Der Spitzenmannschaft die Stirn geboten, tolle Moral gezeigt, sich aber nicht belohnt: Zweitligist HSC 2000 Coburg unterliegt dem TuS N-Lübbecke nach einem intensiven und dramatischen Spiel knapp mit 26:27.
Starke Leistung, aber keine Punkte: Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg hat am Freitagabend das Auswärtsspiel beim Bundesliga-Absteiger TuS N-Lübbecke mit 26:27 (10:13) verloren und nach der Auftakt-Gala gegen die HSG Konstanz (34:22) die erste Saison-Niederlage einstecken müssen. Über weite Strecken begegneten die Vestestädter dem Aufstiegsfavoriten aber auf Augenhöhe. Und: Coburg bewies Moral. Kurz nach Wiederbeginn lag die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen mit fünf Toren zurück, kämpfte sich aber dank einer taktischen Maßnahme zurück und hätte mit etwas Glück einen Zähler mit nach Oberfranken nehmen können.
2. Bundesliga TuS N-Lübbecke – HSC 2000 Coburg 27:26 (13:10)
Im Vorfeld wurde eine Partie erwartet, in der die Abwehrreihen dominieren – und so sollte es kommen. Ein erster Beleg: Die ersten drei Coburger Treffer durch Florian Billek fielen nach einem Siebenmeter. Das sprach zwar einerseits für einen gewissen Zug zum Tor, andererseits hatten die Gäste in der ersten Viertelstunde gegen die starke TuS-Abwehr Probleme.
Nach elf Minuten brach schließlich Fynn Herzig mit einem Schlagwurf den Bann und erzielte den ersten Coburger Treffer aus dem Spiel heraus (4:7). Die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen war nach anfänglichem 3:6-Rückstand besser im Spiel und nach Treffern von Herzig und einer starken Einzelleistung von Arkadiusz Ossowski wieder auf Tuchfühlung (6:7, 14.).
In der Folge rückten die Defensivreihen noch mehr in den Fokus. Ganze sechs Minuten blieben beide Mannschaften ohne Tor, ehe Sven Weßeling auf 8:6 für Lübbecke stellte (20.). In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeitpause kippte das Spiel in Richtung des TuS, der mit einem 3:0-Lauf binnen anderthalb Minuten auf 12:9 davonzog.
Der HSC biss sich zusehends die Zähne an der immer stärker werdenden TuS-Abwehr aus. Organisiert von Yannick Dräger und Marek Nissen schaffte es die 6:0-Deckung der Lübbecker, den Coburger Angriff immer wieder zu unterbinden und ließ kaum gute Einwurfchancen zu. Knapp fünf Minuten blieben die Gäste ohne Tor, ehe Billek bei Zeitspiel einen Freiwurf zum 10:13-Halbzeitstand aus Sicht des HSC in den Winkel drosch.
Den Lübbecker Lauf konnte Coburg auch nach der Pause nicht unterbinden – im Gegenteil. In sechs Minuten warf der HSC nur ein Tor, der TuS drei und zog auf 16:11 (36.) davon. Ankersen reagierte prompt und nahm die Auszeit. Nach dem 18:13 (39.) für Lübbecke stellte der HSC-Trainer auf eine 5:1-Deckung um und ließ im Angriff mit dem siebten Feldspieler spielen. Und das taktische Mittel griff, denn der HSC war beim 17:19 (44.) durch Schröder wieder in Schlagdistanz.
Ihre Überzahl spielten die Coburger nun auf den Punkt, fanden immer den freien Mann und präsentierten sich treffsicher. Nachdem der TuS zunächst stets antwortete, klaute Ossowski einen Ball und traf ins leere Lübbecker Tor zum 22:23 (50.) – die Coburger waren endgültig wieder im Spiel und glichen fünf Minuten vor dem Spielende durch Max Jaeger erstmals seit dem 1:1wieder aus (24:24).
Nachdem Ossowski rund eine Minute vor Schluss erneut ausgeglichen hatte (26:26), hämmerte Weßeling elf Sekunden vor Schluss einen Freiwurf bei Zeitspiel zum 27:26 in die Maschen. Die Coburger hatten noch Zeit, sich mit einem Punkt für ihre Aufholjagd zu belohnen – doch Katsigiannis entschärfte den letzten Versuch von Ossowski.
Die Statistik:
TuS N-Lübbecke: Asheim, Katsigiannis (10 Paraden) – Genz (6), Holzhacker, ten Velde, Baumgärtner, Wolf, Petreikis (2), Strosack (2), Dräger (2), Mrakovcic (2), Weßeling (7/1), Nissen, Petrovsky, Skroblien (6)
HSC 2000 Coburg: Kulhanek (5 Paraden), Apfel (4 Paraden) – M. Jaeger (2), Dettenthaler, Mund, Glatthard (2), Fuß, Ossowski (3), Billek (9/5), Herzig (3), Knauer, Schäffer (4), F. Jaeger (2), Schröder (1)
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad (beide Gummersbach)
Zeitstrafen: 6 (2x Skroblien, 2x Mrakovcic, Petrovsky, Petreikis) – 4 (3x Glatthard, Knauer)
Rote Karte: ten Velde (Lübbecke, 58., Foulspiel)
Siebenmeter: 1/2 (Skroblien verwirft einmal, Weßeling trifft einmal) – 5/5 (Billek trifft alle Versuche)
Spielfilm: 1:1 (4.), 3:1 (6.), 6:3 (10.), 7:6 (14.), 8:6 (20.), 9:8 (22.), 10:9 (26.), 12:9 (27.), 13:9 (28.), 13:10 (30.), 14:10 (33.), 16:11 (36.), 18:13 (39.), 18:15 (43.), 19:17 (44.), 22:19 (48.), 23:22 (50.), 24:24 (55.), 27:26 (60.)
Zuschauer: 950
Beste Spieler: Katsigiannis, Weßeling – Billek, Schäffer
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Iris Bilek