Beim Erstliga- Absteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke will der HSC Coburg in die Erfolgsspur zurückkehren. Pontus Zetterman bleibt zu Hause, Fragezeichen steht noch hinter Anton Prakapenia.
Seit dem siegreichen fränkischen Derby gegen Rimpar wartet der HSC 2000 Coburg auf einen doppelten Punktgewinn. In den Wochen nach dem viel umjubelten Heimsieg gegen die „Wölfe“ verspielte das Team den für viele Fans schon so sicher geglaubten Erstliga-Aufstieg. Den hatte eigentlich auch der Samstagsgegner, TuS Nettelstedt-Lübbecke, anvisiert. Für beide Mannschaften geht es nun nur noch darum, ihre bisherigen Tabellenplätze zu verteidigen.
Anwurf ist am Samstag in der gesamten 2. Liga zeitgleich um 18 Uhr. Dabei müssen sich beide Teams sogar nach hinten orientieren. Den drittplatzierten Coburgern sitzt nämlich Hamm-Westfalen im Nacken, nach vorne geht bekanntlich nichts mehr. Nettelstedt steht auf Rang 6 vor einer ähnlichen Situation, denn Lübeck einen Platz davor ist nicht mehr einzuholen, aber dahinter lauert Essen.
Während für den HSC das „Aus“ hinsichtlich des Aufstiegs erst in den zurückliegenden fünf Wochen kam, hatte Nettelstedt bereits Anfang Dezember bei fünf Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze die „weiße Fahne“ gehisst. Angetreten waren sie mit dem klaren Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs, es hätte nach 1983, 2001, 2003, 2008, 2016 und 2018 ihr siebter werden sollen. Doch bei der TuS wurden die Erwartungen genauso enttäuscht wie zuletzt in Coburg. Von seinem Team möchte HSC-Trainer Jan Gorr, dass es sich nicht mit dem Eindruck des letzten Spiels aus der Serie verabschiedet, nicht austrudeln lässt: „Wir wollen es nicht sang- und klanglos auslaufen lassen, das wäre einer insgesamt tollen Saison, der nur das i-Tüpfelchen fehlte, nicht gerecht.“
Beim einstigen Top-Favoriten trifft Coburg auf eine erstligareife Mannschaft mit viel Erfahrung, Qualität und Raffinesse. Fast alle Spieler haben bereits in der 1. Liga gespielt. Ballverluste in der Häufigkeit wie vergangene Woche gegen Hamm dürfen auf keinen Fall passieren, denn dann ist nicht nur Jens Bechtloff auf der linken Außenposition auf und davon. Auch den polnischen Spielmacher Lukasz Gierak müssen die Coburger zustellen.
In der eigenen Halle verlor Nettelstedt-Lübbecke nur die Partien gegen Essen und Hamburg sowie vor zwei Wochen gegen die DJK Rimpar Wölfe. „Sie werden sich von ihren Fans unbedingt mit einem Erfolgserlebnis verabschieden wollen. Wir wollen aber Platz 3 verteidigen.“ Auf diesen einfachen Nenner bringt Gorr die Ausgangsposition.
Gorr: „Jetzt nehmen wir ihn raus“
Für Pontus Zetterman hätte es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte werden können. Doch der schwedische Linkshänder laboriert seit Ende Februar an einer Schulterverletzung im Wurfarm, stellte sich bislang in den Dienst der Mannschaft. „Jetzt nehmen wir ihn raus“, verkündete Gorr bereits kurz nach der letzten Partie, als feststand, dass der Aufstieg außer Reichweite ist. So soll er für die kommende Runde fit gemacht werden, um ähnliche Akzente zu setzen, wie er bis zur Winterpause getan hat.
Auch hinter Anton Prakapenia steht aufgrund einer Rückenzerrung noch ein dickes Fragezeichen, an Training war bis gestern nicht zu denken, „da müssen wir abwarten, wie sich das entwickelt“, so Gorr.
Samstag, 18 Uhr: TuS Nettelstedt-Lübbecke – HSC Coburg
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Marcel Timm, Sebastian Weber, Anton Prakapenia (?), Florian Billek, Jakob Knauer, Christoph Neuhold, Tobias Varvne, Patrick Weber. Trainer: Jan Gorr.
TuS Nettelstedt-Lübbecke: Peter Tatai, Mats Grezesinski, Joel Birlehm; Jo Gerrit Genz, Patryk Walczak, Jens Bechtloff, Lukasz Gierak, Peter Strosack, Luka Rakovic, Valentin Spohn, Dener Jaanimaa, Moritz Schade, Marian Orlowski, Jan-Eric Speckmann, Kenji Hövels. Trainer: Heidmar Felixson.
Schiedsrichter: Tolga Karamuk und Nikos Seliger.
Bericht von Ralph Bilek
Bild von Henning Rosenbusch