Bayreuth entführt die Punkte

Das mit Spannung erwartete Oberfranken-Derby mit HaSpo Bayreuth wurde von der zweiten Garnitur des HSC 2000 Coburg mit 20:26 Toren verloren. Coburg muss seine Pläne zum sofortigen Wiederaufstieg in die 3. Handball-Liga jetzt wohl revidieren, weil zum Spitzenreiter aus Landshut bereits sieben Punkte fehlen, der sich zu Hause beim 30:21-Erfolg vom SV Anzing nichts vormachen ließ. In der Gefahrenzone holte sich die SG DJK Rimpar II einen etwas überraschendes 27:25-Erfolg  gegen TSV Friedberg ohne aber den Rückstand zum Vordermann zu verringern, denn HT München gewann beim Schlusslicht knapp mit 29:28 Toren. TuS Fürstenfeldbruck II muss also weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten. TV Erlangen-Bruck besiegte mit einem hauchdünnen 29:28 die DJK Waldbüttelbrunn mit 29:28 Toren und verhinderte damit, dass der HSC von den Unterfranken überholt wird. Spielfrei war der VfL Günzburg.

HSC 2000 Coburg II – HaSpo Bayreuth  20:26 (9;14)

In einer zunächst überaus spannenden Begegnung fielen, aufgrund der sehr starken Abwehrreihen mitsamt den Torhütern, nach dem 1:0 nach nur 45 Sekunden für Coburg lange Zeit ganz wenige Tore. Coburg hatte gegenüber seinem Kontrahenten trotzdem keinen guten Start, denn zwei Fehlpässe brachten HaSpo nach dem 1:3 den Gleichstand. Im weiterhin engen Spiel legte Coburg bis zum 7:7 (19.)  jeweils vor und egalisierte dann jeweils das 7:8 und 8:9, immer in kurzer Zeit durch Dominik Bühler und Dino Mustavic. HaSpo-Trainer Michael Werner, als Spieler beim HSC in der 2. Bundesliga unter Trainer „Cveba“ Horvat tätig, zusammen mit Vladimir Suma und  Kamil Piskac, rief nun zur Auszeit und stellte damit offensichtlich die Weichen für den späteren Erfolg.

Für Coburg, das sich bis dahin bereits einiges durch fehlerhafte Kleinigkeiten selbst verbaute, kam nach dem 9:11 (26.) sofort das Time out von der Bank. Gebracht hat es aber nichts, denn es folgten bis zu Pause nicht nur drei, sondern nach dem Wechsel gleich noch zwei Gegentreffer zum Fünf-Tore-Rückstand der Mitspieler von HSC-Torwart Fabian Apfel, der, wie auch sein Gegenüber, ihre Gegenspieler oft verzweifeln ließ. Coburg hatte nicht nur seine liebe Not mit der immer offensiver werdenden HaSpo-Abwehr, sondern auch mit deren meist passablen Pässen und dem Zuspiel zum freistehenden Kollegen. Dieser Angriffsschwung war schon enorm, macht aber trotz der im Detail berechtigten Schelte von Trainer Till Riehn gleichzeitig auch deutlich, dass die Gelb-Schwarzen trotz allem eine an und für sich respektable Leistung gegen das Team aus Bayreuth zeigten, das sich in der Coburger BGS-Halle mit einem sicher nicht allwöchentlichen „Sahnetag“ präsentierte. Coburg zeigte nach dem klaren 11:17-Rückstand eine große Moral und stemmte sich erfolgreich gegen  die fast wie im Rausch spielenden Gäste, die in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit nur zwei Gegentreffer zuließen. Nach dem 11:18  (21.) fingen sich die Coburger wieder und trotzten dem weiterhin auftrumpfenden Gegner, der mit seinem Pressing (aus der Fußballszene) oft schon am Coburger Kreis begann, den Gastgeber am Abspiel zu hindern. Coburg hatte seine Formation jedoch wieder gefunden und mit einem weiten Zuspiel zu Ferdinand Schmitt zum 12:18 (44.) ging es zum Gegenstoß über. Es wurde wieder erneut eine spannende und auf hohem Niveau stehende Begegnung, in der tolle Momente von beiden Seiten zu sehen waren.

Das Fazit dieses Topspiels: Alle waren einer Meinung über den verdienten Erfolg von HaSpo. Pech für Coburg, dass Marvin Munoz nach seinem Tor zum 6:5 (14.) verletzt aufgeben musste. Alle Achtung, wie der noch in der A-Jugend spielberechtigte Rick Harder alles gegen ihn Gerichtete so souverän wegsteckte, auch die 2 x 2 Minuten von den nicht immer überzeugenden Referees. Torwart Tim Titze, in Halbzeit zwei eingesetzt, war wie  Fabian Apfel zuvor, ein hilfreicher Rückhalt und mit Dominic Kelm, am Vortag noch in der „Ersten“ aushelfend, überzeugte mit seiner Routine und erzielte trotz massiver Bearbeitung, meist von zwei Gegenspielern, fünf sehenswerte Treffer am Kreis. HT München ist Gastgeber der HSC-Zweiten am kommenden Samstag in der Landeshauptstadt.

HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel, Tim Titze (Tor); Max Preller (4), Marvin Munoz (1), Ferdinand Schmitt (3), Dominic Kelm (5), Jakob Kassing, Luis Neumann, Jonathan Rivera,  Dino Mustavic (2), Dominik Bühler (2), Niklas Knauer, Rick Harder (3), Andreas Wolf.

Stimmen zum Spiel

HaSpo-Trainer Michael Werner: Wir haben über 60 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt, Iin der 2. HZ hatten wir eine Phase, wo wir ein paar Minuten keine Tore gemacht haben. Wir haben eine super Mentalität, wir sind mehr als 6 oder 7 Spieler – wir sind eine ganze Mannschaft. Wir sind 14 Leute und es sieht man, dass die Jungs wollen und sie machen einen super Job und ich freue mich unglaublich für die Jungs.

HSC-Trainer Till Riehn: Verdiente Niederlage, 1. HZ hatten wir noch eine gute Abwehrleistung gehabt, vorne war das Spiel nicht schön aber, dann kommen wir voll aus dem Tritt, sind nicht mehr ganz bei der Sache, machen es den Bayreuthern zu einfach, zeigen keine Einsatzbereitschaft, kein Zuschieben mehr da, dann wird die Hypothek zu groß. Die Bayreuther Abwehr machte ihre Sache sehr gut, auch die 7 gegen 6. Man muss sagen, dass zu viele Leute nicht auf ihrem Leistungslevel waren oder nicht das Leistungslevel haben und da kann man so ein Spiel nicht gewinnen.

HSC Trainer Till Riehn: Verdiente Niederlage, 1. Halbzeit hatten wir noch eine gute Abwehrleistung gehabt, vorne war das Spiel nicht schön aber, dann kommen wir voll aus dem Tritt, sind nicht mehr ganz bei der Sache, machen es den Bayreuthern zu einfach, zeigen keine Einsatzbereitschaft, es war kein Zuschieben mehr da, dann wird die Hypothek zu groß. Die Bayreuther Abwehr machte ihre Sache sehr gut, auch die 7 gegen 6. Man muss sagen, dass zu viele Leute nicht auf ihrem Leistungslevel sind oder nicht das Leistungslevel haben und da kann man so ein Spiel nicht gewinnen.

 

Bericht: Erich Bilek

Foto: Iris Bilek