HSC – Coach Brian Ankersen ist um seinen Job aktuell wahrlich nicht zu beneiden. Erst bremste Corona das Team tagelang aus und dann musste er vor dieser Partie auch noch auf Varvne, Schröder, Mubenzem und Preller verzichten. Aber auch die Gäste waren personell gehandicapt angereist und mussten auf ihre beiden etatmäßigen Torhüter verzichten. Die Partie begann zunächst ausgeglichen und auch recht zerfahren. Meist legten die Lübecker vor, der noch etwas ungeordnet agierende HSC legte aber stets nach. Erst Mitte der ersten Hälfte neigte sich die Waage dann langsam, aber sicher Richtung Hausherren. Florian Billek brachte sein Team in der 14. Minute mit 8:7 in Front, eine Führung, die der HSC bis zum Ende nicht mehr abgab. Und letztlich sollte sich in der Tat das deutliche Plus auf der Torhüter – Position als spielentscheidender Faktor erweisen. Während die Gästekeeper im gesamten Spiel auf ganze drei Paraden kamen, knüpfte Jan Jochens nahtlos an seine starke Vorstellung in Ferndorf an. Am Ende standen 19 gehaltene Bälle und eine Quote von 46 Prozent für den HSC – Schlussmann zu Buche, der den gegnerischen Angreifern reihenweise auch hochkarätigste Gelegenheiten abkaufte. Und seine kämpferisch zu jederzeit überzeugenden Vorderleute bedankten sich mit eigenen Toren, so dass die Hausherren mit einem verdienten 18:12 – Vorsprung in die Kabinen gehen konnten.
Unverändertes Bild zunächst in Hälfte zwei. Der HSC blieb die dominierende Mannschaft, die Abwehr machte es den Gästen nach wie vor schwer und spätestens beim 25:18 in der 45. Minute schien die Partie entschieden. Doch dann mussten die Gelb – Schwarzen ihrem kräftezehrenden Spiel etwas Tribut zollen, leisteten sich einige Unkonzentriertheiten und luden die Gäste doch noch einmal ein. Und beim 26:24 sieben Minuten vor Schluss begann wirklich das große Bangen. Aber der HSC scheint wirklich auf dem Weg zurück zu alter nervlicher Stärke und zog sich selbst eindrucksvoll wieder aus diesem kleinen Tief heraus. Die Abwehr mitsamt Torhüter Jochens holte sich jetzt wieder wichtige Bälle und nun wurden auch die eigenen Abschlüsse wieder konsequent zu Toren genutzt. Letztlich geht der 32:25 – Erfolg des HSC auch in dieser Höhe in Ordnung. Nicht unerwähnt sollen auch zwei positive Personalien auf Coburger Seite bleiben. Zum einen konnte Jakob Knauer sein Comeback nach langer Verletzungspause feiern. Zum anderen gab der erst 17jährige Pavels Valkovskis aus der A – Jugend sein Zweitligadebüt.
HSC: Kulhanek, Jochens, Apfel; Valkovskis, Fuß (5), Siegler, Toom (9), Billek (7), Juskenas (1), Knauer, Schäffer (2), Schikora, Dettenthaler (5), Kurch, Grozdanic (3/1), Bauer;
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache