Der HSC 2000 Coburg ist auf der langen Suche nach Ersatz für den Langzeitverletzten Tom Wetzel fündig geworden. Vom TV Hüttenberg kommt der 21-jährige Mazedonier Marko Neloski als Leihgabe in die Vestestadt. Spielberechtigung am Freitagmittag erteilt. 

Nach knapp achtwöchiger Suche hat der HSC 2000 Coburg einen Nachfolger für den Langzeitverletzten Tom Wetzel gefunden. Marko Neloski, der vom Bundesligisten TV Hüttenberg unter Vertrag genommen wurde, wird vorerst bis zum Saisonende als Leihgabe Spielpraxis bei den Vestestädtern sammeln und soll den Langzeitausfall von Tom Wetzel kompensieren. TVH-Geschäftsführer Lothar Weber hat guten Grund, das mazedonische Nachwuchstalent nach Oberfranken auszuleihen: „Marko Neloski gilt als eines der größten Talente im mazedonischen Handball und hat mit seinen jungen Jahren schon viel internationale Erfahrung in der Champions League und Nationalmannschaft gesammelt. Perspektivisch kann er für uns sehr interessant werden, die erste Liga wäre zum jetzigen Zeitpunkt seiner Entwicklung aber zu früh. Wir wussten, dass Coburg nach dem Ausfall von Tom Wetzel auf der Suche nach Ersatz ist und konnten mit Jan Gorr und den HSC-Verantwortlichen eine für beide Seiten profitable Lösung erzielen.“ Auch Trainer Jan Gorr freut sich, zukünftig mit einem weiteren jungen Spieler arbeiten zu können und sieht in Neloski großes Potenzial: „Es gibt wenige Spieler, die im Alter von 21 Jahren bereits über derart viel Spielerfahrung auf hohem Niveau und gleichzeitig auch über so viel Spielverständnis verfügen. Marko bringt also eine Menge Dinge mit, die uns in der aktuellen Situation gut zu Gesicht stehen.“ Neloski kann am heutigen Freitag beim nächsten Heimspiel gegen Mitabsteiger HBW Balingen-Weilstetten erstmals das gelb-schwarze Trikot tragen, die Spielberechtigung wurde am Mittag durch die Handball-Bundesliga erteilt. Marko Neloski gilt in seiner Heimat Mazedonien neben dem unlängst zu den Rhein-Neckar Löwen gewechselten Filip Taleski aktuell als eines der größten Handballtalente des Landes. Geboren wurde er am 6. Juni 1996 in Struga, einer Stadt am Nordufer des wunderschönen Ohridsees. Beim dortigen RK Struga Ilinden begann er auch mit dem Handballsport. Schon früh fiel sein Talent auf und so vermittelte ihn sein damaliger Trainer Jovce Matlievski schließlich in die mazedonische Hauptstadt zu dem auch für seine gute Nachwuchsarbeit bekannten Spitzenklub HC Metalurg Skopje. Bereits im Alter von 16 Jahren hatte der wurfgewaltige Rechtshänder dort seine ersten Einsätze im Männerbereich. Seit der Saison 2014/2015 gehörte er beim sechsfachen mazedonischen Meister fest zum Kader der ersten Mannschaft und kam schon bald zu ersten Einsätzen in der Champions League und der SEHA Liga. Bei der jüngsten Weltmeisterschaft in Frankreich im Januar 2017 gab der Rückraumspieler dann auch sein Debüt in der Nationalmannschaft Mazedoniens und wurde in allen sechs Partien eingesetzt. Auch bei den anschließenden Qualifikationsspielen zur EM 2018 gehörte der 2,01 m große und 101 kg schwere Modellathlet zum Kader der mazedonischen Auswahl, die sich schließlich für das Turnier im kommenden Januar qualifizieren konnte und dort in der Vorrunde unter anderem auch auf die deutsche Nationalmannschaft treffen wird.

 

Sponsoren zeigen Flagge und ermöglichen Finanzierung

Großen Anteil an der Verpflichtung des Mazedoniers haben auch die Sponsoren der Coburger Handballer. „Es war ein harter Kampf in den letzten Tagen. Für uns war klar, dass in Anbetracht unserer finanziellen Gesamtsituation ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung unseres Sponsorennetzwerks keine Nachverpflichtung möglich gewesen wäre. Aufgrund der bereits getätigten Investitionen war das eine Voraussetzung unseres Aufsichtsrates, der sich natürlich auch engagiert hat. Unser Netzwerk hat auch in dieser Angelegenheit zusammen gehalten, was mich persönlich sehr freut. Mein besonderer Dank gilt der Firma Rösler und Schumacher Packaging, die zusammen über die Hälfte der aufzuwendenden Summe stemmen. Natürlich möchte ich mich auch bei allen 21 anderen Partnern bedanken, die im Zusammenschluss finanziell unterstützen. Das war alles andere als selbstverständlich, vor allem weil sich auch Privatpersonen beteiligt haben. Herzlichen Dank dafür, nun sind wir gespannt, wie sich Marko Neloski auf dem Feld einbringen wird.“, so Steffen Ramer, Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb.

