2.Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – ASV Hamm – Westfalen 22:26 (13:16)
Die Betrachter dieses hart umkämpften Spiels taten sich unmittelbar nach dem Abpfiff schwer mit der Beurteilung dieser Partie. Die Coburger Fans hatten spätestens Mitte der zweiten Hälfte die Schiedsrichter als Schuldige für die Niederlage ausgemacht, weil sie allzu oft gleiches Maß auf beiden Seiten vermissten. So einfach wollte es sich HSC – Coach Jan Gorr aber natürlich nicht machen. Vielmehr bedauerte er, dass sich seine Schützlinge nicht selbst für ihren großen Kampf belohnen konnten, weil sie gerade in wichtigen Phasen ihre zum Teil hochkarätigen Chancen nicht nutzen konnten, um den keineswegs übermächtigen Tabellenführer vielleicht doch noch einmal ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Und es war in der Tat die Chancenverwertung, die letzten Endes den Unterschied zwischen zwei Teams auf Augenhöhe ausmachte.
Die Startphase gehörte zunächst den Hausherren. Spätestens beim 7:3 nach 10 Minuten waren auch die 1608 begeistert mitgehenden Zuschauer auf Betriebstemperatur. Aber just in dieser Situation zeigten die Gäste, warum sie bislang noch verlustpunktfreit an der Tabellenspitze stehen. Sie schalteten vor allem in der Deckung einen Gang hoch und brachten das bis dato sehr gut funktionierende Offensivspiel der Hausherren zunehmend ins Stocken. Der Erstliga – Absteiger spielte fortan seine ganze Cleverness aus und zog allmählich Tor um Tor davon. Mit 13:16 ging es schließlich in die Kabinen.
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nichts an den Kräfteverhältnissen. Der ASV verwaltete clever seinen Vorsprung und hatte sich nach 38 Minuten bereits mit 14:20 abgesetzt. Aber mangelnden Kampfgeist konnten man den Schwarz – Gelben zu keiner Zeit nachsagen und mit hoher Intensität kämpften sich die Jaeger, Billek & Co tatsächlich wieder in Schlagdistanz. In der 44. Minute war der HSC wieder bis auf drei Tore heran (17:20). Doch immer, wenn man in der Folgezeit die Chance hatte, noch weiter zu verkürzen, zeigten die Gastgeber vor dem gegnerischen Tor Nerven und ließen zahlreiche klare Torchancen aus. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten und machten spätestens mit dem 19:25 (54.) alles klar. Dennoch sollte der HSC aus dieser Partie nicht nur die frohe Kunde mitnehmen, dass sich das Lazarett allmählich wieder lichtet. Vielmehr war man mit einem Spitzenteam der Liga über weite Phasen der Partie absolut auf Augenhöhe.
HSC 2000 Coburg: Van der Merwe, Apfel; Billek (4/3), M. Jaeger (1), Ossowski (4), Schäffer (1), Knauer (2), Krone (5/2), Glatthard, Runarsson, Obranovic, P.Valkovskis (2), Fuß (3), Bis
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache