Die Siegesserie des HSC 2000 Coburg ist gerissen: Am Freitagabend unterlag der Handball-Zweitligist im Spitzenspiel bei der SG BBM Bietigheim deutlich mit 20:28 (8:11). Beim Tabellenzweiten gerieten die Vestestädter zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die Verliererstraße, als Bietigheim den HSC zu vielen Fehlern im Angriff zwang und diese gnadenlos bestrafte. Nach sechs Siegen in Serie und dem Sprung auf Tabellenplatz 4 war der Klub aus Baden-Württemberg an diesem Abend eine Nummer zu groß und gewann das Topspiel mehr als verdient.
Mit nahezu voller Kapelle ging der formstarke HSC in das Spitzenspiel in Bietigheim. Während sich Abwehrchef Jan Schäffer nach überstandenem Infekt rechtzeitig zurückmeldete, musste lediglich Pavels Valkovskis (Rücken) passen. Den Coburger Abwehrmittelblock bildeten trotz Schäffer-Rückkehr zunächst aber Bartlomiej Bis und Viktor Glatthard.
Nach fünf Minuten kassierten Bis und Glatthard kurz hintereinander eine Zeitstrafe und die Gäste mussten in doppelter Unterzahl agieren. Coburg machte in Unterzahl seine Sache ordentlich, trotzdem gingen die Hausherren durch Nikola Vlahovic erstmals in Führung (3:2, 7.). Aber Florian Billek glich in Unterzahl mit einem cleveren Einläufer wieder aus. Billek hatte auch die beiden Treffer zuvor erzielt, nachdem Bis jeweils einen Siebenmeter herausgeholt hatte.
In den Minuten danach bewahrheitete sich das, was HSC-Trainer Jan Gorr im Vorfeld der Partie gesagt hatte: Bietigheims offensive und enorm bewegliche 6:0-Deckung übt hohen Druck aus und provoziert technischer Fehler. Der HSC leistete sich nun manche Unzulänglichkeit und die Hausherren gingen mit 5:3 (12.) in Führung. In der Abwehr aber stand der HSC gewohnt stabil und unterband durch gutes Rückzugsverhalten auch viele Umschaltmomente der SG.
Nach 18 Minuten sah sich Gorr aber zum Eingreifen gezwungen und nahm seine erste Auszeit. Zuvor hatte Jonathan Fischer den Gastgeber mit drei Treffern in Führung gebracht (7:4). „Wir werfen nur aufs Tor in einer guten Situation und dann mit Konsequenz zurück“, appellierte Gorr an die Disziplin seiner Mannschaft. Der Coburger Chefanweiser reagierte auch personell und brachte Jakob Knauer für Merlin Fuß und Tumi Steinn Runarsson für Arkadiusz Ossowski.
Wieder blieben die Coburger torlos, dafür traf Fischer auf der Gegenseite und erhöhte auf 10:6 für den Tabellenzweiten (26.). In die Halbzeitpause gingen die Oberfranken mit einem Drei-Tore-Rückstand (8:11). Das Spitzenspiel war im ersten Spielabschnitt zwar ein torarmes, dafür aber ob der bestens aufgelegten Abwehrreihen ein taktisch attraktives.
Im zweiten Durchgang nahm das Spiel dann an Fahrt auf, denn die Offensivreihen spielten nun dynamischer und stellten die Deckungen vor neue Herausforderungen. Die Vorteile lagen aber weiterhin aufseiten der Bietigheimer, die stets mit drei, vier Toren in Führung lagen. Viel ging vor allem über Kreisläufer Fischer, der von der HSC-Deckung nicht in den Griff zu bekommen war.
Nach 40 Minuten wechselte der HSC-Trainer den Torwart. Der zuletzt herausragende Kristian van der Merwe blieb glücklos und wurde durch Eigengewächs Fabian Apfel ersetzt. Das Momentum blieb aber bei den Hausherren. Mit 10:4 gingen die ersten 14 Minuten des zweiten Durchgangs an die SG, die auf 21:12 davon zog (44.). Ein Comeback in diesem Spiel sollte dem HSC nicht mehr gelingen.
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Iris Bilek