Im vorletzten Saisonspiel gewinnt der HSC Coburg in Düsseldorf beim HC Motor Zaporizhzhia souverän. In den ersten zehn Minuten nach der Pause rührt der HSC Beton an.
Souveräner Auswärtssieg des HSC 2000 Coburg: Am Sonntagabend siegte der Handball-Zweitligist beim ukrainischen Gast-Starter HC Motor Zaporizhzhia mit 35:29 (15:15). Für die Ukrainer war es der letzte Auftritt in Düsseldorf, denn in der kommenden Saison spielt der HC Motor nicht mehr in Deutschland. Von der Stadt Düsseldorf und der Handball-Bundesliga wurde Zaporizhzhia vor der Partie verabschiedet. Wie es sportlich mit dem HC Motor weitergeht, ist noch nicht bekannt. Die Anzeichen verdichten sich aber, dass die Ukrainer zurück in ihre Heimat gehen und sich in der Mitte oder im Westen des Landes niederlassen. In der heimischen Liga, die im vergangenen Oktober den Spielbetrieb wieder aufgenommen hatte, war Zaporizhzhia übrigens ebenfalls mit einem Team vertreten. Sechs Mannschaften gingen an den Start – und Zaporizhzhia wurde zum elften Mal in Folge ukrainischer Meister.
Vor dem Coburger Auftritt im Düsseldorfer PSD Bank Dome spielte der deutsche Rekordmeister THW Kiel, der zum Auswärtsspiel beim Bergischen HC (29:26) gefordert war. Knapp 7000 Fans verfolgten das „Vorspiel“ zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem BHC. Zwischen dem HC Motor und dem HSC war der 11.000 Zuschauer fassende PSD Bank Dome dann – wenig überraschend – deutlich geleerter.
HSC-Trainer Jan Gorr, der im Vergleich zur Vorwoche auf Felix Jaeger und Kristian van der Merwe verzichten musste, kündigte an, Spielern, die zuletzt weniger gespielt haben, mehr Einsatzzeit zu schenken. Auf Rechtsaußen durfte etwa Jannes Krone statt Florian Billek von Beginn an auflaufen. Den besseren Start hatte der HC Motor, der auf Platz 17 der Tabelle liegt, dessen Ergebnisse aber nach der Saison gestrichen werden. Nachdem zunächst Linksaußen Oleksandr Kasai mit drei Treffern auf sich aufmerksam machte, riss danach Zaporizhzhias Torjäger Ihor Turchenko das Spiel an sich (8:6, 9.).
Beim HSC ging viel über Kreisläufer Barlomiej Bis, der drei der ersten acht Coburger Treffer erzielte. Billek besorgte dann per Siebenmeter die erste HSC-Führung des Tages (9:8, 15.). Mit zunehmender Spieldauer steigerten sich beide Abwehrreihen, wobei HSC-Torwart Jan Jochens bestens aufgelegt war. Nach 20 Minuten kam Jochens auf sieben Paraden und eine Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle. Nach dem 13:12 (22.) durch Billek, wieder vom Strich, blieben die Gäste sieben Minute ohne Tor (14:14, 29.). Zwölf Sekunden vor der Halbzeitpause hämmerte Turchenko den Ball aus dem Rückraum zum 15:14 ins Tor, aber nach einer Auszeit von Gorr besorgte Arkadiusz Ossowski mit der Halbzeitsirene den 15:15-Ausgleich.
Mit einem 4:1-Lauf kamen die Coburger aus der Kabine und setzten sich erstmals auf drei Treffer ab (19:16,36.). Der HSC stand defensiv stark, provozierte immer wieder Fehler der Ukrainer und zog nach 40 Minuten durch Fynn Herzigs Treffer auf fünf Tore davon (22:17, 41.). In den zehn Minuten seit Wiederbeginn kassierten die Coburger nur zwei Gegentore. Die Vestestädter waren nun die klar bessere Mannschaft und bauten ihren Vorsprung weiter aus (27:20, 45.). Geschlagen gaben sich die Ukrainer aber nicht. Vor allem Turchenko, der in der kommenden Saison zum französischen Erstligisten Limoges wechselt, stemmte sich mit seinen Treffern gegen die Niederlage (26:31, 54.). In den Schlussminuten packte der HSC noch einmal eine Schippe drauf und siegte mit 35:29.
Die Statistik:
HC Motor Zaporizhzhia: Chudinov (3 Paraden), Budko (0 Paraden), Komok (6 Paraden) – Kubatko (1), Blyzniuk (2), A. Kasai, Denysov, Osadchyi (2), Turchenko (11), Molina, Kravchenko (1), Horovyi (1), Onufriienko (1), Horiha (5), O. Kasai (3), Tiutiunnyk (2)
HSC 2000 Coburg: Jochens (11 Paraden), Apfel (8 Paraden) – Runarsson, M. Jaeger (4), Dettenthaler (3), Bis (3), Fuß (2), Ossowski (4), Billek (8/7), Herzig (5), Krone (3), Knauer (1), Schäffer (1), Schröder (1)
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke (Bordesholm)
Zuschauer: k.A.
Zeitstrafen: 3 (Molina, O. Kasai, Tiutiunnyk) – /
Siebenmeter: 0/1 (Turchenko verwirft) – 7/7 (Billek trifft alle Versuche)
Spielfilm: 4:2 (5.), 8:6 (9.), 8:9 (14.), 11:12 (21.), 15:15 (30.), 16:19 (36.), 17:22 (41.), 19:26 (45.), 24:31 (52.), 28:34 (58.), 30:35 (60.)
Beste Spieler: Turchenko – Jochens, Billek
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Iris Bilek