Handball A-Jugend Bundesliga Ost
HSC 2000 Coburg – HSG VfR/Eintracht Wiesbaden 31:17 (17:9)
Mit einer Rumpfmannschaft von gerade einmal sieben Spielern hatte das Schlusslicht aus Wiesbaden die Reise nach Coburg angetreten. Sechzig Minuten lang mussten die Hessen ohne Wechselmöglichkeit auf der Platte durchhalten, was ihre Erfolgschancen nicht vergrößerte. Im Lichte dieses Handicaps verkauften die Gäste ihre Haut so teuer wie möglich, und sie gaben über die gesamte Spieldauer ihr Bestes.
Von Selbstaufgabe war zu keiner Zeit etwas zu sehen; die HSG VfR/Eintracht präsentierte sich als eine Mannschaft mit großem Charakter! Die ersten zwölf Minuten verliefen daher auch noch ausgeglichen; bis auf das 0:1 zu Beginn legten die Coburger jeweils ein Tor vor, und die Wiesbadener glichen aus. Ab der zehnten Minute erarbeiteten sich die Gelb-Schwarzen einen Zwei-Tore-Vorsprung; sie waren bemüht, unterschätzten den Tabellenletzten nicht, überboten sich bisweilen aber wie so oft in den letzten Spielen im Auslassen bester Gelegenheiten.
Was in der Coburger Mannschaft an Klasse steckt, ließ sie trotzdem phasenweise immer wieder aufblitzen – das erste Mal in der 17. Minute mit einer schnellen Kombination über mehrere Stationen, an deren Ende der spielfreudige Leonard Harreß mit einem überraschenden Pass den freigelaufenen Nils Wendel am Kreis bediente, der sicher zum 9:6 verwandelte. Die HSC-Jungs hatten sich mittlerweile besser auf die Besucher aus der hessischen Hauptstadt eingestellt, denen nun weniger gelang, und das zahlte sich postwendend für den HSC in Toren aus! In den folgenden dreizehn Minuten gelangen den Wiesbadenern nämlich nur noch drei Treffer.
Torhüter Robin Hennig hielt seinen Kasten genauso wie sein Kollege Fabian Apfel in der zweiten Hälfte mit zahlreichen Paraden sauber, und in der Offensive war jeder Coburger für ein Tor gut,was auch die Statistik mit der breiten Verteilung der Tore auf die Spieler belegt. Benjamin Beyer und seine Teamkollegen bauten den Vorsprung weiter aus und mit den beiden Treffern von Christopher Härtl ging der HSC verdient mit 17:9 in die Kabinen.
Ähnlich wie in der ersten Hälfte ging es in den zweiten dreißig Minuten weiter. Was die Vestestädter boten, war sicher kein handballerischer Leckerbissen, eher solide Hausmannskost, aber es reichte, weil den Hessen bei allem Bemühen die Möglichkeiten fehlten, dem Spiel noch einmal eine Wendung zu geben und dem HSC gefährlich zu werden.
Zweifelsohne ist es den Wiesbadenern hoch anzurechnen, dass sie niemals aufgaben, dass sie konditionell trotz der ununterbrochenen Belastung mit- und dagegenhielten, aber wenn nicht mehr viel gelingt, macht sich auch meistens das Glück rar. In der 39. Minute gelang den Gästen ein echtes Wembley-Tor, das aber anders als sein historisches Vorbild zu Recht nicht gewertet wurde.
Die Coburger spielten ihre Überlegenheit aus und erhöhten bis zur 42. Minute auf 23:11. Die HSG VfR/Eintracht versuchte, sich nicht abhängen zu lassen, und manche Unkonzentriertheiten bei den HSC-Youngstern erleichterte ihr das bisweilen. Zwischen der 45. und der 48. Minute scheiterten beide Mannschaften am Pfosten, danach enteilte Coburg durch Justin Spörke, Lukas Dude und Niklas Knauer auf 28:16 bis zur 55. Minute. Den Gästen gelang lediglich noch ein Treffer, bevor Lukas Dude und zweimal Louis Korn mit ihren Treffern zum 31:17-Endstand den Schlusspunkt setzten.
Mit einem routinierten, glanzlosen Arbeitssieg gewannen die HSC´ler verdient das Spiel und die zwei wichtigen Punkte, die ihnen noch die minimale Chance auf das Erreichen des sechsten Platzes und damit des Bundesligaverbleibs wahren. Zwar bleibt bezüglich des Leistungsniveaus noch viel Luft nach oben, doch in diesem Spiel ging es nicht um Ästhetik, sondern schlicht und einfach darum, die Punkte egal wie zu holen, und diese Aufgabe hat die Coburger A-Jugend mit Souveränität und Bravour gemeistert und sich vorübergehend auf den sechsten Platz vorgeschoben.
Für den HSC 2000 Coburg spielten: Fabian Apfel, Robin Hennig – Lukas Dude (3), Benjamin Beyer (5/2), Louis Korn (3), Leonard Harreß (3), Justin Spörke (3), Nils Wendel (3), Jonas Wolter (2), Max Preller (4), Nicolas Carl, Christopher Härtl (3), Niklas Knauer (2)
Trainer: Martin Röhrig, Andreas Gahn
Bericht von Reiner Hennig