Beim DHB-Qualifikationsturnier in Rimpar lösten die HSC-Youngsters mit dem 3. Platz das direkte Ticket für die Teilnahme an der A-Jugend-Bundesliga in der Saison 2022/23.
Es war das vierte Wochenende, an dem die Coburger A-Jugend in Turnierform um den Einzug in die Beletage des Jugendhandballs kämpfte. In zwei 4-er Gruppen traten die Teams aus Bayern und Baden-Württemberg in Rimpar gegeneinander an, die drei Erstplatzierten qualifizierten sich direkt für die Jugendbundesliga, Platz 4 bis 6 hatte eine weitere Chance im folgenden Bundesturnier.
Die Vestestädter waren hoch motiviert, an diesem Wochenende die Früchte ihrer intensiven Vorbereitung zu ernten. Am ersten Turniertag traf der HSC zunächst auf die Gastgeber der SG DJK Rimpar. Im Verlauf der Qualifikation hatten die Coburger bereits zwei Mal gegen die Unterfranken gewonnen. Der konzentrierten Abwehrleistung und dem flüssigen Angriffsspiel hatten die Hausherren an diesem Tag nichts entgegenzusetzen und unterlagen klar mit 14:19 (3:10), sodass die Coburger erneut die Oberhand behielten.
Gegen die SG Leutershausen knüpften die Gelb-Schwarzen nahtlos an die gezeigte Leistung an und wiesen die Jungteufel aus Baden-Württemberg deutlich mit 29:19 (16:10) in die Schranken. Mit diesem Schwung wollte die Mannschaft nun am zweiten Turniertag gegen die HSG Konstanz mit einem Sieg den ersten Tabellenplatz behaupten und damit das Ticket zur Jugendbundesliga lösen. In der hochkonzentrierten Kabinenansprache wünschte sich Coach Margots Valkovskis weiter, die Spielfreude der Mannschaft zu sehen und schickte die Jungs optimistisch auf die Platte.
Doch die Lockerheit der beiden Spiele vom Vortag war wie weggeblasen. Offenbar wog der Druck des wichtigen Matches zu schwer und der Flow im Spiel war nicht mehr zu erkennen. Halbgare Chancen, überhastete Würfe und einige Fahrkarten ließen die Coburger schon vor der Halbzeit ins Hintertreffen geraten (10:13). Mit massiver Abwehrarbeit kämpften sich die Vestestädter in einem Kraftakt nach einem Vier-Tore-Rückstand auf ein Unentschieden heran (19:19 30. Min, 22:22 35. Min). In der Crunchtime fehlte die Cleverness und der freie Kopf, um in den entscheidenden Situationen das Momentum zu Gunsten der Coburger zu drehen und sie mussten bald wieder drei Toren hinterherlaufen. Mit Ballbesitz 20 Sekunden vor Abpfiff konnten die HSC-Jungs beim Stand von 24:25 aber das Unentschieden nicht erkämpfen und mussten sich knapp geschlagen geben.
Trotz zunächst hängender Köpfe wegen der verpassten Chance zur direkten Qualifikation war schon ein paar Minuten später in der Kabinenansprache zum Entscheidungsspiel um den dritten Platz eine neue Energie zu spüren. Zu viel hatten alle in den vergangenen Wochen investiert, um hier nicht jetzt alles in die Waagschale zu werfen. In ihrem vierten Spiel des Turniers wollten die HSC-Jungs ihren Traum „Jugendbundesliga“ perfekt machen.
Dazu mussten sie die SG BBM Bietigheim schlagen – gegen dieses Team hatten sie in der Vorwoche mit dem Schlusspfiff ein Unentschieden gerettet. Bereits in den ersten Spielminuten war erkennbar: dieses Spiel wollten die Coburger gewinnen. Die Abwehr formierte sich wieder zum Bollwerk und im Angriff flog der Ball jetzt irgendwie leichter zu flüssigen Kombinationen. Nach anfänglichem Rückstand (4:6 10. Min, 6:8 13. Min) kam der HSC ins Rollen. Mit einem intensiven 4:0-Lauf drehten die Gelb-Schwarzen das Spiel zum 11:9 Pausenstand. Mit Wiederanpfiff packten die Coburger Tor um Tor drauf und ließen mit dynamischen 1:1-Aktionen der Bietigheimer Defensive keine Möglichkeit zum Zugriff (16:13 27. Min, 19:15 32. Min, 22:17 38. Min). Die HSC-Youngsters hatten das Spiel im Griff. Am Ende kamen sie durch die offensive Manndeckung der Bietigheimer zwar etwas ins Wanken, aber der Sieg war zu keiner Zeit in Gefahr und mit dem verdienten 23:21-Endstand war die Qualifikation für die Jugendbundesliga direkt erreicht.
Erleichtert skandierte die Mannschaft im Jubelkreis „Bundesliga“ und bedankte sich auch bei den mitgereisten Eltern und Fans für die lautstarke Unterstützung in der Halle. Trainer Margots Valkovskis ist nach dem Spiel happy über den Einzug in die höchste Spielklasse des Jugendhandballs: „Das hat sich das Team verdient! Nach dem verlorenen dritten Spiel waren alle enttäuscht, aber ich war mir sicher, dass wir erfolgreich sein werden, wenn die Jungs ihren Spaß am Handballspielen wiederfinden. Das hat man jetzt gesehen und ich freue mich nun auf eine weitere Saison in der Jugendhandballbundesliga!“
In dieser höchsten Spielklasse der U19 treten 40 Teams in den bundesweiten Vergleich.
Es spielten: Paul Hempel, Hannes Angermüller (TW); Til Schreiber, Ivan Horbakha, Jonathan
Thaler, Radivoje Radenovic, Olivier Graczyk, Johann Niklas Malta, Connor Ganz, Lennart
Kücker, Julius Rauch, Loris Hartung, Pavels Valkovskis, Leonards Valkovskis, Finn Atzpodien
Bericht von Andreas Kücker
Foto von Thomas Rauch