Von Friedberg beim 30:27-Erfolg auf eine harte Probe gestellt
Die Partie gegen den TSV Friedberg, der in der Coburger BGS-Halle als Außenseiter anzusehen war, entwickelte sich für die HSC-Reserve zu einem Geduldspiel auf hohem Niveau, das nach teils rasanten und aufregenden 60 Spielminuten mit einem aus fremder Sicht etwas glücklichen, aber insgesamt durchaus verdienten HSC-Sieg endete. Besonders aufgefallen ist, dass diesmal nicht nur die Deckung ihren Part organisierte, sondern die jungen Burschen auch im Angriff über weite Teile zu überzeugen wussten.
Überraschende Ergebnisse sind auch vom 17. Spieltag der Bayernliga zu berichten. So musste sich die lange Zeit führende TG Landshut zu Hause der DJK Waldbüttelbrunn mit dem nicht zu erwartenden 28:35 überdeutlich geschlagen geben und der amtierende Spitzenreiter aus Bayreuth (27:7 Punkte) ist nach dem 24:24 beim SV Anzing nur noch erster, weil der VfL Günzburg (26:6) mit einem Spiel im Rückstand ist. Die Oberpfälzer ließen dem TSV Lohr beim 32:25- Heimsieg keine Chance. Das Gleiche passierte dem TV Erlangen-Bruck, der sich gegen den HT München eine 24:32-Heimniederlage einhandelte. SG Regensburg kam bei der SG DJK Rimpat II nur zum schmeichelhaften 26:24-Erfolg.
Die Partie gegen die Schwaben, die zuletzt zu Hause gegen das Schlusslicht verloren haben, ist für die Coburger wahrlich kein Zuckerschlecken gewesen. Zu allem Pech mussten die HSC-Übungsleiter neben ihren zahlreichen Verletzten auch noch auf Jonathan Rivera bereits nach wenigen Minuten verletzungsbedingt verzichten und waren damit gezwungen, die Abwehr umzustellen. Das gelang sehr gut, denn Friedberg biss sich die Zähne an der überraschend auf eine 5:1-Deckung umgestellte Abwehr und besonders an den beiden Torleuten Tim Titze und Fabian Apfel aus, denen jedoch der Gäste TW- Benjamin von Petersdorf in nichts nachstand.
Das Spiel der Gäste prägte Fabian Astreiter, der nicht nur die Weichen aus dem Rückraum stellte, sondern neben Stefan Knittl ( 5 Tore) mit zehn Treffer die Coburger Deckung immer wieder überraschte. Beim HSC war der Wille zum Sieg jederzeit deutlich sichtbar, wenngleich es nach dem 18:15 einigen Leerlauf gab, der von den Gästen, nach dem 4:4 in der Anfangsphase, zum erneuten Gleichstand (18:18 in der 35. Minute) genutzt wurde. Dazwischen führte Coburg in dieser sehr fairen Begegnung teils schon mit vier Toren, ohne dass es die nötige Ruhe in das sonst erfrischende Angriffsspiel der Mannschaft brachte. Die körperlich überlegenen Friedberger sorgten mit ihren 1:1-Versuchen immer wieder für „Schwabenstreiche“ und egalisierten stets auch den Zwei-Tore-Vorsprung der jungen Coburger Truppe. Die letzte Viertelstunde ging sicherlich so einigen HSC-Fans an die Nieren, denn weder das 24:21 (46.) noch das 26:23 (51.) reichte, um sich zurücklehnen zu können. Friedberg versuchte mit erhöhtem Einsatz wirklich alles und hatte zugegebener Maßen auch seine Chancen, den Coburger Sieg zu kippen.
Letztlich scheiterten sie an dem in Bestform agierenden Andreas Wolf und dem eiskalt das 29:27 (59) erzielenden Max Preller inmitten einer guten Phase der Gäste, am auffälligsten spielten aber die Schlussmänner Coburgs, die allerhand parierten. Tim Titze hatte gleich nach seiner Einwechslung (23. Minute ) mit einem gehaltenen Strafwurf passablen Einstand und glänzte dann später noch mit acht Paraden, ehe Fabian Apfel, ab der 51. Minute wieder im Kasten, mit Glanztaten und zwei abgewehrten Strafwürfen (57. und 60. Minute) die ehrgeizigen Gäste endgültig zum Verlierer werden ließ.
Schiedsrichter: Christopher Behrens/Christian Dechert
Zuschauer: 100 – Strafwürfe: 5 / 2 von 5 – Zeitstrafen: 2 / 1
HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel, Tim Titze (Tor); Max Preller(2), Felix Dettenthaler (2), Ferdinand Schmitt, Benjamin Beyer (3), Jakob Kassing (3), Luis Neumann, Jonathan Rivera, Dominik Bühler (4), Girts Lilienfelds (4), Niklas Knauer, Andreas Wolf (12/5).
Stimmen zum Spiel
HSC-Trainer Ronny Göhl: Riesen Glückwunsch und Kompliment an die Mannschaft, die heute, wie deutlich zu sehen war, wirklich großen Spaß am Spiel hatten. Wir hatten viele Ausfälle, dann verletzt sich Jonny gleich in der dritten Minute. Wir mussten Umstellen auf 5 zu 1, was wir die ganze Zeit nicht gemacht hatten. Ich glaube wir haben heute gegen eine gestandene Mannschaft eine sehr gute Leistung gezeigt. Im Angriff machten wir eins unserer besten Spiele, viele freie Lösungen gefunden und wirklich gut gespielt, riesen Kompliment. Den freien Tag am Freitag hat das Team sich redlich verdient. „Jonny“ geht am Montag zum Arzt, ich denke aber, es ist nicht so wild. Geht eher Richtung Zerrung in der Wade.
Jakob Kassing (3 Tore): Wir sind gut gestartet mit einer defensiven Abwehr, aber 10 Minuten vor der Halbzeit haben wir sie wieder durch eigene Fehler heran kommen lassen. Die zweite Halbzeit war sehr durchwachsen, schwere Abschlussschwäche. Die Abwehr hat meiner Meinung nach gepasst, außer mit den Kreisläufer. Im großen und ganzen war es, ohne unseren gewohnten Mittelblock spielend, ganz ordentlich
Bericht: Erich Bilek
Foto: Iris Bilek