Bei Frisch Auf! Göppingen verliert der HSC deutlich. Kurz vor Schluss schockt eine Knieverletzung die Göppinger.
Auch im vorletzten Saisonspiel zeigte sich das, was die Spielzeit des Handball-Bundesligisten HSC 2000 Coburg prägte: die fehlende Konstanz. Eine Halbzeit hielten die Oberfranken am Donnerstagabend bei Frisch Auf! Göppingen mit, danach brach der Auf- und Absteiger ein. Mit 29:37 (15:16) setzte es eine unnötig deutliche Niederlage.
Frisch Auf! Göppingen – HSC 2000 Coburg 37:29 (16:15)
Nach dem Spiel wurde vor allem über eine Szene gesprochen: die womöglich schwere Knieverletzung von Göppingens Nicolai Theilinger. In seinem letzten Heimspiel verletzte sich Theilinger, der zum Erstliga-Aufsteiger HSV Hamburg wechselt, zwei Minuten vor Spielende am Knie. HSC-Torjäger Florian Billek war nach einem Wurfversuch aus dem Rückraum unbeabsichtigt in den früheren Erlanger gefallen – Theilinger blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und wurde nach einer Behandlung von seinen Mannschaftskollegen Sebastian Heymann und Jacob Bagersted in die Kabine getragen.
„Das braucht niemand“, sagte Göppingens Nationalspieler Marcel Schiller nach dem Spiel bei Sky. Der Linksaußen war mit Abstand bester Werfer des Abends und führte Göppingen mit 14 Treffern bei 15 Versuchen zum ersten Sieg nach zuletzt acht sieglosen Spielen. Beinahe hätte Schiller, der noch um die Torjägerkrone kämpft, einen perfekten Abend hingelegt – aber HSC-Nachwuchstalent Fabian Apfel vermieste Schiller die optimale Wurfquote.
HSC hält eine Halbzeit lang mit
Die Gäste aus Coburg verbauten sich in der zweiten Hälfte ein durchaus mögliches besseres Ergebnis. Nach einer guten ersten Halbzeit (15:16) erzielte Milos Grozdanic per Siebenmeter den Ausgleich, doch in den ersten zehn Minuten nach der Halbzeit stellte Göppingen die Weichen auf Sieg. Über 20:17 und 23:18 zogen die Hausherren auf 25:18 davon.
„Die 37 Gegentore sprechen Bände. Wir haben einfache Fehler gemacht und in der Abwehr nicht mehr gut gestanden“, sagte HSC-Kapitän Andreas Schröder am Sky-Mikrofon. Im ersten Abschnitt machten es Schröder und seine Mannschaftskollegen noch besser. Selbst als Göppingen in seiner stärksten Phase auf drei Tore davoneilte (5:8, 8:11), ließen sich die Gäste nicht abschütteln. Coburg verbesserte sein Angriffsspiel, blieb in Schlagdistanz – und profitierte von der Rückkehr von Spielmacher Tobias Varvne. Der Schwede kam nach 24 Minuten von der Bank, holte mit seiner ersten Aktion einen Siebenmeter heraus und traf bis zum Seitenwechsel zwei Mal – unter anderem zum 15:16-Halbzeitstand aus Coburger Sicht.
Nach dem Seitenwechsel hatte sich Frisch Auf! besser auf das Spiel der Gäste eingestellt und steigerte sich vor allem in der Abwehr. Göppingen stand defensiver und ermöglichte dem HSC nur noch selten Lücken. Daraus resultierten technische Fehler, die Göppingen mit schnellen Gegenstößen bestrafte. Näher als auf sechs Treffer kam der HSC nicht mehr heran.
Nun möchte Coburg die Saison mit einem Sieg am Sonntag (13 Uhr) gegen den TuSEM Essen abschließen. Gewinnt Coburg mit drei Toren Unterschied, gibt der HSC die rote Laterne ab.
Die Statistik:
Frisch Auf! Göppingen: Kastelic (28 Gegentore/12 Paraden), Rebmann (1 Gegentor/1 Parade) – Theilinger (4), Kneule (3), Heymann, Bagersted (2), Ellebaek (8), Jonsson, Schiller (14/6), Goller (4), Bozic-Pavletic, Hermann, Zelenovic, Kozina (2)
HSC 2000 Coburg: Poltrum (18 Gegentore/4 Paraden), Kulhanek (13 Gegentore/3 Paraden), Apfel (6 Gegentore, 1 Parade) – Pouya (4), Sproß, Kelm, Billek (7), Mustafic (1), Zetterman, Varvne (3), Schikora, Kurch (1), Zeman (4), Grozdanic (3/3), Schröder (6), Neuhold
Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 250 (von 250 zugelassenen)
Zeitstrafen: 1:2 (Jonsson – Varvne, Kurch)
Siebenmeter: 6/6 – 3/3 (Schiller und Grozdanic treffen alle ihre Versuche)
Spielfilm: 0:1 (2.), 2:3 (6.), 4:3 (10.), 5:5 (12.), 8:5 (15.), 11:8 (19.), 12:10 (22.), 13:12 (27.), 16:15 (30.), 16:16 (31.), 20:17 (36.), 23:18 (38.), 27:19 (41.), 30:22 (46.), 30:24 (48.), 33:25 (53.), 34:27 (56.), 37:29 (60.)
Beste Spieler: Kastelic, Schiller / Billek, Schröder
Bericht von inFranken
Bild von Iris Bilek