HSC 2000 Coburg – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 24:28 (13:14)
Mit einem Sieg konnten die HSC-Youngsters zu den Spitzenteams aufschließen und den Abstand zu den Verfolgern im Rennen um den für den Verbleib in der Bundesliga entscheidenden sechsten Tabellenplatz möglicherweise ausbauen.
Zehn Minuten lang standen die Zeichen für den HSC sogar auf Sieg! Durch Treffer von Lukas Dude, Christopher Härtl, den mutig auftrumpfenden Jonas Wolter und Niklas Knauer führten die Vestestädter bis zur 10. Minute 4:2 und 6:4, doch die Gäste aus Mittelhessen glichen jeweils zum 4:4 und 6:6 aus. Torhüter Fabian Apfel hielt seine Farben mit zahlreichen Reflexen im Spiel, sein Pendant auf der Dutenhofener Seite jedoch ebenfalls, so dass beiden Mannschaften in den folgenden fünf Minuten nur jeweils ein Treffer zum Zwischenstand von 7:7 gelang. Doch dann kamen ab der 16. Minute einige unglückliche Faktoren zum Nachteil des HSC zusammen – zunächst wurde eine Zwei-Minuten-Strafe von den Gästen konsequent genutzt. Unkonzentriertheiten im Spielaufbau, leichtfertige Ballverluste, dazu noch Pech mit einem Pfostenwurf von Jonas Wolter ließen den Wetzlarer Nachwuchs auf 7:10 bis zur 20. Minute enteilen. Eine Siebenmeterparade von Robin Hennig in der 22. Minute gab noch einmal Hoffnung, doch die Grün-Weißen ließen sich gar nicht irritieren und bauten sogar zeitweilig den Vorsprung auf 8:12, 9:13 und 10:14 (27. Minute) aus. Aber immer wenn die Gelb-Schwarzen den Anschluss verloren zu haben schienen, spielten sie plötzlich fast befreiter auf und überraschten die gegnerische Abwehr mit raffnierten Spielzügen. Das gab Hoffnung, denn Benjamin Beyer, Lukas Dude und Christopher Härtl verkürzten auf 13:14. Es war sogar noch mehr drin, doch in der 30. Minute fand der ansonsten so nervenstarke Niklas Knauer beim Siebenmeter seinen Meister im Dutenhofener Keeper.
In der zweiten Hälfte kamen wiederum die Gäste besser aus den Startlöchern und erzielten das 13:15. Dem HSC gelang wiederum der Anschluss, und Niklas Knauer verlud erfolgreich den Torhüter beim 15:15-Siebenmeter. Aber gerade wenn die HSC-Jungs drauf und dran waren, den Spielverlauf zu ihren Gunsten zu wenden, waren sie plötzlich wie gelähmt. Da wurde plötzlich ein Zuspiel völlig ohne Not viel zu hoch angesetzt und flog ins Seitenaus, oder relativ unbedrängt wurde aus dem Rückraum unplatziert aufs Tor geworfen – Aufbauarbeit für die sehr kompakte, schwer überwindbare Abwehr der Hessen! Letztere erwiesen sich gerade in diesen kritischen Augenblicken als sehr belastbar, clever und abgezockt. Überraschende Anspiele, konsequente Chancenverwertung – das zeichnete die HSGler aus, die auf 15:17, 16:18 und 17:19 davonzogen. In den letzten zwanzig Minuten des Spiels feierte dann Torhüter Robin Hennig nach seiner Knieverletzung, die er im Hinspiel ausgerechnet in Dutenhofen erlitten hatte, seine Premiere im neuen Jahr und konnte, wie sein glänzender Kollege Fabian Apfel, mit mehreren Paraden überzeugen. Die HSC-Jungs kämpften, klammerten, kratzten, aber zunächst half nichts – in der 45. Minute führte Dutenhofen mit 17:21, trotz der Auszeit der Hausherren kurz danach 17:22. Aber wie schon zuvor in der ersten Hälfte rappelten sich die angeschlagenen Coburger wieder auf und boten den überlegenen, abgeklärter spielenden Gästen noch einmal die Stirn. Benjamin Beyer und Justin Spörke brachten die Heimmannschaft bis zur 50.Minute auf 20:22 heran. Die aufopfernd kämpfenden Gelb-Schwarzen mobilisierten ihre letzten Reserven, doch bisweilen spielten ihnen die Nerven einen Streich, währenddessen die Dutenhofener genau wussten, was sie in welcher Situation spielen wollten und deshalb die HSC-Abwehr immer wieder narrten. Dem HSC gelang der Ausgleich nicht mehr, er fiel mit 21:25, 22:26 und eine Minute vor Schluss sogar mit 23:28 zurück. Niklas Knauer blieb es vorbehalten, raffiniert den letzten Treffer des Spiels aus schwierigem spitzen Winkel zu erzielen.
Der Sieg für die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ist verdient, vielleicht ein oder zwei Tore zu hoch, doch die Hessen waren in den entscheidenden Situationen abgeklärter, ruhiger, zielstrebiger. Die HSC-Jungs zeichneten sich durch eine hohe Moral und viel Kämpferherz aus, waren über lange Strecken des Spiels durchaus gleichwertig, leisteten sich aber zu viele Aussetzer, die von einem Spitzenteam entsprechend auch bestraft werden. Nach dieser Niederlage befindet sich der Coburger Nachwuchs auf einem undankbarn siebten Platz und muss nun nächste Woche beim schwierigen Auswärtsspiel beim Vierten HSG Hanau wichtige Punkte holen.
Für den HSC 2000 Coburg spielten: Fabian Apfel, Robin Hennig, Tizian Braun – Lukas Dude (5), Benjamin Beyer (3), Louis Korn, Leonard Harreß, Justin Spörke (1), Nils Wendel, Jonas Wolter (6), Max Preller, Nicolas Carl, Christopher Härtl (6), Nils Knauer (3/1)
Trainer: Martin Röhrig, Andreas Gahn
Bericht von Reiner Hennig