HSC II zeigte eine großartige Moral/Unglückliche Niederlage trotz tollem Spiel
Nach einer, vor allem nach dem Seitenwechsel überaus beherzten Partie, hatte der HSC 2000 Coburg II mit dem hauchdünnen 25:26 im Spiel gegen die HG Oftersheim/ Schwetzingen das Nachsehen. Mit dieser mehr als unnötigen und auch unverdienten Niederlage fielen die Coburger hinter der SG Bruchköbel auf den vorletzten Rang der 3. Liga Ost zurück, die mit dem 29:26 gegen den Zweiten, GSV Eintracht Baunatal, einen überraschenden Heimsieg schaffte und auch den TV Erlangen-Bruck hinter sich ließ, der sich beim TV Germania Großsachen mit 29:34 Toren geschlagen geben musste. SG Leipzig verlor zu Hause mit 30:36 Toren gegen HSG Hanau und bleibt mit drei Punkten Abstand zur HSC-Zweiten am Ende der Tabelle. SG Nußloch kassierte mit dem 24:19-Erfolg die Punkte bei MSG Groß-Biederau/Modau und ist wieder Zweiter hinter dem ThSV Eisenach, der mit dem 25:20 über die SG Leutershausen einmal mehr seine Vormachstellung in der Liga demonstrierte. Die Überraschung am letzen Vorrundenspieltag ist ohne Zweifel die derbe 20:41-Abfuhr der HSG Dutenhofen-Münzholzhausen II im Spiel beim HC Erlangen II, der sich damit in die obere Tabellenhälfte brachte.
HSC 2000 Coburg II – HG Oftersheim Schwetzingen 25:26 (10:12)
Die Enttäuschung beim Gastgeber und seinem getreuen Umfeld war nach dem Abpfiff riesig, denn wer so einen Endspurt hinlegt, drei Tore aufholt, der hat dieses Ergebnis wahrlich nicht verdient. Die wohl entscheidenden Fehler wurden mehrheitlich bereits in der Angangsphase gemacht, als mit zu risikoreichem Anspiel an den Kreis dem Gegner nicht nur in die Karten gespielt wurde, sondern man auch völlig unnötige Gegentore kassierte. Das Coburger Trainerduo rief schon nach knapp acht Minuten zum Timeout. Der HSC startet seine erste Gegenattacke und zwang nach dem 5:6 (15.) seinerseits den Gegner zur Auszeit. Der Gegner, bei dem der erstligaerfahrene Daniel Hideg gekonnt die Fäden zog, legte nach dem 6:6 (18.), erzielt durch Andreas Wolf in Unterzahl, zwar wieder drei Tore vor, ohne die Gelb-Schwarzen groß abschütteln zu können. Wolf & Co. blieben dran. Sie blieben aber ohne dem nötigen Glück, sonst wäre der Ausgleich schon vor dem Pausenpfiff möglich gewesen, der dann beim 12:12 in der 33. Minute verdientermaßen folgte. Mehr wurde es jedoch nicht. Im Gegenteil: Oftersheim kam in dem hektischer werdenden Spiel nach dem 14:14 (37.), 15:15 und 16:16 (41.) immer wieder zum Vorteil und zog nach dem 17:18 mit einem Glückstreffer auf 17:20 (46.) weg. Mit Toren von Munoz und Dude war Coburg dann wieder ganz nahe dran, aber der Gegner konterte geschickt, erzielte nach einem unglücklichen HSC-Ballverlust nicht nur das 19:22, sondern auch die Nr. 23, weil die Referees das Spiel wegen eines Vergehens an Franke, er wurde am Trikot gezerrt und festgehalten, nicht abgepfiffen haben. Coburg bäumte sich nochmals auf, drückte die Gäste in die Defensive und erzielte das 22:23 (55.) per Tore von Wolf, Fichtner und Franke, der sich nach dem Wurf am Fuß verletzte und die letzten 5 Minuten zuschauen musste. Drei tolle Treffer durch Andi Wolf, u. a. zum 24:24 und 25:25 reichten in der Hochgeschwindigkeitsphase der letzten Minuten nicht verdienten zum Remis, weil ein ideales Rückhandanspiel von Hideg an den auf LA völlig freistehenden Max Barthelmeß die Gastgeber doch noch aus den Angeln hob. Ein ganz bitteres Aus für die Coburger Mannschaft, aus der jeder einzelne sein Bestes gegeben hat und mit Wolf (10) und Lukas Dude (6) ihre erfolgreichsten Torgetter hatte.
SR.: Christian Dux (Paderborn) / Benett Follmert (Lemgo)
Zuschauer: 98 Siebenmeter: 2/1 – 4/3 Zeitstrafen: 2 : 4
Das Aufgebot des HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller, Marvin Munoz (2), Nikola Franke (1), Benjamin Beyer, Lars Fichtner (2), Lukas Dude (6), Patrick Pernet, Jonathan Rivera, Dominik Bühler (2), Niklas Knauer (2/1), Andreas Wolf (10/2). ebi
Stimmen zum Spiel
Till Riehn (HSC-Trainer): Niederlage ist Niederlage, aber heute trotzdem wieder anders als es schon war. Toller Auftritt im Endeffekt, umso ärgerlicher, dass wir uns nicht dafür belohnen. Wir hatten heute den Vorteil, dass mehr Spieler die Verantwortung übernommen haben, gerade als Andi Wolf vor der Pause noch nicht so seinen Wurftag gefunden hatte und haben auch in HZ 2 so weiter gemacht. Es war absolut ein Spiel auf Augenhöhe, wo wir wieder paar 100%ige nicht rein machen, ein/zwei Fehler zu viel machen. Auch im Überzahlspiel nicht konsequent sind. Auf meine Kappe muss ich nehmen: die Auszeit muss ich irgendwie anders hinbekommen, dann haben wir vielleicht noch acht Sekunden, ein mögliches Tor zu erzielen. Ärgerlich, echt ärgerlich, weil sie es sich echt verdient hätten. Das Positive muss mitgenommen werden. Es war wieder wie vergangene Woche ein engagierter Auftritt. Wenn das konsequent weiter geht, werden wir unsere Punkte holen. U. a. in den beiden Spielen bis zur Winterpause.
Nikola Franke (in 55. Minute verletzt ausgeschieden): Wir haben dort fortgesetzt, wo wir letzte Woche aufhörten. In der Abwehr gut gedeckt mit viel Körperkontakt. Vielleicht noch etwas zu wenig gegen die Nr. 4 und 24, die Einzigen, die uns wirklich Probleme aus dem Rückraum bereitet haben, dennoch ein Lob Abwehrtechnisch gesehen. Vorne seit langem auch wieder ein gutes Spiel, haben den Ball laufen lassen und gute Chancen erarbeitet. Freie Chancen vielleicht zu sehr liegen gelassen – Schade.
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek