Mit nur zwölf Feldspielern angereist, verkauft sich der HSC 2000 Coburg beim VfL Potsdam teuer. Trotzdem setzt es die dritte Auswärtsniederlage der neuen Zweitliga-Saison. Ein Yongster glänzt.
Wieder keine Punkte im Gepäck: Der HSC 2000 Coburg hat auch das dritte Auswärtsspiel der neuen Saison verloren. Am Freitagabend unterlag der Handball-Zweitligist beim VfL Potsdam mit 28:32 (11:16). Allerdings ging die Mannschaft von Trainer und Geschäftsführer Jan Gorr stark dezimiert ins Spiel. Auf gleich sechs Spieler konnte Gorr nicht zurückgreifen. Dafür bekamen mit Pavels und Leonards Valkovskis zwei junge Hüpfer viel Spielanteile. Und die Coburger verkauften sich teuer, machten aus ihren stark eingeschränkten Mitteln viel und durften bis in die Schlussphase auf einen Punktgewinn hoffen.
VfL Potsdam – HSC 2000 Coburg 32:28 (16:11)
Fynn Herzig, Felix Jaeger, Tumi Steinn Runarsson, Merlin Fuß, Florian Billek, Bartlomiej Bis: Dem HSC fehlten in Potsdam sechs Spieler, die sonst problemlos in der Startaufstellung stehen könnten. So aber gastierten die Coburger mit ausgedünntem Kader beim Vorjahres-Aufsteiger.
HSC-Trainer Jan Gorr hatte lediglich zwölf Spieler in seinem Kader. Darunter die beiden Torhüter Kristian van der Merwe und Fabian Apfel. Für das Feld hatte der 45-Jährige lediglich vier Wechselmöglichkeiten. Dafür stand Leonards Valkovskis im Aufgebot. Für den 17-jährigen Bruder von Pavels Valkovskis (18) war es die erste Nominierung in den Coburger Zweitliga-Kader.
Auf der Gegenseite hatte VfL-Trainer Bob Hanning nahezu seinen kompletten Kader zur Verfügung. Lediglich Mark Ferjan und Marcel Nowack fehlten verletzungsbedingt. Max Beneke, der nach der Verletzung von Fabian Wiede bei Kooperationspartner Füchse Berlin gebraucht wird, stand aber im Aufgebot.
Wie schwer es die dezimierten Coburger haben sollten, wurde früh offensichtlich. Es dauerte fast acht Minuten, ehe Jannes Krone den ersten HSC-Treffer des Abends erzielte. Auf der Gegenseite hatten die Potsdamer bereits dreimal getroffen. Nach einer holprigen Anfangsphase fanden die Gäste aber zunehmend besser ins Spiel und blieben, vor allem dank einer besseren Abwehr, in Schlagdistanz (5:7).
Keine 20 Minuten waren gespielt, da feierte Leonards Valkovskis sein Zweitliga-Debüt. Der Rechtshänder sollte im rechten Rückraum Jakob Knauer entlasten (17.) und bildete zeitweise mit Bruder Pavels einen „Familien-Rückraum“. Nach 23 Minuten führte der VfL erstmals mit vier Treffern, als Beneke nach starker Einzelleistung zum 12:8 traf.
Den deutschen U21-Weltmeister, der mit Übersicht, Spielwitz und Wurfkraft überzeugte, bekam die Coburger Deckung nicht in den Griff. Mit einem 3:0-Lauf war der HSC aber nur drei Minuten später wieder in Schlagdistanz (11:12, 26.).
Bis zur Halbzeitpause sollte den Gästen aber kein weiterer Treffer gelingen und die Hausherren gingen mit einer 16:11-Führung in die Kabine. Von diesem Fünf-Tore-Polster sollten die Hausherren auch im zweiten Durchgang zehren.
Debüt-Treffer von Leonards Valkovskis
Wie lange würden die Coburger Kräfte reichen? Das war die Frage, mit der der zweite Durchgang begann, denn der VfL hielt weiter das Tempo hoch und versuchte so, den HSC in der Abwehr müde zu bekommen. Vor allem das Coburger Deckungszentrum erwies sich in den ersten Minuten nach Wiederbeginn als löchrig.
Immer wieder fand der VfL eine Lücke, um erfolgreich durch die Mitte abzuschließen (21:15, 38.). Nach 40 Minuten trug sich Leonards Valkovskis in die Torschützenliste ein, als er mit einem sehenswerten Schlagwurf zum 17:21 traf. Sein Bruder Pavels hatte zuvor bereits seine ersten drei Saisontore geworfen und war mit acht Treffern einer besten Coburger.
16 Minuten vor dem Spielende, Potsdam führte mit 23:17, nahm HSC-Trainer Gorr seine zweite Auszeit. „Jungs, das ist grundsätzlich okay. Aber lasst uns im Rückzug Potsdam noch einen Tick früher annehmen“, schwor Gorr seine Mannschaft für die Schlussphase ein.Viel vorwerfen konnte man seinem HSC nicht. Die Coburger ackerten leidenschaftlich und warfen alles in die Waagschale.
Dass die Gäste ob der stark eingeschränkten Möglichkeiten sowohl in Abwehr als auch im Angriff vor Probleme gestellt würden, überraschte nicht. Trotzdem war der HSC bis zur Schlussphase im Spiel. Coburg brachte nun immer wieder Pavels Valkovskis in Wurfposition und der verkürzte mit einem Doppelschlag aus der Distanz auf 23:26 (51.).
Neben Pavels Valkovskis zeigte Krone auf Rechtsaußen eine starke Partie. Er leistete sich allerdings zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt einen Fehlpass, als der HSC auf 25:27 hätte verkürzen können und im Gegenzug das 24:28 kassierte (54.).
Zweieinhalb Minuten vor Schluss ließ Krone das 28:30 liegen und hätte das Spiel noch einmal öffnen können. Mit seinem siebten Treffer beseitigte Moritz Sauter, wie Beneke und Torwart Lasse Ludwig U21-Weltmeister, mit dem 31:27 (59.) letzte Zweifel am Potsdamer Sieg.
Die Statistik:
HSC 2000 Coburg: van der Merwe (9 Paraden) , Apfel (2 Paraden) – M. Jaeger (2), Dettenthaler, Glatthard (3), Ossowski (2), Krone (9/3), Knauer (3), P. Valkovskis (8), L. Valkovskis (1), Schäffer, Obranovic
Beste Spieler: Sauter, Beneke – P. Valkovskis, Krone
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
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Bild von Iris Bilek