Er siegt, und siegt, und siegt: Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg kommt immer besser in Fahrt. Sechs der sieben Spiele haben die Vestestädter seit dem Trainerwechsel von Brian Ankersen zu Jan Gorr gewonnen. Zuletzt beeindruckte der HSC beim deutlichen 31:24-Sieg bei der HSG Nordhorn-Lingen. Es war der erste doppelte Punktgewinn der Coburger in Nordhorn überhaupt.
Ausruhen kann sich die Gorr-Truppe aber nicht, denn bereits am Mittwochabend (19.30 Uhr) empfängt der HSC (9./33:31 Punkte) den Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten (1./50:12). Der könnte am Mittwochabend bereits als Aufsteiger feststehen.
2.Bundesliga: HSC 2000 Coburg (9.) – HBW Balingen-Weilstetten (1.)
Fünf Spiele vor Saisonende hat der HBW sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz und wird am Ende der Saison aller Voraussicht nach nach einem Jahr Abstinenz in die Bundesliga zurückkehren. Theoretisch könnte die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle bereits in Coburg den Aufstieg perfekt machen. Dafür müsste aber schon einiges passen.
Balingen muss sein Spiel in Coburg gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass der ThSV Eisenach bei der SG BBM Bietigheim verliert und der Dessau-Roßlauer HV bei der HSG Konstanz nicht gewinnt. Dass alle drei Fälle eintreten, ist unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der HBW in einem der nächsten Spiele den letzten Schritt zum Aufstieg macht.
„Das macht die Ausgangslage für das Spiel natürlich spannender, spielt für uns aber keine Rolle“, sagt HSC-Trainer Jan Gorr. Vielmehr gehe es darum, den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Zuletzt zeigten die Coburger in Nordhorn ihre beste Saisonleistung. „Über 60 Minuten war das eine konstant gute Leistung in Abwehr und Angriff. Wir hatten keine Schwankungen.“
Im Angriff spielte der HSC geduldig, effizient und vor allem im zweiten Durchgang mit enormem Tempo, das immer wieder zu Gegenstoßtoren durch die bärenstarken Außen Florian Billek und Max Jaeger führte. In der Abwehr war Coburg bestens auf die Angriffsbemühungen der HSG eingestellt und hatte die richtige Balance gefunden, um Nordhorns wurfgewaltigen Rückraum und robuste Kreisläufer nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.
„Gegen Balingen wird uns ähnliches erwarten“, sagt Gorr mit Blick auf die Kreisläufer Felix Danner und Kristian Beciri sowie den Rückraum um Daniel Ingason, Filip Vistorop und Jens Schöngarth. Letzterer verstärkte den ohnehin hochklassig besetzten Balinger Kader im Winter und kehrte nach zwei Jahren bei Sporting Lissabon nach Deutschland zurück.
Die besten Torschützen beim HBW sind Außen Oddur Gretarsson (186 Tore) und Moritz Strosack (114) sowie der Rückraumlinke Jona Schoch (101). Die Gäste aus Baden-Württemberg seien dann zu knacken, wenn man es schaffe, ihre „gute Spielsteuerung zu unterbinden, denn Balingen spielt seine Angriffe auf den Punkt“. Im Hinspiel unterlagen die Coburger mit 29:35. Diesmal rechnet sich der formstarke HSC Zählbares aus.
Für dieses Unterfangen hat Gorr die gleichen Spieler zur Verfügung wie zuletzt in Nordhorn. Einzig hinter dem Einsatz von Torwart Fabian Apfel steht ein Fragezeichen. Das Eigengewächs knickte in Rostock um und laboriert an einer Fußverletzung. In Nordhorn kam Apfel deswegen nicht zum Einsatz.
Bis zum Derby am Samstag in Würzburg sollte der Schlussmann aber wieder fit sein. Das Derby gegen die Wölfe ist der Abschluss der letzten englischen Woche der Saison – und das vorerst letzte. Denn: Der Abstieg der früheren Rimparer steht nun auch rechnerisch fest.
Die Aufgebote:
HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Jochens, Apfel (?) – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Fuß, Ossowski, Billek, Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, F. Jaeger, Schröder
Trainer: Gorr
HBW Balingen-Weilstetten: Sejr Jensen, Ruminsky – Todorovic, Vistorop, Huber, Schöngarth, Ingason, Gretarsson, Danner, Beciri, Hildenbrand, Schoch, Saueressig, Volz, Heinzelmann, Strosack
Trainer: Bürkle
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad (beide Gummersbach)
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache