Nach der bitteren Niederlage im Auswärtsspiel gegen den HC Erlangen holte der HSC beim TSC Schleißheim am vergangenen Sonntag einen wichtigen Punkt nach Hause.
TSV Schleißheim – HSC 2000 Coburg 27:27 (13:15)
Nach etwas unruhigen Wochen mit zwei verlorenen Spielen gegen den TSV Allach daheim und im fränkischen Derby gegen den HC Erlangen auswärts, scheint der HSC wieder zurück zu alter Form zu finden. Gegen Erlangen war man wiederholt im Rückraum geschwächt und kam ziemlich unter die Räder (35:28). Will man im Meisterschaftskampf weiter die Nase vorne haben, so musste gegen den Tabellendritten aus dem Münchner Umland eine andere Leistung auf die Platte.
Dessen waren sich die Coburger Jungs bewusst und gingen dementsprechend mutig und forsch in die Partie. Ungewohnte äußere Bedingungen wie ein rutschiger Hallenboden und das Verbot, Haftmittel nutzen zu dürfen, machten die Partie allein schon deshalb zu einer Herausforderung und der TSV Schleißheim steht auch nicht umsonst im oberen Drittel der Tabelle. Die Vestestädter kamen nach anfänglichem „Beschnuppern“ bis zum 3:3 (5. Min) besser in die Partie als die Gastgeber und konnten mit sicher herausgespielten Treffern auf 4:8 (13.Min) davonziehen. Die anschließende Auszeit brachte den Gastgebern danach zwei Tore in Folge, aber der HSC ließ sich nicht beirren und stellte die Vier-Tore-Führung in der 17. Spielminute wieder her. Danach lief das Spiel des TSV deutlich besser und Schleißheim konnte bis zur Pause eine Verkürzung auf zwei Tore erreichen.
Nach der Halbzeitunterbrechung mussten die Coburger einen Drei-Tore-Lauf der Gastgeber hinnehmen und gerieten gehörig unter Druck. Auch die zahlreich mitgereisten Fans der Schwarz-Gelben bekamen nun zu spüren und hören, was es bedeutet sich in einem Spitzenspiel auswärts durchsetzen zu wollen. In der Schleißheimer Halle wurde es immer lauter und so setzte sich das Duell auf der Platte auch auf den Rängen lautstark fort. Weder die Fans noch die Spieler gaben auf und standen kämpferisch zusammen. Und so lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, bei dem sich niemand auch nur einen Zentimeter schenkte in einer Partie, die auch körperlich recht robust geführt wurde und zahlreiche Zwei-Minuten-Strafen zur Folge hatte. Ständige Führungswechsel prägten das Geschehen. Coburg führte letztmals in der 45. Minute (24:25). Dann 7m-Tor für den Turn- und Sportverein, Zwei-Minuten-Strafe gegen die Gastgeber und trotzdem zwei weitere Treffer gegen den in Überzahl spielenden HSC. Der Tabellenführer war zu diesem Zeitpunkt etwas von der Rolle und so half nur noch die grüne Karte für das Team-Time-Out. Alles oder nichts hieß die Devise in den verbleibenden zwei Minuten und so rannte man mit voller Kraft gegen die Abwehr der Münchner Vorortler, was auf deren Seite ebenso eine Zeitstrafe zur Folge hatte. Der HSC bekam Oberwasser und konnte mit viel Kampfgeist den Anschlusstreffer erzielen. Nun stand Schleißheim unter Druck, wurde nervös und verlor den Ball leichtfertig im eigenen Angriff und die Coburger netzten konsequent zum Unentschieden ein. Sogar der Siegtreffer war noch möglich, da fehlte aber das nötige Quäntchen Glück. Spannender kann man sich die Crunch-Time nicht vorstellen.
Die C1 des HSC ist also kämpferisch und einstellungsmäßig wieder da angekommen, wo sie in 2022 aufgehört hatte. Die Delle des 13. und 14. Spieltages wurde wettgemacht und es bleibt zu hoffen, daß die Coburger Jungs diesen Flow mit in die drei restlichen Partien nehmen und sich die verdiente Meisterschaft sichern.
Für den HSC spielten: Bergner, Boy-Nieder (2), Häfner (5), Knauer (13), Krutsch, Pfafenroth, Röseler (2), Spichal (1), Vorsthoven, Wetzl (3), Zapf(1), Bauer (TW), Weiß (TW)
Trainer: Silvio Krause und Karsten Zapf
Bericht von Karsten Zapf