Verbesserte Ausgangslage nach dem Sieg in Baunatal/Großwallstadt Meister

Die zweite Garnitur des HSC 2000 Coburg II packte in der Partie beim GSV Eintracht Baunatal wieder einmal „die Wundertüte“ aus, wie Trainer Martin Röhrig vor langem einmal feststellte, und entführte mit 31:28 Toren beide Zähler vom favorisierten Tabellenzehnten GSV Eintracht Baunatal. Die Abstiegsgefahr ist damit zwar noch keineswegs behoben, aber die Aussichten zum Verbleib in der 3. Liga Ost hat sich nach der starken Leistung in Hessen um einiges verbessert.

Die SG Bruchköbel gewann das Kellerduell  mit 26:22 Toren bei HSV Bad Blankenburg und führt weiterhin mit zwei Punkten im Vorteil das Fünferfeld am Tabellenende an, während die Blankenburger wieder die Rote Laterne übernehmen mussten. Beide Mannschaften bekommt Coburg in Heimspielen noch vor die Flinte. HSC Bad Neustadt bleibt nach dem klaren 36:24 gegen dem Northeimer HC vor der punktgleichen HSC-Zweiten. Während der Kampf um den Klassenerhalt sich wieder bis zum Mittelfeld hinstreckt, steht TV Großwallstadt als Meister der Liga bereits fest. Die Unterfranken sind nach dem 23:20-Sieg über die HC Erlangen II mit einem Vorsprung von neun Punkten nicht mehr einzuholen.

GSV Eintracht Baunatal – HSC 2000 Coburg II  28:31  (16:15)

In einer überaus spannenden und bis kurz vor dem Schlusspfiff noch keineswegs entschiedenen Begegnung setzten sich die Coburger am Ende erfolgreich in Szene, weil sie im Gegensatz zum Heimspiel, als der 32:29-Vorteil nur zum Remis reichte, diesmal gegen den gefährlichen Gastgeber die Ruhe bewahrten und mit einer emotionalen Leistungssteigerung den verdienten Erfolg sicherten. Von Beginn an wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden.

Coburg ließ sich zunächst nicht abschütteln und verschaffte sich nach dem 2:3 (4.) mit Treffern von Schramm und zweimal Kellner (davon 1 Siebenmeter) mit dem 3:5 (9.) schon bald den nötigen Respekt, obwohl die Gäste danach mit Konterangriffen nach einem nicht genutzten HSC-Siebener drei Dinger zum 6:5 (12.) entgegen setzten. Nach dem 6:6 (Keller) und 7:7 (7-m Göhl) verloren die Gäste etwas ihre Linie und gerieten in den folgenden acht Minuten über 10:7 und 12:8 beim 14:9 (22.) sogar mit 5 Treffern in den Hinterhalt. Coburg hat sich jedoch schnell wieder erholt.

Drei Kracher von Wolf innerhalb von 90 Sekunden zum 12:14 und seinem Tor zum 13:15 nach HSC-Timeout brachte Coburg wieder auf Schlagdistanz, die sich durch Drude und Knauer (in vorletzter Sekunde) mit dem 15:16 noch vor der Pause verringerte. Gleichverteiltes Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit. Baunatal legte jeweils vor, während die Gäste mit ihrem variablerem Angriffsspiel durch Wolf, Knauer, Kellner, Göhl (7-m) und Franke (20:21 in der 41. Minute) stets postwendend dagegen hielten.

Mit Vogel, Geßner und Räbiger (zusammen 20 Treffer) hatten die Coburger immer wieder kleine Probleme, verlor auch kurz die Übersicht und fing drei schnelle Treffer zum 20:24 ein, dem das sofortige Timeout von Martin Röhrig folgte. Die vom HSC-Coach vorgegebene neue Linie mit dem aus der Deckung vorgezogenen Nikola Franke brachte den Gastgeber ins Stocken und als Härtl nach dem 21:25 mit einem Sturmlauf ohnegleichen innerhalb von 5 Minuten zum 26:25 verkürzte und Jakob Knauer kurz darauf den Gleichstand zum 26:26 (52.) herstellte, war der Heimverein (bis dahin nur einmal in Rückstand) sichtlich geschockt.

Auch das 27:26 durch Räbiger konnten die nun willensstarken HSC-ler nicht mehr bremsen. Mit einem Viererlauf durch Kellner, Schramm und zweimal Göhl (ein 7-m) war die Partie mit dem 27:30 knapp drei Minuten vor dem Abpfiff entschieden, da Coburg diesmal die Übersicht behielt und sich auch vom Timeout der Gastgeber nicht beeindrucken ließ. Beeindruckend die Geschlossenheit der Mannschaft in der Schlussviertelstunde, in der sich die Erfahrung von den Routiniers Göhl und Rivera ebenso auszahlte, wie der teils unbekümmerte Auftritt der „jungen Garde“ mit Kellner, Knauer, Härtl & Co., die in dieser Verfassung das Klassenziel durchaus schaffen können.                                                                                          

Statistik

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze und Patryk Foluszny (Tor): Ronny Göhl (5/3), Nikola Franke (2), Lukas Dude (1), Benedikt Kellner (6/2), Maximilian Drude (1), Jonathan Rivera, Christopher Härtl (4), Jakob Knauer (3), Dominik Bühler, Kenny Schramm (3), Andreas Wolf (6).

Zuschauer:    225

Siebenmeter:   2 – 4 / 5 – 6      

Zeitstrafen:   4 / 2

SR.: C. Dux / B. Follmert

Stimmen zum Spiel

Ronny Göhl (fünf Tore): „Wir kommen ganz gut ins Spiel, haben am Anfang ein wenig Pech mit einigen Pfostenwürfen. Wir bekommen dadurch drei schnelle Gegentore und kommen sogar mit vier Treffern in Rückstand. Kämpfen uns aber super zurück, vor allem mit der guten Leistung von Andi Wolf und gehen mit nur minus eins in die Pause. Ein paar blöde SR-Entscheidungen in Halbzeit zwei und wir waren wieder mit vier Toren hinten.  Mit der Umstellung zur 5:1- Deckung (Franke vorgezogen) wurde nicht nur die Abwehr enorm stärker, wir fanden auch zur guten mannschaftlichen Leistung, in der es zwar immer noch nicht perfekt war, zeigten aber viele Emotionen und Leidenschaft, womit wir verdient beide Punkte holten. Mit dem gleichen Auftreten in den nächsten Spielen werden wir die Klasse halten.“

Max Drude (1 Treffer): „Wir haben echt verdient gewonnen. Wir haben mit einer kämpferischen Leistung Gas gegeben. Von daher haben wir heute einen Grund zum Feiern und es ist eine positive Rückmeldung im Abstiegskampf, was echt wichtig ist und wir sind zuversichtlich für das nächste Spiel bei der HSG Rodgau Nieder-Roden.“

Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek