HSC 2000 Coburg – THW Kiel 32:37 (15:19)
„Wir wollen mit einem guten Gefühl aus der Halle gehen“, hatte HSC – Coach Alois Mraz vor dem Spiel von seinen Schützlingen gefordert und die nahmen sich seine Worte von der ersten Minute an zu Herzen. Denn ganz anders als zuletzt in Magdeburg waren die Hausherren sofort hellwach und boten dem amtierenden Deutschen Meister erst einmal gehörig Paroli. Wie von ihrem Trainer erhofft spielten die Gelb – Schwarzen diesmal ihre Angriffe geduldig aus und fanden zunächst auch erfreulich oft spielerische Lösungen, um zu Torerfolgen zu kommen. Und nach elf Minuten leuchtete sogar eine eigene 9:6 – Führung auf der Tafel. Gästetrainer Filip Jicha reagierte, stellte seine Abwehr auf eine 5:1 – Formation um und brachte so das Coburger Angriffsspiel ins Stocken. Nach 16 Minuten hatte Kiel den Ausgleich wieder hergestellt, acht Minuten später führte der THW bereits selbst wieder mit 17:12. Aber die Gastgeber kämpften tapfer weiter und hätte man in dieser Phase nicht einige klare Chancen, unter anderem zwei Siebenmeter innerhalb einer Minute, recht leichtfertig vergeben, wäre zur Halbzeit durchaus ein besseres Ergebnis als das 15:19 möglich gewesen.
Wie schon zu Beginn des Spiels eröffnete Stepan Zeman auch in Hälfte 2 den Torreigen. Doch dann fanden die Hausherren erst einmal überhaupt keine Lösungen in der Offensive und so sah sich der Coburger Trainer beim 16:23 bereits in der 35. Minute zu seiner letzten Auszeit gezwungen, um seine leicht resignierenden Jungs wieder aufzurichten. Mit Erfolg, denn die Billek & Co agierten fortan wieder deutlich mutiger und wurden dafür auch mit zum Teil gut herausgespielten Toren belohnt. Ernsthaft in Gefahr konnte der HSC das Star – Ensemble aus Kiel freilich nicht mehr bringen, dafür war die individuelle Klasse der „Zebras“ ganz einfach viel zu groß. Und so verwaltete der THW in überzeugender Manier seinen Vorsprung, nutzte weiterhin clever jeden Coburger Fehler und brachte letztlich den nächsten Sieg hochverdient nach Hause. Der HSC hat sich aber auf jeden Fall sehr couragiert verkauft und kann zumindest einige wichtige Erkenntnisse aus dieser Partie mit in die schon sehr bald anstehenden nächsten Aufgaben nehmen.
HSC Coburg: Kulhanek, Poltrum, Dreyer; Sproß (5), Kelm (1), Kassing, Nenadic, Billek (9), Mustafic, Zetterman (4), Varvne (2), Kurch, Zeman (7), Grozdanic (2/2), Schröder (2), Neuhold
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache