Nur diesen zwei Teams ist es in dieser Saison gelungen, den Bergischen HC zu bezwingen. Dominic Kelm wurde operiert.

Zum Finale der Saison 2017/2018 bekommt der HSC 2000 Coburg den größten Brocken dieser Liga vorgesetzt. Am Samstagabend (Anwurf in allen Ligaspielen zeitgleich um 18.30 Uhr) muss das Team von Jan Gorr beim Meister und Wiederaufsteiger Bergischer HC in der Uni-Halle in Wuppertal antreten. Die haben sich in der bisherigen Saison nur drei Mal geschlagen geben müssen, zwei Mal gegen den VfL Lübeck-Schwartau und in eigener Halle dazu noch gegen den ASV Hamm-Westfalen. Die Wunschvorstellung vor Saisonbeginn wäre gewesen, dass sich die Teams der Bergischen Löwen und des HSC erst einen offenen Schlagabtausch liefern, dann gemeinsam den Wiederaufstieg feiern können.

Aber Wünsche gehen eben selten in Erfüllung. Während der Gegner umgehend in die erste Liga zurückkehrt, was bereits 2012/2013 gelang, muss Coburg zum sicheren Erreichen des Saisonziels, Platz Vier, gewinnen. Am Ende kommt der HSC noch für Platz Drei, Vier oder Fünf in Frage, die Konkurrenten sind Balingen und Lübeck. Aber Coburgs Trainer Jan Gorr will, dass sein weiter reduziertes Team noch einmal eine ähnliche Leistung abruft wie in der vergangenen Woche. Dabei wird Dominic „Bobo“ Kelm die Reise nicht mehr mit antreten. Der HSC-Oldie, der sich noch gar nicht so fühlt, musste sich am kleinen Finger der linken Hand operieren lassen. „Das war bereits seit längerem geplant und deswegen habe ich die Hoffnung, dass Lukas Wucherpfennig und Stefan Lex bis zum Wochenende wieder fit sind“, zeigt sich Jan Gorr verhalten optimistisch, dass ein verletzungsgeplagter Kader wieder aufgestockt wird.

Denn die Coburger wollen wir vor zwei Wochen der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga dem Meister die Meisterschaftsfieber schon etwas versalzen. „Wenn man es nüchtern auf dem Papier betrachtet, ist das eine kaum lösbare Aufgabe, aber wir fahren nicht zu einem Kaffeetreffen nach Wuppertal“. Gorrs Team will noch einmal angreifen und aus eigener Kraft den vierten Tabellenplatz sichern. „Dabei wird es wichtig sein, mit der nötigen Emotionalität zu Werke zu gehen, aggressiv zu verteidigen. Denn der BHC verfügt über TOP-Individualisten.“ Beim BHC fällt im rechten Rückraum allerdings Mannschaftskapitän Kristian Nippes aufgrund einer Meniskusverletzung im linken Knie für sechs bis acht Wochen aus. „Sie haben ihre Vorschusslorbeeren bestätigt und eine beeindruckende Dominanz gezeigt“, zollt Gorr der Saisonleistung des BHC Respekt. Aber sein Team will gegen die Übermannschaft der Liga unbedingt noch einmal dagegenhalten. „Der Bergische HC hat in den letzten Wochen nicht austrudeln lassen, obwohl sie ja schon lange als Aufsteiger feststehen. Sie haben nicht zurückgeschaltet, sich keine Blöße gegeben und werden auch uns diesen Gefallen nicht tun“, rechnet Gorr mit Gegenwehr. Um sich auch für die Hinspielniederlage zu revanchieren, hat er seine einsatzfähigen Spieler noch einmal professionell wie immer vorbereitet, ehe es in die doch recht kurze fünfwöchige Sommerpause geht.

Gorrs „SMS“- Spielzeitfazit: „Aus vielerlei Hinsicht eine extrem schwere Saison, nicht immer mit den Leistungen und Ergebnissen die wir uns vorstellten. Aber sie hat ein gutes Ende genommen.“

Die Akteure

HSC 2000 Coburg: Oliver Krechel, Tim Titze, Patryk Foluszny; Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig (?), Felix Sproß, Sebastian Weber, Stefan Lex (?), Benedikt Kellner, Florian Billek, Till Riehn, Jakob Knauer, Tobias Varvne, Romas Kirveliavicius. Trainer: Jan Gorr.

