Starke Vorstellung zum Saisonabschluss: Zweitligist HSC 2000 Coburg bietet dem Meister VfL Gummersbach die Stirn und bringt dessen Nimbus in eigener Halle ins Wanken.

Coburg — Der HSC 2000 Coburg hätte dem VfL Gummersbach um ein Haar die Meisterfeier und die makellose Heimbilanz des künftigen Bundesligisten versaut: Im letzten Saisonspiel verlangte der Handball-Zweitligist dem Traditionsverein alles ab und hatte den VfL beim 27:29 (12:16) am Rande einer Niederlage. Vor allem in der zweiten Halbzeit waren die Vestestädter mindestens auf Augenhöhe mit dem seit Wochen feststehenden Zweitliga-Meister.

2. Bundesliga VfL Gummersbach – HSC 2000 Coburg 29:27 (16:12)

Wenige Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit sah es allerdings nicht danach aus, als würde die Begegnung vor 3600 Zuschauern noch einmal einen solch spannenden Verlauf nehmen. Nach Treffern von Ellidi Snaer Vidarsson und des künftigen Coburgers Fynn Herzig, der gegen seinen neuen Verein eine starke Leistung zeigte, führte die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit 20:15 (36.) und steuerte auf einen souveränen Heimsieg zu. Doch die Gummersbacher hatten die Rechnung ohne den HSC gemacht.

Die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen, der auf Karl Toom, Lukas Juskenas, Justin Kurch, Max Preller und Stefan Bauer verzichten musste, kämpfte sich zurück ins Spiel und war drauf und dran, die Gummersbacher Party zu crashen. Mit einem 4:0-Lauf binnen sieben Minuten hatten die Gäste den Anschluss wieder hergestellt (19:20, 43.), ehe Torjäger Florian Billek beim 21:21 erstmals seit dem 6:6 (11.) wieder einen ausgeglichenen Spielstand auf die Anzeigetafel brachte.

Der HSC hatte sich defensiv deutlich gesteigert, zwang den VfL zu technischen Fehlern und bestrafte diese konsequent. Ein Beispiel: Billek fing im Gummersbacher Aufbauspiel einen Ball ab und traf per Konter zum 25:24 – es war die erste Coburger Führung des gesamten Spiels (50.). Danach verpassten es die Gäste, sich auf zwei oder mehr Tore abzusetzen und womöglich entscheidend davonzuziehen. Stattdessen drehte der Meister wieder das Spiel – und das lag auch an der offensiven Deckung der Gummersbacher.

Die schmeckte den Coburgern nicht, denn der HSC, der zuvor vor allem über den Kreis erfolgreich war, hatte zunehmend Probleme, Lösungen zu finden und produzierte technische Fehler. Zwei davon bestraften Raul Santos und Lukas Blohme, um mit zwei Gegenstößen binnen 16 Sekunden auf 27:25 zu stellen (56.). Gut 50 Sekunden vor dem Spielende brachte Billek den HSC noch einmal auf 27:28 heran. Coburg stellte nun eine offene Manndeckung, um dem VfL den ersten Punktverlust dieser Saison in heimischer Halle zuzufügen – doch das klappte nicht. Mit dem 29:27 machte Timm Schneider, der künftig für den TV Hüttenberg spielen wird, alles klar.

Während der VfL mit einem Heimsieg die Meisterschaftsfeier starten durfte, hatten die Coburger ihr Ziel erreicht: Sie wollten sich mit einer starken Leistung aus der Saison, die nicht nach den Ansprüchen des HSC verlaufen ist, verabschieden.

Ex-Coburger steigt ab

Verabschieden muss sich auch der Ex-Coburger Christoph Neuhold. Der Österreicher steigt mit dem TuS Ferndorf in die 3. Liga ab – und das nur wegen der um sechs Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem TV Großwallstadt. In der neuen Saison spielt Neuhold wieder in seiner Heimat für die BT-Füchse aus Trofaiach in der Steiermark.

 

Bericht www.coburger-tageblatt.de

Bild Iris Bilek