Einen großen Anteil an der Verpflichtung des Mazedoniers haben auch die Sponsoren

Firma Rösler baut Engagement vorzeitig aus

Die Firma Rösler Oberflächentechnik, mit Hauptsitz in Untermerzbach, engagiert sich seit der laufenden Spielzeit für den Coburger Handball und hat im Rahmen der Verpflichtung Neloskis ihr Engagement vorzeitig erhöht: „Die Gespräche mit Stephan Rösler und Oliver Grün waren sehr angenehm und ich habe sofort gemerkt, dass Sie den HSC zusätzlich unterstützen wollen. Nachdem wir offen über die Thematik gesprochen haben und wir unsere Gedanken vorgestellt haben, ist eine neue Idee geboren. Diese Idee befindet sich bereits in der Umsetzung, denn aufgrund der zusätzlichen benötigten finanziellen Mittel baut Rösler sein Engagement vorzeitig aus und unterstreicht den Beginn einer nachhaltig angelegten Partnerschaft. Dieser Schritt ist ein Vertrauensvorschuss, den ich Herrn Rösler sehr hoch anrechne und wofür ich ihm herzlich danke. Ohne diese Unterstützung hätten wir unsere Suche nach einem neuen Spieler einstellen müssen.“, so Ramer weiter.

„Björn Schumacher ist ein echter Sportsmann“

Großen Anteil an der Neuverpflichtung hat auch Björn Schumacher, Geschäftsführer von Schumacher Packaging mit Sitz in Ebersdorf b. Coburg. „Verständnis für unsere Situation hatte Herr Schumacher und hat uns sofort signalisiert, dass wir konkurrenzfähig bleiben müssen. Seinen Zuspruch der Unterstützung hat er mir innerhalb Sekunden zugesichert – Björn Schumacher ist ein echter Sportsmann und ein extrem wichtiger Baustein in unserem Konstrukt. Die Schumacher Packaging Gruppe hilft uns damit zum wiederholten Male, was nicht selbstverständlich ist. Ebenso bin ich froh, dass die Region Coburg mit Björn Schumacher einen extrem sozial engagierten Unternehmer hat, denn bereits am Anfang der Saison hat er uns mitgeteilt, dass das Projekt Doppelpass weitergehen muss. Herzlichen Dank an Herrn Schumacher und seine Firmengruppe, denn ohne diese Unterstützung hätten wir diese Nachverpflichtung nicht tätigen können.“

Aufsichtsrat gibt grünes Licht

Neben den zahlreichen Partnern hat sich auch der Aufsichtsrat der Vestestädter für die Verpflichtung Neloskis eingesetzt und in einer außerordentlichen Tagung im Rahmen des Heimspieltags gegen die SG BBM Bietigheim grünes Licht für die Verpflichtung gegeben: „Nach der guten Vorarbeit durch die Geschäftsführung und Prüfung der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation hat der Aufsichtsrat einstimmig grünes Licht für die Neuverpflichtung gegeben. Die sportliche Konkurrenzfähigkeit und der damit verbundenen Marktwert des Produkts HSC waren dabei ausschlaggebend – mit der Neuverpflichtung können wir unsere sportlich ambitionierten Ziele aufrecht erhalten und zeitgleich unsere wirtschaftliche Konsolidierung nicht aus den Augen verlieren.“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Dietz abschließend.

Dank an Sponsoren

Neben der Firma Rösler und Schumacher Packaging haben sich noch zahlreiche weitere Sponsoren engagiert: Autohaus Willy Ernst, Burger King Coburg, Büro und Design Georg Greb, Federnfabrik Dietz, Wohnpark am Buchberg, Glaserei Späth,Horst Geuter, Werner Ditzel OHG, KSR Ingenieurbüro, Kessel Coburg, Ingenieurgruppe Knörnschild und Kollegen, Lennerts & Partner, Architekt Ulrich Müller, Otto Hauch, Sparkasse Coburg – Lichtenfels, TALECO Handels GmbH und Wohnzimmer Bar Coburg.

Bericht von Valentin Höll und Gerd Nußpickel

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