Bergischer HC: Christopher Rudeck, Bastian Rutschmann; Maximilian-Leon Bettin, Max Darj, Leos Petrovsky, Jonas Dell, Arnor Thor Gunnarsson, Maciej Majdzinski, Milan Kotrc, Jan Artmann, Tomas Babak, Csaba Szücs, Linus Arnesson, Bogdan Andre Criciotoiu. – Trainer: Sebastian Hinze.

SR: Carsten Thiele / Michael Immel

Die Lage in der Liga

Alle Entscheidungen sind vor dem abschließenden Spieltag gefallen. Der Bergische HC und die SG BBM Bietigheim sind wieder erstklassig. Bietigheim kann mit einem Erfolg über HBW Balingen-Weilstetten dazu beitragen, dass Coburg auch im Falle einer Niederlage auf Platz vier bleibt. Auf Rang drei geht es für den HSC nur bei einem eigenen Sieg vor. Gleichzeitig müsste zudem der VfL Lübeck-Schwartau gegen den HC Rhein Vikings verlieren.

Aus der Liga nach unten verabschiedet sich die HSG Konstanz gegen den letztjährigen Mitaufsteiger Dessau-Roßlauer HV. Die gehen im August in ihre dritte Saison in Liga Zwei. Als einzigen der vier Neulinge hat es Eintracht Hildesheim „erwischt“, die bei den DJK Rimpar Wölfen ihre Abschiedsvorstellung geben. Bitter wird es beim ThSV Eisenach. Die Partie gegen Schlusslicht und Mitabsteiger HG Saarlouis ist für den Traditionsverein nach 64 Jahren erst einmal die letzte Erst- oder Zweitligapartie, die sie bestreiten.

Die Einteilung der dritten Liga wird interessant, denn auf zwei der vier Absteiger dürfte die zweite Mannschaft des HSC in der kommenden Saison treffen, abhängig von der eigenen Ligazuteilung.

Notizen am Rande

Hoffest – In Kooperation mit seinen Medienpartnern Coburger Tageblatt und Radio EINS veranstaltet der HSC am 3. Juni ab 11:00 Uhr ein gemeinsames Hoffest im Innenhof der beiden Firmengebäude. Alle Fans, Freunde, Förderer und Sponsoren sind eingeladen, um zusammen mit Spielern, Trainern und Funktionären aller HSC-Mannschaften die Saison 2018/2019 gebührend ausklingen zu lassen.

Rahmenspielplan – Saisonstart für die Spielzeit 2018/2019 ist am 25./26. August 2018, eine Woche zuvor findet die erste Pokalrunde statt. Letzter Spieltag ist am 8. Juni 2019. Es wird zudem nur zwei der ungeliebten Doppelspieltage geben (09.11./11.11.2018 und 26.04./28.04.2019). Dafür steigt eine englische Woche (29./30.09.2018 – 03.10.2018 – 06./07.10.2018). Die Hinrunde endet am 22./23.12.2018, am zweiten Weihnachtsfeiertag findet der erste Rückrundenspieltag statt. Danach ist wegen der dann stattfindenden Handball-WM in Dänemark und Deutschland (11.01.2019 bis 27.01.2019) Punktspielpause bis zum 09.02.2019.

Fünf aus 20 – Um die Liga auf 18 Mannschaften zu reduzieren wird am Ende der kommenden Saison ein Viertel der Mannschaften in die dritte Liga absteigen müssen. Neben TuS Ferndorf kehren mit dem HSV Hamburg, dem TV Großwallstadt und Bayer Dormagen Traditionsvereine in die zweite Liga zurück, die wohl die stärkste seit Einführung der Eingleisigkeit im Jahr 2011 werden dürfte. Ab der Spielzeit 2019/2020 gibt es nur noch zwei feste Absteiger, der Drittletzte muss in die Relegation mit den Meistern der dritten Ligen. An der Aufstiegsregelung (nur zwei feste Aufsteiger) ändert sich nichts.

Bericht von Ralph Bilek (Coburger Tageblatt)
Bilder von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)