Der HSC steht vor den „Wochen der Wahrheit“. Am Samstag gastiert Eisenach in der Arena. Gorr erwartet einen variablen Angriff und eine robuste Deckung.
„Wir müssen gucken, dass wir die Details, die in Bietigheim nicht gut waren, aufarbeiten und abstellen. Denn wir wollen richtig gut vorbereitet in die nächste Partie gehen. Das ist das nächste Top-Spiel, das geht jetzt Schlag auf Schlag, da muss der Blick nach vorne und nicht zurückgehen.“
Coburgs Trainer Jan Gorr ist bereits seit vergangenem Sonntagabend fokussiert auf das fränkisch-thüringische Derby gegen den Aufsteiger ThSV Eisenach. Sechs Mal in Folge waren die Eisenacher vor der Länderspielpause ohne Niederlage geblieben, lagen kurzfristig sogar an der Tabellenspitze der Liga. Deren Siegeszug wurde erst vor zwei Wochen im Ost-Duell beim EHV Aue gestoppt.
Aber zuletzt schlugen sie Rimpar, das lange selbst ganz vorne mitspielte, fanden so in die Erfolgsspur zurück und verteidigten ihre weiße Heimweste. Das muss auch das Ansinnen der Coburger sein. Sie waren vor der Niederlage in Bietigheim fünf Mal als Sieger aus der Halle gegangen und nun müssen sie ihre „Zu-Null-Bilanz“ in der Arena behaupten. Beeindruckend beim Eisenacher Sieg gegen die „Wölfe“ war zweierlei:
Die „Wölfe“ brachten durch zahlreiche vergebene klarste Chancen den Gegner zurück ins Spiel. Das sollte der HSC also tunlichst vermeiden. Außerdem wechselte ThSV-Coach Sead Hasanefendic beim Spielstand von 4:8 alle sechs Feldspieler aus, schickte eine komplett neue Formation auf die Platte, die die Wartburgstädter zurück ins Spiel brachte.
ThSV ist überall doppelt besetzt
Das zeigt – alle Positionen sind doppelt gut besetzt. „Das ist eine der Besonderheiten von Eisenach, sie verfügen über viele Individual-Könner, profitieren von ihrer Heimstärke“, so Gorr, der genau weiß was seine Mannschaft erwartet: „Da kommt ein Gegner, hartnäckig und zäh, mit einer robusten, körperbetonten Abwehrarbeit.“ Das haben die Coburger bereits in einem Vorbereitungsspiel zu spüren bekommen. Jetzt müssen sie liefern, wollen sie nicht hinter den Gegner in der Tabelle zurückfallen. Aber sie werden sich auch darauf einstellen müssen, dass Eisenach gerne die Abwehrformationen wechselt. „Neben der 6:0 spielen sie eine 5:1-Deckung und, wenn es erforderlich ist auch mal eine 3:3.“ Da sind vom HSC Flexibilität und die richtigen Antworten gefragt.
Die eigenen Stärken durchbringen
„Wichtig sind aber auch die Basics, die in Bietigheim nicht so funktioniert haben, wir müssen wieder mehr unsere eigenen Stärken durchbringen“, fordert Gorr. Mit Christoph Neuhold wird er aller Voraussicht nach eine weitere Option im Rückraum haben. Ein wichtiger Aspekt gegen den wuchtigen Abwehrblock mit Racic und Miljak im ThSV-Deckungszentrum. Zudem muss die HSC-Abwehr selbst wieder besser stehen, um die Kreise des „wuseligen“, so Gorr, Yoav Lumbroso, der gegen Rimpar sensationelle Anspiele ausgepackt hat, einzuschränken.
Überhaupt präsentieren die Eisenacher einen variablen Spielaufbau mit vielen Rochaden, werden damit auch Coburg versuchen schwindelig zu spielen. Auf jeden Fall ist alles angerichtet für ein begeisterndes fränkisch-thüringisches Derby.
Bericht: Ralph Bilek
Bild: Henning Rosenbusch