Die Bayernliga-Truppe des HSC Coburg trotzt der umstrittenen Schiedsrichterleistung und fegt München aus der Halle. Mustafic und Rivera mussten nach jeweils drei Zeitstrafen runter. Wolf kennt kein Erbarmen und trifft neun Mal.
Es dauerte seine Zeit, bis die Bayernliga-Mannschaft des HSC 2000 Coburg am Sonntag in der BGS-Halle den Gegner aus München in Griff bekam, dann aber gleich richtig. Innerhalb von nur wenigen Minuten spielten sich die Coburger mit einem fantastischen 10:3-Lauf frei und schickten den HT München – ein Fusionsteam des TSV Unterhaching und der SG-DJK Taufkirchen – glatt mit 29:22 geschlagen nach Hause
HaSpo Bayreuth holte bei TV 1861 Erlangen-Bruck zwar ein verdientes Unentschieden (29:29), musste jedoch den zweiten Rang an die Coburger abtreten. Die einzig noch verlustpunktfreie Mannschaft aus Landshut ließ sich vom TSV Lohr nichts vormachen und blieb zu Hause mit 27:23 Toren Sieger.
Bayernliga Männer
HSC 2000 Coburg – HT München 29:21 (13:10)
Nach 27 Sekunden musste Fabian Apfel schon hinter sich greifen, eine Minute später fiel bereits das 0:2. Coburg war aber nicht eingeschüchtert, sondern konterte durch Max Preller und Andreas Wolf per Siebenmeter zum 2:2. Vor dem 4:3 von Max Preller (5.) gab es bereits zwei Verwarnungen und eine Zeitstrafe gegen Coburg, das jedoch unbeeindruckt blieb und sich auch über das ganze Spiel hinweg von den vielen nicht gerade glücklichen Entscheidungen der Referees nichts anmerken ließ. Insgesamt hatten die Coburger 26 Minuten lang wegen teils unverständlicher Zeitstrafen nur fünf oder auch weniger Feldspieler auf der Platte.
Aber auch von den Gästen wurden viele Entscheidungen moniert. 20 Zeitstrafen sind rekordverdächtig und beeinträchtigten das Spielgeschehen.
Die Coburger ließen ihren Gegner nicht ins Spiel kommen und waren beim 23:14 (46.) mit neun Toren enteilt. Was dann aber passierte, ist kaum zu erklären. Die lange Zeit völlig dominanten Gelb-Schwarzen verloren plötzlich ihre Linie. Im Angriff klappte nicht mehr viel, in der Abwehr wurden die Lücken immer größer. Der inzwischen eingewechselte Torwart Tim Titze glänzte dann aber mit einem gehalten Strafwurf und zwei weiteren Glanzparaden.
München kam trotzdem immer näher. Coburg war jetzt zum Teil nur noch mit drei Mann auf der Platte und lange in doppelter Unterzahl. Der HSC kam aber trotz eines 2:7-Negativlaufes nicht ins Wanken. Das Team fand sich nach dem 25:21 wieder, ließ nur noch einen Gegentreffer zu und sorgte in den letzten knapp vier Minuten durch Beyer, Kelm, Knauer und Harder für einen klaren 29:21-Erfolg.
Stimmen zum Spiel
HSC-Trainer Ronny Göhl: „Beide Mannschaften haben den Widrigkeiten getrotzt und versucht, ein gutes Spiel zu machen. Über weite Teile haben wir ein solches abgeliefert, vor allem in der Abwehr. Es war ein verdienter Sieg.“
HSC-Torsteher Fabian Apfel: „Es war ein sehr intensives Spiel, teilweise haben es auch die Schiedsrichter mitbestimmt. Es gab ja kaum Phasen, in denen einmal Sechs-gegen-sechs gespielt wurde.“
Die Statistik
HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel, Tim Titze – Max Preller (5), Marvin Munoz, Felix Dettenthaler (1), Dominic Kelm (3), Benjamin Beyer (2), Louis Neumann, Jonathan Rivera, Dino Mustafic (1), Dominik Bühler (2), Niklas Knauer (5/3), Rick Harder (1), Andreas Wolf (9/1). Schiedsrichter: Ulrich Grimm und Florian Müller.
Zuschauer: 110.
Siebenmeter: 4/5 – 1/3.
Zeitstrafen: 11/7.
Disqualifikationen: Mustafic (32.), Rivera (47., beide wegen dritter Zeitstrafe) / –
Bericht: Erich Bilek
Foto: Iris Bilek