Schlag auf Schlag geht es für den Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg weiter: Nach dem ungefährdeten Derbysieg über die Wölfe Würzburg (27:21) geht es für die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen am Samstag (19.30 Uhr, sportdeutschland.tv) zum Tabellenvierten Dessau-Roßlauer HV. Wirklich zufrieden war man im Lager der Vestestädter nach dem Sieg über die Wölfe aber nicht.

„Man ist immer glücklich über zwei Punkte“, sagte der 34-jährige Däne nach dem Spiel, um danach den Derbysieg zu relativieren: „Ich bin ab und zu aber auch zufrieden, wenn wir verloren haben, die Leistung aber gut war. Deswegen darf man auch unzufrieden sein, wenn man gewonnen hat, aber das Spiel nicht gut war – so wie heute.“

Nach 22 Minuten, als der überragende Coburger Torwart Jan Kulhanek (15 Paraden/50 Prozent gehaltene Bälle) mit einem Wurf ins leere Tor auf 10:5 stellte, hatte der HSC die Gäste erstmals distanziert. Weil die zwar defensivstarken Coburger aber regelmäßig an Wölfe-Torwart Jonas Maier scheiterten, verpassten die Hausherren eine deutlichere Führung.

Das holten die Vestestädter in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit nach, als sie schnell auf sechs Treffer davonzogen – und das Derby letztlich vor sich hinplätscherte, weil die Coburger einen durchaus möglichen Kantersieg leichtfertig liegenließen.

„Die erste Halbzeit war noch in Ordnung. Im zweiten Abschnitt war dann die Luft etwas raus. Nach 40 Minuten konnte man sehen, wo es hingeht und dann war es schwer, die Spannung hochzuhalten“, sagte Ankersen, dessen Mannschaft nur defensiv überzeugte und sich im Angriff einmal mehr zahlreiche technische Fehler leistete. Die abstiegsgefährdeten bestraften das aber nicht

Viel Zeit zur Derby-Analyse haben die Coburger aber nicht. Zum Abschluss der englischen Woche gastiert der HSC (9./17:15 Punkte) beim Dessau-Roßlauer HV (4./20:10). Die Mannschaft des Trainer-Routiniers Uwe Jungandreas siegte am Mittwochabend mit 28:25 bei Aufsteiger VfL Potsdam und bleibt auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Nachdem der DRHV in der Vorsaison noch gegen den Abstieg gekämpft hatte, mischen die Sachsen-Anhaltiner nun vorne mit.

Überraschend kommt das für Ankersen aber nicht. „Man hat in der vergangenen Rückrunde gesehen, wie gut sie spielen. Sie haben die Mannschaft zusammengehalten, ihr Konzept gefunden und ziehen das gnadenlos durch“, sagt Ankersen über den DRHV, der vor allem für sein hohes Tempo bekannt ist und in Vicent Sohmann seinen Taktgeber hat. Zudem hat Dessau-Roßlau mit Jakub Hrstka einen pfeilschnellen Linksaußen und Timo Löser einen Shooter im rechten Rückraum.

Und mit Philip Ambrosius hat der DRHV den gemessen an der Anzahl der Paraden stärksten Torwart der Liga (165).  „Wenn wir so viele Fehler machen wie gegen Würzburg, wird es ganz schwer“, weiß Ankersen, dass sich seine Mannschaft deutlich steigern muss.

Die Aufgebote:

Dessau-Roßlauer HV: Patzwaldt, Ambrosius – Löser, Hrstka, Haake, Gempp, Sohmann, Misovych, Schmidt, Haeske, Gliese, Bones, Emanuel, Pust, Leu

Trainer: Jungandreas

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Apfel– Runarsson, Dettenthaler (?), Mund, Bis, Glatthard, Fuß, Siegler, Ossowski, Billek (?), Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, F. Jaeger, Schröder

Trainer: Ankersen

Schiedsrichter: Thöne (Lilienthal) / Zupanovic (Berlin)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt

 

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache