Die Reserve des HSC 2000 Coburg hat am kommenden Sonntag mit der HG Oftersheim/Schwetzingen einen Partner gegen sich, der als Tabellenzwölfter der 3. Liga Ost zwar um fünf Punkte besser dasteht als das heimische Team, aber gerade deshalb gibt es nur eine Lösung: die Partie ist vom HSC unbedingt zu gewinnen.
Die von Coburg im letzten Spiel gezeigte Leistung nährt die Hoffnungen der Gelb-Schwarzen, dass trotz der Niederlage in Hanau ein Erfolg über das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis durchaus erwartet werden kann. HSC-Trainer Ronny Göhl, der seine Truppe in Hanau fast über den grünen Klee lobte, dürfte praktisch überzeugt sein, dass sich die Mannschaft durchsetzen kann. Der Gegner kommt mit einer guten Mischung zwischen Erfahrung und Jugend, zwölf Spieler aus dem gesamten Kader kommen aus der eigenen Jugend. Oftersheim hat eine homogene Mannschaft, die auch in der Breite sehr gut besetzt ist und verfügt über einen sehr wurfstarken Rückraum. Um erfolgreich zu sein, muss unsere zuletzt gut agierende Abwehr noch besser funktionieren, auch auf die Leistung unserer Torwarte wird es ankommen, sagt Trainer Till Riehn. Da die Defensive der Gäste auch sehr gut agiert und der Angriff eh unsere momentane Problemstelle ist, so der Coach weiter, wird es noch mehr auf unsere Abwehr plus Konter ankommen, um die Punkte bei uns zu behalten. Durch die weiterhin dünne Personaldecke und das Auffüllen der 1. Mannschaft, sowohl im Trainings- und Spielbetrieb sind auch keine großen Entwicklungsfortschritte im taktischen Bereich zu erwarten. Umso mehr müssen vor allem die jungen Spieler begreifen, dass wir im Abstiegskampf sind und jeder Punkt wichtig ist. Es ist nun ein noch höheres Maß an Einsatz zu erwarten und das Zutrauen, Situationen gewinnbringend zu entscheiden. Hilfe von oben ist momentan nicht zu erwarten. Es stellt sich ohnehin die Frage welche Spieler einsatzbereit sein werden, nachdem am Freitag die 1. Mannschaft und Samstag die A-Jugend bereits im Einsatz sind.
Trotz aller Unzulänglichkeiten muss die Mannschaft am Sonntag alles in die Waagschale werfen, um endlich wieder Punkte zu holen und es wäre hilfreich, wenn eine größere Anzahl von Zuschauern als bisher der Mannschaft die nötige Unterstützung geben würden. HG-Trainer Holger Löhr sieht seine Truppe gut aufgestellt, die zwar einige namhafte Spieler verlor, diese Lücke konnte jedoch mit dem aus Leutershausen zurückgekehrten Kreisläufer Alexander Kubitschek und den Rückraumspielern Jerrit Jungmann (Minden) und Jonas Krepper (St. Leon) als Neuzugänge, sowie mit den eigenen 1b-Akteuren Valentin Demel und Hamza Hakic geschlossen werden. Beim 29:27-Erfolg über SG Leipzig haben sich die Badener „das Leben selbst schwer gemacht“ stellte HG-Coach Löhr fest. In Coburg muss die Chancenverwertung besser sein, denn im Spiel bei einem Abstiegskandidaten darf nichts danebengehen. Die Gäste haben also den gleich starken Druck auf sich lasten wie die Coburger.
Das HSC-Trainerteam wird am Sonntag voraussichtlich das gleiche Aufgebot wie in Hanau aufbieten, denn Kapitän Kenny Schramm fehlt auch weiterhin. Aus Coburger Sicht sind am letzten Spieltag der Vorrunde im besonderen die Spielausgänge in Großsachsen, Leipzig und Bruchköbel wegen der Positionen in der Abstiegszone aussagekräftig. Der SG Leipzig muss auch als Schlusslicht im Heimspiel gegen HSG Hanau durchaus ein Punktgewinn zugetraut werden, dagegen dürfte der Vorletzte, SG Bruchköbel, auch zu Hause praktisch keine Chance haben gegen den Zweiten aus Baunatal etwas auszurichten. Tabellennachbarn treffen in der Partie zwischen TV Germania Großsachsen (12.) und TV Erlangen-Bruck (13.) aufeinander und nach dem Donnerschlag in Nußloch (Sieg mit 28:19 Toren !!) sollten die Punkte bei der gastgebenden Germania bleiben. Mit drei Siegen infolge hat sich der HC Erlangen mächtig gemausert und ist auf Rang acht vorgerückt. Gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (4.) müssen die Mittelfranken ihren Aufwärtstrend beweisen, die Chancen dazu sehen im Moment recht gut aus. MSG Groß-Bieberau/Modau (9.) kann mit einem Sieg gegen die zuletzt stark gerupfte SG Nußloch ganz nahe zu seinen Gästen aufrücken. Mit gleicher Punktzahl (je 17:11) stehen sich in der Partie bei der HSG Rodgau Nieder-Roden zwei Tabellennachbarn mit gleichen Gewinnchancen gegenüber. Der SG Leutershausen dürfte trotz der guten Platzierung (3.) die Fahrt zum führenden ThSV Eisenach nichts einbringen. Die Thüringer habe derzeit bereits einen Vorsprung von sieben Punkten gegenüber den Verfolgern (je 19:9 Punkte) aus Baunatal und Leutershausen und sind in diesem Spitzenspiel eindeutig in der Favoritenrolle.
Das Aufgebot des HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller, Marvin Munoz, Nikola Franke, Benjamin Beyer, Lars Fichtner, Lukas Dude, Patrick Pernet, Jonathan Rivera, Dominik Bühler, Andreas Wolf.
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek