SG BBM Bietigheim
Die Historie
Es ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die im Enztal, nur wenige Kilometer vor den Toren Stuttgarts, seit 1997 geschrieben wird. Damals schlossen sich die Handballabteilungen des TSV 1848 Bietigheim und des TV Metterzimmern 1899 zu einer Spielgemeinschaft zusammen (nach dem Beitritt der SpVgg Bissingen als dritter Verein firmiert die Spielgemeinschaft inzwischen unter dem Namen SG BBM Bietigheim). Zunächst war es die Männermannschaft, die mit fünf Aufstiegen in nur acht Jahren von der Landesliga bis in die 2. Bundesliga durchmarschierte und dort in den Folgejahren meist zu den Spitzenteams der Liga zählte. 2014 stieg das Team erstmals in die „stärkste Liga der Welt“ auf und konnte diesen Erfolg 2018 wiederholen. Beiden Aufstiegen folgte allerdings jeweils der sofortige Wiederabstieg. Nach einem misslungenen Saisonstart und der Trennung von Trainer Hannes Jon Jonsson führte der jetzige HSC-Coach Brian Ankersen das Team in der letzten Saison noch bis auf Platz 8.
Längst schreibt aber auch die Damenmannschaft der SG fleißig mit an der Bietigheimer Erfolgsstory und hat in Sachen sportlicher Erfolg ihren männlichen Kollegen inzwischen sogar den Rang abgelaufen. 2017 und 2019 wurden die Damen der SG BBM Deutscher Meister und 2021 DHB-Pokalsieger.
Die Mannschaft
Mit neuem Trainer und eingespielter Mannschaft ist die SG BBM Bietigheim in die aktuelle Spielzeit gestartet. „Wir verfügen bereits über einen leistungsfähigen und ausgeglichenen Kader, daher wollten wir uns nur punktuell verstärken“, so SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger. Letztlich standen den zwei Abgängen drei externe Neuverpflichtungen gegenüber.
Einer der Neuzugänge ist den Coburger Handballfans bestens bekannt. Als Nachfolger des in seine isländische Heimat zurückgekehrten Torhüters Aron Rafn Edvarddsson verpflichteten die Bietigheimer Konstantin Poltrum. Sein Kollege zwischen den Pfosten ist der 22jährige Nick Lehmann, der nach einem Jahr mit Zweitspielrecht nunmehr fest vom TVB Stuttgart zur SG BBM gewechselt ist.
Mit Neuzugang Sven Weßeling hat der ohnehin spielstarke und durchschlagskräftige Rückraum der Bietigheimer nochmals an Qualität gewonnen. Der vom TV Emsdetten gekommene Torjäger ist zwar vornehmlich für die halblinke Position vorgesehen, kann aber auch auf den anderen Rückraum-Positionen eingesetzt werden und ist zudem ein starker Abwehrspieler. Alternativen im linken Rückraum sind der ehemalige Erlanger Jonas Link, der erfahrene Abwehrchef Paco Barthe oder Eigengewächs Nikola Vlahovic, dem die Verantwortlichen der SG eine gute Entwicklung in den letzten Monaten bescheinigen. Vornehmlich auf der Spielmacher-Position zuhause sind der Spanier Juan De la Pena, der schon in Magdeburg und Balingen gespielt hat, sowie der erst 20jährige Max Öhler, der aus der Jugend des TVB Stuttgart zur SG BBM kam. Die Spielzeiten im rechten Rückraum teilen sich die Erstliga-erfahrenen Dominik Claus und Tim Dahlhaus, der zwischenzeitlich auch zwei Jahre lang in der 1. Französischen Liga aktiv war.
Die Nummer 1 auf Rechtsaußen ist auch in dieser Spielzeit „Mr. Zuverlässig“ Christian Schäfer, der bereits seit 2007 das Trikot der Bietigheimer trägt und in der letzten Saison Torschützenkönig der 2. HBL geworden war. Für die linke Außenbahn verpflichteten die SG-Verantwortlichen Alexander Pfeifer vom TV Großwallstadt, der 2019 mit der deutschen U19-Auswahl Vizeweltmeister geworden war. Unterstützung erhält er von „Urgestein“ Jan Asmuth, der seit den „Minis“ bei der SG spielt und als „Emotional Leader“ gilt. Routinier Nils Boschen und der zuletzt immer stärker in den Fokus gerückte Jonathan Fischer bilden aktuell das Gespann am Kreis. Da der langjährige Leistungsträger Patrick Rentschler nach seinem Kreuzbandriss noch einige Zeit ausfallen wird, erhielt inzwischen der 19jährige Lukas Süsser vom Drittligisten SG Pforzheim/Eutingen ein Zweitspielrecht für die SG BBM.
Der Trainer
Iker Romero, geboren am 15. Juni 1980 in Vitoria-Gasteiz (Spanien), hat in seiner aktiven Laufbahn fast alles gewonnen, was man als Handballer gewinnen kann. Er begann seine Profi-Karriere als 17jähriger bei BM Valladolid. Mit Ademar Leon wurde er 2001 erstmals Spanischer Meister. Seine nächste Station war BM Ciudad Real, mit dem er zweimal den Europapokal der Pokalsieger holte. Von 2003 bis 2011 trug er das Trikot des ruhmreichen FC Barcelona und wurde in dieser Zeit mit den Katalanen unter anderem zweimal Meister und gewann 2005 und 2011 auch die EHF Champions League. Seine letzte Station als Spieler waren die Füchse Berlin, die er als Spielmacher zum Gewinn des DHB-Pokals 2014 und des EHF-Pokals 2015 führte.
Mit der spanischen Nationalmannschaft, für die Iker Romero 753 Tore in exakt 200 Länderspielen erzielte, wurde er 2005 Weltmeister, 2006 Vize-Europameister und gewann Bronze bei den Olympischen Spielen 2008 und der WM 2011.
Seine Trainer-Laufbahn begann Iker Romero 2017 als Co-Trainer bei der TSV Hannover-Burgdorf. Seit dieser Saison ist er Cheftrainer der SG BBM Bietigheim.
Bild von Gerd Nußpickel
Bild von SG BBM Bietigheim