HSC 2000 Coburg – HC Erlangen 27:26 (15:18)
Bis zum 9. Heimspiel dieser Saison musste der HSC 2000 Coburg auf seinen ersten Sieg in der heimischen HUK-COBURG arena warten. Dass dieser dann auch noch in dem immer wieder brisanten Frankenderby gegen den HC Erlangen gelang, macht den Erfolg aus Coburger Sicht natürlich noch süßer. Und man mag sich erst gar nicht vorstellen, was das an diesem Abend für ein Handballfest vor ausverkauftem Haus gewesen wäre. Von der ersten Minute an standen sich zwei Teams gegenüber, die sich nichts schenkten. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahmen zunächst die mit voller Kapelle angereisten Gäste das Zepter und setzten sich Mitte der ersten Halbzeit stets mit zwei bis drei Toren ab. Die HSC-Abwehr fand in dieser Phase einfach kein Mittel gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Erlanger, die so immer wieder zu recht einfachen Toren kamen. Die von Beginn an kämpferisch voll überzeugenden Hausherren dagegen mussten sich ihre Chancen ein um das andere Mal hart erarbeiten, wussten dabei aber durchaus zu überzeugen und blieben so einigermaßen auf Tuchfühlung. Dennoch war die 18:15-Führung der Gäste zur Pause zweifellos verdient.
Nach dem Wechsel dann plötzlich ein anderes Bild: Die Gastgeber hatten nun viel mehr Zugriff in der Abwehr, fighteten bis zum Umfallen und wurden belohnt. Nur acht Minute dauerte es bis zum verdienten Ausgleich, wenige Sekunden später brachte Kapitän Andreas Schröder sein Team erstmals wieder in Front. Auch eine frühe Auszeit von Gästetrainer Haaß brachte nur wenig. Stattdessen konnte der HSC im Gegensatz zu manch anderen Partien diesmal seinen Rhythmus beibehalten, ließ sich auch von kleineren Fehlern nicht beirren und brachte die Gäste, die im Gegensatz zu den Coburgern über deutlich mehr personelle Alternativen verfügten, endgültig in Zugzwang. Und tatsächlich schien sich das erfahrene Erlanger Ensemble kurz vor Schluss noch einmal seiner Favoritenrolle zu besinnen und ging selbst wieder in Führung. Aber die Hausherren waren jetzt nicht mehr gewillt, sich um den Lohn ihrer starken Vorstellung bringen zu lassen. Dem an diesem Abend offensiv wie defensiv überragenden Tobias Varvne war es schließlich vorbehalten, sein Team 20 Sekunden vor Schluss wieder in Führung zu bringen. Und als die Gastgeber dann auch noch den letzten Erlanger Angriff schadlos überstanden hatten, kannte der Jubel im Coburger Lager über den sensationellen Derbysieg auch in einer fast leeren Arena keine Grenzen mehr.
HSC Coburg: Kulhanek, Poltrum; Sproß, Kelm, Nenadic, Billek (5/1), Mustafic, Zetterman (1), Varvne (7), Schikora, Dettenthaler, Zeman (3), Grozdanic (7/2), Schröder (1), Neuhold (3)
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache