Beim Dritten mit 22:28 verloren / Am Ende fehlte es an der nötigen Kraft
Im Spiel beim Tabellendritten haben sich die Coburger Reservisten keinesfalls versteckt, ohne dass sie den durchaus verdienten 28:22-Erfolg der HSG Rodgau Nieder-Roden verhindern konnten. Coburg zeigte dem Favoriten bis in die Schlussphase hinein mit einer wiederholt guten Gesamtleistung die Stirn, am Ende hatte dann jedoch der Gastgeber das bessere Durchstehvermögen.
Wenn man von der 25:29-Niederlage des HC Erlangen II bei MSG Groß-Bieberau/Modau nach einer Serie von 11:1 Punkten absieht, gab es am letzten Spieltag vor der langen Pause wegen der in Deutschland stattfindenden Handball-Weltmeisterschaft einmal keine der sonst üblichen Überraschungen. Aber die Kluft vom Schlussquartett zum übrigen Feld hat sich mit dem 27:24-Erfolg von TV Germania Großsachsen gegen die HG Oftersheim/ Schwetzingen auf sechs Punkte erhöht. Neben Coburg (13.) gelang keinem der Bedrohten etwas Zählbares.
Schlusslicht SG Leipzig II verlor in Nußloch mit 30:35 Toren und Erlangen-Bruck (15.) scheiterte zu Hause mit 29:34 an der HSG Hanau. Die Partie der SG Bruchköbel (14.) gegen den ThSV Eisenach findet erst Sonntagabends statt. Seinen 2. Rang hinter den Thüringern verteidigte der GSV Eintracht Baunatal mit 34:30 Toren über die HSG Dutenhofen-M. II und der TV Gelnhausen (28:27 gegen SG Leutershausen) ließ den Verlierer (7.) hinter sich. Am Sonntagabend dann doch noch die große Überraschung: SG Bruchköbel luchst in eigener Halle dem souveränen Spitzenreiter mit dem 28:28 einen Punkt ab, ohne dass dies für den ThSV Eisenach böse Folgen hätte. Der Drittletzte zog nach Punkten mit dem HSC gleich, bleibt aufgrund des direkten Vergleichs aber hinter den Coburgern.
HSG Rodgau Nieder-Roden – HSC 2000 Coburg II 28:22 (15:12)
Die jungen Coburger entpuppten sich für den Dritten der Liga Ost keinesfalls als ein leichter Punktelieferant. Mit forschem Angriffsschwung und einer von Beginn an stabilen Abwehr erarbeiteten sich die Gelb-Schwarzen den nötigen Respekt und ließen den Favoriten lange zappeln, ehe dieser den Vorsprung vergrößern konnte. Bis zum 6:6 wurde der knappe Vorteil von Bühler, Dude (2), Preller und Wolf (2) jeweils prompt egalisiert, ehe ein Treffer von Rivera sogar das 7:6 (15.) einbrachte.
Trainer Ronny Göhl: „Wir sind wieder sehr gut ins Spiel gestartet. Haben eine ganz ordentliche Abwehr gestellt, obwohl in zwei/drei Situationen auch Probleme vorhanden waren, was aber im Spielverlauf der ersten Halbzeit nicht so tragisch war. Auch im Angriff wurden ganz gute Situationen herausgespielt, nur mit der Chancenverwertung klappte es nicht so richtig“.
Das war auch der Grund, dass die ebenfalls mit allem Aufwand ringenden Gastgeber mit dem ersten Dreierlauf die erste Zwei-Tor-Differenz (9:7) schaffte und nach dem 9:8 (20.) mit einem weiteren Dreierpack auf 13:9 davonzogen. Coburg hielt aber weiterhin spielerisch gut mit, Dittmer verkürzte mit 2 Treffern innerhalb von 40 Sekunden und hielt nach dem 10:15 (29.) Tor Nr. 3 und dem Treffer von Bühler den Rückstand bis zur Pause zunächst nicht nur in Grenzen, sondern leiteten damit die beste Phase über die Pause hinaus für den HSC ein.
Innerhalb weniger Minuten erreichen wir das vielversprechende 15:15, als Rodgau über 6 Minuten ohne Treffer in Schach gehalten wurde. Die urplötzlich aufkommende Hektik im HSC-Spiel nutzte Rodgau zu drei schnellen Toren (18:15) und stellte nach dem 18:16 (39.) mit einem weiteren Dreierlauf mit dem 21:15 (45.) die Weichen zum späteren Erfolg. Mit der letzten Gegenattacke nach dem Timeout von Göhl in der 42. Minute erzielte Coburg durch Fichtner, Munoz und Wolf, den die Gastgeber gut unter Bewachung brachten, nochmals drei Treffer in Folge, aber in den letzten zehn Minuten war beim HSC dann aber doch etwas die Luft draußen. Die 2 Treffer von Preller und Dude, erneut 5 Tore erzielt und bester Coburg Werfer, reichten nicht mehr, um die zahlenmäßig zu hoch ausgefallene Niederlage noch zu vermeiden.
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller (4), Marvin Munoz (1), Benjamin Beyer, Lars Fichtner (2), Lukas Dude (5) Patrick Pernet, Jonathan Rivera (1), Henri Dittmar (3), Dominik Bühler (3), Niklas Knauer, Andreas Wolf (3/1).
SR.: Yannik Brandt / Hendrik Fleisch
Zuschauer: 550
Siebenmeter: 4-2 / 2-1
Zeitstrafen: 4 / 3
Stimme zum Spiel
Ronny Göhl (HSC-Trainer): „Zu Beginn der 2. Halbzeit holen wir den Drei-Tore- Rückstand innerhalb kurzer Zeit auf, sind total im Überwasser, spielen total gut. Dann hatten wir eine Zwischenphase, wo wir einfach zu hektisch wurden, zu viele technische Fehler machen und bringen uns da eigentlich um unseren verdienten Lohn. Kommen da in Rückstand, den wir dann nicht mehr aufholen konnten. Es hat uns anscheinend schon vorher zu viel Kraft gekostet. Deswegen am Ende auch eine verdiente Niederlage gegen eine in meinen Augen sehr, sehr gute Mannschaft, die auch zu Recht auf Platz 3 steht. Zusammen mit Till Riehn bin ich aber gerade mit dem letzten Drittel der Hinrunde total zufrieden mit den Jungs. Die Weiterentwicklung ist zu sehen, wenn man die letzten vier Spiele gegenüber den ersten Spielen betrachtet. Man sieht die Weiterentwicklung und darauf werden wir im Januar aufbauen. Eine gute Vorbereitung machen und nach der Pause wieder starten, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen.“
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek