härtl, Jakob Knauer, Dominik Bühler, Kenny Schramm /3).
Bericht von Erich Bilek