Die Initiative „DoppelPASS“ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, des Jobcenters Coburg Stadt und Land, des HSC 2000 Coburg, des HSC Business-Clubs und der Mediengruppe Oberfranken findet seit 2016 statt. Gemeinsam unterstützen die Partner Jugendliche mit schwieriger Berufsperspektive beim Sprung in die Jobwelt und den damit anstehenden Herausforderungen.
In der VIP-Lounge der HUK-COBURG arena auf der Lauterer Höhe tummelten sich am Mittwochnachmittag zahlreiche Jugendliche. Der Grund war jedoch kein Handballspiel des HSC 2000, sondern 22 heimische Unternehmen auf der Suche nach jungen Auszubildenden. Ziel dieses sogenannten „Speed-Datings“ war es, Jugendliche mit schwierigen Perspektiven ins Gespräch mit regionalen Firmen zu bringen und ihnen den Berufseinstieg so zu erleichtern. In Vorbereitung auf diesen Tag, absolvierten die Jugendlichen innerhalb des Projektes „DoppelPASS“ bereits vier Veranstaltungen – darunter die Auftaktveranstaltung mit HSC-Geschäftsführer Jan Gorr am 30. November letzten Jahres, ein Heimspielbesuch beim HSC 2000 Coburg sowie die beiden Workshops mit HSC-Mentalcoach Peter Breidenbach zum Thema „Auftreten und Charisma – wie Du Dich selbstbewusst präsentierst“ am 16. Januar und 13. Februar.
Unternehmen sind aktiv
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Schon heute fehlen im Bezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth – dem IHK-Fachkräftemonitor zufolge – rund 17.000 Fachkräfte. Daher nutzen die regionalen Unternehmen alle Möglichkeiten, um den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften heute und in Zukunft zu decken. Dazu gehören vor allem Investitionen in die Aus- und Weiterbildung. Die Zahl der potenziellen Azubis übersteigt jedoch das Angebot – somit müssen die Firmen um die Jugendlichen werben. Auch spezielle Berufe, wie etwa der Verfahrensmechaniker, fänden aufgrund ungünstiger Arbeitszeiten nur schwer Nachwuchs. Geworben werde daher mit höheren Gehältern, Arbeit mit modernster Technologie, E-Bike Leasing und attraktiven Prämien, wie Stephan Büchner, Ausbildungsleiter bei der Roland Hofmann GmbH in Lichtenfels, berichtet. Das Unternehmen sei zum ersten Mal beim Speed-Dating vertreten und hoffe auf regen Zuspruch.
Großes Angebot
Einige Unternehmen beteiligen sich schon seit Jahren am Speed- Dating und konnten in der Vergangenheit bereits Schnuppertage und Praktika vereinbaren, wie unter anderem die Firma Sinit Kunststoffwerke aus Rödental. Zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages sei es zwar bisher nicht gekommen, das werde sich aber in diesem Jahr ändern – so das Unternehmen.
Die Vielfalt der Ausbildungsberufe ist groß und so dürfte für nahezu alle Jugendlichen etwas dabei: Von Maurer/in über Pflegefachmann/-frau bis hin zu Koch/Köchin, Polster- und Dekorationsnäher/ in oder Modellbauer/ in uvm. Den Besuch in der HUK-COBURG arena nutzten die Jugendlichen, um sich über die jeweiligen Ausbildungsabläufe, die Praxisphasen
und Übernahmechancen der einzelnen Ausbildungsberufe zu informieren. Solche Informationen liefern immer wertvollen Input für die spätere Bewerbung und bieten einen super Einstieg
für das eigene Anschreiben.
Bericht von Sina Kemnitz (Coburger Tageblatt)
Bild von Coburger Tageblatt