Die Duelle mit den Spitzenmannschaften gehen weiter: Nach dem Heimspiel gegen den Tabellenführer VfL Potsdam (30:31) gastiert der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg (6./25:19 Punkte) am Freitagabend (19.30 Uhr, Dyn) beim zu Hause noch ungeschlagenen ASV Hamm-Westfalen (3./35:9) – und muss sich auf Schwerstarbeit einstellen.
2. Bundesliga ASV Hamm-Westfalen (3.) – HSC 2000 Coburg (6.)
Nach einer Saison in der Bundesliga rangiert Hamm derzeit auf dem dritten Platz und hat nur einen Punkt Rückstand auf den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim. „Wir hatten mit Potsdam zuletzt den Spitzenreiter und jetzt eine nicht minder anspruchsvolle Aufgabe“, sagt Gorr vor dem Duell mit dem ASV, der jüngst die Verpflichtung des Bayreuthers Julius Meyer-Siebert vom Ligakonkurrenten Eulen Ludwigshafen bekanntgab.
Mit 703 Treffern und einer Effektivität von 67 Prozent ist der ASV vor dem gegnerischen Kasten das Maß der Dinge. Gorr: „Es kommt eine eingespielte Mannschaft mit sehr guten Individualisten auf uns zu. Wir müssen beweisen, dass wir uns – gerade in der Abwehr – noch einmal stabilisieren.“ Mit der war der Coburger Chefanweiser beim jüngsten Auftritt gegen Potsdam, zumindest im ersten Durchgang, nicht zufrieden.
Zu viele Gegentore im ersten Abschnitt
„Uns hat in der ersten Halbzeit ein Stück weit die Abwehrqualität gefehlt. 17 Gegentore sind einfach zu viel. Das können wir anders und sind wir auch anders gewohnt“, sagt Gorr und geht ins Detail: „Wenn die Angriffe dauern und dauern, müssen wir in den entscheidenden Situationen in der Abwehr noch eine gute Position haben. Länger Herr des Geschehens zu bleiben, das ist noch unser Verbesserungspotenzial.“
Aus HSC-Sicht am besten schon am Freitagabend, wenn es gilt, die Offensivwucht des ASV zu bändigen. Dabei werden die Coburger vor unterschiedliche Aufgaben gestellt. Im linken Rückraum trifft Nico Schöttle auch jenseits der Neun-Meter-Linie und im rechten Rückraum bringen Andreas Bornemann sowie Jan van Boenigk jede Menge Durchschlagskraft mit.
Starke Spielmacher
Quirlige und zweikampfstarke Spieler haben die Hammer hingegen auf der Spielmacherposition. Dort ziehen Björn Zintel, der nach der Saison wie die Coburger Kristian van der Merwe und Max Jaeger zur HSG Nordhorn-Lingen wechselt, und Yonatan Dayan die Fäden. „Diese Kombination zu lösen, ist unsere Aufgabe“, sagt Gorr.
Zuletzt gegen Potsdam habe sich seine Mannschaft „über die gesamte Spielzeit zu viele einfache Passfehler und daraus resultierende Ballverluste geleistet“. Ähnliches sollte der HSC in Hamm vermeiden, denn „einfacher Fehler im Angriff werden gerade in Hamm durch das konterorientierte Spiel genutzt“. 83 Hammer Tore per Gegenstoß – Ligabestwert – unterstreichen das.
In eigener Halle ist die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht, der nach dieser Saison in seinen eigentlichen Beruf als Lehrer zurückkehrt und von Essens Michael Hegemann ersetzt wird, in dieser Saison noch ungeschlagen. Mit drei Siegen ist der ASV optimal in die Restrunde gestartet und mischt weiter mit im Aufstiegsrennen.
Auf dem richtigen Weg
Auf der Gegenseite hat der HSC zwar nur eines von drei Spielen gewonnen, sich aber zuletzt „kontinuierlich gesteigert“. Für Gorr ist Hamm „der nächste Gradmesser und wir können zeigen, dass wir wieder ein Stückchen weitergekommen sind“. Der HSC-Trainer habe gegen den Ligaprimus aus Potsdam „eine unglaublich lebendige Mannschaft mit ganz viel Mentalität, die sich trotz mehreren Rückständen nicht hat abschütteln lassen, sondern an sich geglaubt hat“ gesehen.
Einerseits gilt es nun, diese Fehler abzustellen und andererseits, Durchschlagskraft aus der zweiten Reihe mit einer guten Quote an den Tag zu legen.
Bei Neuzugang Mikael Helmersson hat die zuletzt gestimmt. Neunmal bei 13 Versuchen traf der 20-jährige gegen Potsdam ins Netz. Ob dem Italo-Schwede bereits ein Vertrag über die Saison hinaus vorgelegt wurde? Gorr schmunzelt. „Ne, das habe ich noch nicht gemacht. Es ist wichtig für ihn und für uns, dass man sich gegenseitig gut kennenlernt – und dann werden wir auch über das Thema sprechen.“
Die Aufstellungen
ASV Hamm-Westfalen: Colodeti, Hertlein – Huesmann, Fuchs, Schöttle, Scheerer, Schulze, Sterba, Jungemann, Zintel, Haunold, Dayan, Bornemann, Stüber, von Boenigk. Trainer: Lerscht
HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Obranovic, Billek, Krone, Helmersson, P. Valkovskis, Schäffer, F. Jaeger. Trainer: Gorr
Schiedsrichter: Bona (Remscheid) / Frank (Radevormwald)
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
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Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache