2.Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – TuS N – Lübbecke 30:29 (15.16)
Was für ein Spiel, was für eine Dramatik! Diese Partie zweier Teams auf absoluter Augenhöhe hatte wirklich alles, was diesen Sport so attraktiv macht. Denn es gab durchaus einige Phasen, in dem jede der beiden Mannschaften eigentlich schon wie der sichere Sieger aussah und sich das Spiel dann doch kurz darauf wieder völlig drehte. Die erste Hälfte gehörte auf jeden Fall über weite Strecken hinweg den Gästen. Lediglich beim 4:3 nach neun Minuten lag der HSC kurzzeitig in Front, danach übernahmen die Gäste langsam, aber sicher das Zepter. Beim 8:11 in der 19. Minute schien die Partie den Hausherren dann zum ersten Mal etwas aus den Händen zu gleiten. Aber die Jaeger, Billek & Co gaben sich auch in dieser schwierigen Phase, als es im eigenen Offensivspiel ziemlich klemmte, nicht auf und kämpften sich bis zum Pausenpfiff wieder auf ein Tor heran.
Aber auch Hälfte 2 begann alles andere als optimal für die Gelb – Schwarzen. Trotz doppelter Überzahl machte der HSC nach wie vor viel zu wenig aus den eigenen Chancen und sah sich folgerichtig wenig später wieder mit drei Toren im Hintertreffen. Aber auch das sollte noch keine Vorentscheidung sein. Nach 44 Minuten war der HSC wieder bis auf 20:21 heran und zwang Gästetrainer Haaß zu einer Auszeit, die allerdings recht wirkungslos blieb. Florian Billek, an diesem Abend einmal mehr „Mr. 100 Prozent“ vom Siebenmeterstrich, brachte seine Jungs zehn Minuten vor dem Ende erstmals wieder in Front (25:24). Und der HSC, leidenschaftlich angefeuert von den 1719 begeisterten Zuschauern, setzte nun energisch nach und zog durch einen weiteren verwandelten Strafwurf von Flo Billek in der 54. Minute auf 29:24 davon. Doch auch das sollte noch keine Vorentscheidung sein. Wie schon letzte Woche gegen Hüttenberg flatterten nun bei den Hausherren wieder einmal die Nerven. Routinier Katsigiannis im Tor des TuS kaufte den Coburgern jetzt eine hundertprozentige Chance nach der anderen ab und brachte sein Team wieder in die Partie zurück. Seine Vorderleute ließen sich nicht lange bitten und kämpften sich Tor um Tor heran. Und in der 59. Minute hatte der TuS tatsächlich wieder den Ausgleich geschafft. Aber der HSC hatte ja noch den am Ende elf – fachen Torschützen Florian Billek in seinen Reihen, der einen eigentlich fast unmöglichen Wurf zum 30:29 ins Tor zirkelte. Und als der HSC mit viel Leidenschaft und auch ein wenig Glück den letzten Angriff der Gäste erfolgreich abwehren konnte, kannte der Jubel auf dem Parkett und den Rängen keine Grenzen mehr.
HSC 2000 Coburg: Van der Merwe, Apfel; Billek (11/5), M. Jaeger (2), Ossowski (3), Schäffer (3), Knauer (1), Krone, Glatthard, Obranovic, P.Valkovskis, Fuß (6), Bis, Herzig (4), F.Jaeger, Dettenthaler
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von David Cooper