HSC-Zweite in der Gefahrenzone
Mit einem großen Handycap musste der HSC 2000 Coburg II zum Spiel beim Northeimer HC antreten, denn neben Nikola Franke fehlte mit Jonathan Rivera in der Abwehr nicht nur der starke Mittelblock, es fehlten auch noch Maximilian Drude sowie Lukas Wucherpfennig, der am Vortag in der Ersten eingesetzt wurde. Trotz allem zeigten sich die Coburger dem stark verbesserten Gastgeber spielerisch über weite Strecken durchaus gewachsen, konnten aber auch in Niedersachsen ihre kleinen Schwächen nicht ablegen und mussten dem NHC einen verdienten, aber zu hoch ausgefallenen 28:21-Erfolg überlassen.
Coburg als Dreizehnter nunmehr unter hohem Druck, nur noch einen Punkt vor der SG Bruchköbel (14. ) nach deren 26:26 Teilerfolg bei HSC Bad Neustadt, der mit gleicher Punktzahl (16:26) und exakt der gleichen Tordifferenz (je – 40) in zwei Wochen zum HSC in die HUK-Arena kommt. Das bisher ganz enge Tabellenbild entzerrte sich nach dem 21. Spieltag etwas. Im Keller steht ein Quintett mit bereits drei Punkten Abstand zum weiterhin breiten Mittelfeld. Dabei überraschte nicht nur Schlusslicht HSV Bad Blankenburg mit dem 26:26 bei SC Magdeburg II, sondern vor allem der Gästeerfolg von Anhalt Bernburg (23:22 beim Zweiten HC Erlangen II) sowie das 24:23 von TV Germania Großsachsen über den Dritten Leutershausen. Der Vorsprung vom führenden TV Großwallstadt ist nun nach dem sicheren 26:19 gegen HSG Rodgau Nieder-Roden fast schon uneinholbar.
Northeimer HC – HSC 2000 Coburg II 28:21 (13:9)
Trainer Martin Röhrig musste das Abwehrtandem Ribera/Franke ersetzen und dass man vom Einsatzversuch des langzeitverletzten Andreas Wolf den Rückstand bemerkte, war zu erwarten. Seine junge Mannschaft zeigte sich vor allem in der ersten Halbzeit dem Gastgeber gewachsen, ließ sich nicht groß düpieren und hatte auch das wurfstarke HC-Quartett (Meyer, Lange, Berthold und Hoppe) relativ im Griff, obwohl die unter Führung von Neuzugang Lothar von Hermanni wie schon in der Vorwoche auftrumpften und 24 der 28- NHC-Treffer erzielten. Mit viel Einsatz und auch gutem Zusammenspiel zeigten die jungen HSC-Akteure keine Scheu vor den an Erfahrung reicheren Niedersachsen und mischten erfreulicherweise ganz gut mit – blieb aber auch ohne dem nötigen Glück in so mancher Situation.
Ärgerlich, dass es am Ende zu einer zu hohen Niederlage kam, denn vom Anpfiff weg zeigte sich der HSC, dass er was mitnehmen möchte. Vorne gelang es immer wieder dran zu bleiben und in der zwangsweise umgestellten Abwehr überzeugte das Team mit einem enorm großen Einsatzwillen. Bis zum 7:8 (21.) durch Kenny Schramm war Coburg nicht abzuschütteln, fing dann jedoch noch fünf Gegentreffer bis zu Pause ein und erzielte selbst durch Kellner und Schramm nur zwei Stück. Der Auftakt in HZ zwei wieder vielversprechend, in der vor allem Jakob Knauer nicht nur mit seinen fünf Treffern überzeugte.
Nach dem Dreierlauf innerhalb von zwei Minuten mit Toren von Kellner, Pernet und Wendel zum 13:15 (37.) kam Hoffnung auf. Nach dem 15:16 war wieder alles offen, aber gerade in dieser Phase klebte wieder einmal das Pech an den Händen der Gelb-Schwarzen und so eine mögliche Führung nicht genutzt. Den fünf Serien von jeweils zwei Gegentreffern wurde in den folgenden 12 Minuten von Coburg jeweils nur eines entgegen gesetzt, weil Northeim in dem von zwei starken Torhütern geprägtem Spiel nun abgeklärter agierte und letztendlich zum verdienten Sieg kam, der mit 28:21 jedoch viel zu deutlich ausfiel, da die Coburger einige Möglichkeiten mehr versiebten.
SR.: Felix Pusch / Stefan Weiße
Zuschauer: 285 Siebenmeter: 5/3 – 4/3 Zeitstrafen: 5/5 Disqu.: 0/1 (3. Zeitstrafe)
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze und Robin Hennig (Tor): Marvin Munoz (5), Lukas Dude, Nils Wendel (2), Benedikt Kellner (3/1), Patrick Pernet (2/1), Christopher Härtl (1), Jacob Knauer (6), Dominik Bühler, Kenny Schramm (2), Niklas Knauer, Andreas Wolf.
Tim Titze (HSC Torwart): Sicherlich eine unnötige, ärgerliche Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten – gerade weil wir trotz vieler Fehlwürfe und technischen Fehlern 15 Minuten vor Schluss die Möglichkeit zum Ausgleich hatten. Danach agierte Northeim allerdings abgeklärter und schaffte es durch einfache Tore den Abstand weiter zu vergrößern. Northeim gewann so verdient die Partie – allerdings etwas zu deutlich. Wir wissen, dass wir nun beim Derby-Heimspiel gegen Bad Neustadt in zwei Wochen noch mehr unter Erfolgsdruck stehen.
Bericht von Erich Bilek