Eins-drei-eins – das ist für den HSC 2000 Coburg mit seinen Fans die Zahlenkombination bis zum Saisonende. Denn bis dahin stehen tatsächlich nur noch fünf Heimspiele auf dem Programm. Drei im April (Elbflorenz, Vinnhorst, Aue), lediglich eines im Mai (Bietigheim) und im März. Dazu erwarten die Coburger am Samstag, bereits um 18 Uhr, die HSG Nordhorn-Lingen und wollen nach zwei Heimniederlagen in Serie auch in eigener Halle in die Erfolgsspur zurückfinden.
2. Bundesliga HSC 2000 Coburg (6.) – HSG Nordhorn-Lingen (8.)
Dabei treffen zwei Teams aufeinander, die am vergangenen Spieltag die Serien ihres jeweiligen Gegners beendet haben. Die Coburger (Platz 6, 27:19 Punkte) brachten dem Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen deren erste Heimniederlage der Saison bei, Nordhorn-Lingen (8., 24:22) beendete mit einem 39:37 am vergangenen Sonntagabend die sieben Spiele andauernde Siegesserie des Tabellenvierten VfL Eintracht Hagen.
Überragend war dabei auf der linken Rückraumposition Tarek Marschall, der 15 Mal eingenetzt hat. „Wenn man einen Mann wie den verletzten Georg Pöhle so ersetzen kann, zeigt das den qualitativ gut besetzten breiten Kaders unseres Gegners“, hat das auch bei HSC-Coach Jan Gorr Eindruck hinterlassen. Denn ähnlich wie Coburg hat die HSG Nordhorn-Lingen, der noch Alexander Feld und Luca de Boer (beide Schulterverletzung) fehlt, Ausfälle zu verkraften – und macht das gut. „Uns erwartet echter Offensiv-Highspeed-Handball“, warnt Gorr vor leichtfertigen Ballverlusten im Angriff.
Rückzugsverhalten wird entscheidend
Ähnlich wie gegen Potsdam und in Hamm soll sein Team vorne auf gute Einwurfmöglichkeiten warten und ein optimales Rückzugsverhalten an den Tag legen. „In der Deckung haben wir gegen diesen Rückraum körperlich ganz schön was zu knacken.“ Denn neben Marschall sorgen auch noch der bislang beste Werfer der Gäste, Johannes Wasielewski, und Lukas Firnhaber für ordentlich Wirbel. „Firnhaber ist auch aus zehn, elf Metern brandgefährlich,“ so Gorr. Zusammen haben Wasielewski und Marschall gegen Nordhorn 23 der 39 Treffer ihres Teams erzielt. Das sagt vieles aus.
Eigentlich wollten die Grafschafter im dritten Jahr nach ihrem letzten Erstliga-Abstieg in der laufenden Saison um den Aufstieg mitspielen, fielen aber früh zurück. Kurz vor Weihnachten 2023 wurde Trainer Daniel Kubes entlassen, dessen zum Saisonende auslaufender Vertrag sowieso nicht mehr verlängert worden wäre. Zum damaligen Zeitpunkt war der neue Coach Mark Bult, derzeit Co-Trainer bei der SG Flensburg-Handewitt, bereits als Trainer ab Mitte 2024 vorgestellt worden. Übergangsweise hat nun Kubes‘ Co-Trainer Frank Schumann die Verantwortung bis Saisonende.
Im Augenblick als Ersatz am Kreis für de Boer und Dominik Kalafut agiert seit zwei Spielen Jakub Stryc, der noch schwer einzuschätzen ist, aber gegen Hagen fünf Mal erfolgreich war. Trotzdem droht die meiste Gefahr aus dem Rückraum der HSG: „Da müssen wir die Ohren anlegen, es wird scharf geworfen“, macht Gorr schmunzelnd auf die Stärke und Schlüsselstelle des Gegners aufmerksam.
Und eines wird sein defensivstarkes Team auf keinen Fall tun. Dem Treiben tatenlos zusehen. Denn ein Erfolg bestätigt zumindest Rang 6. Sorgt Gorrs Ex-Verein Hüttenberg beim VfL Eintracht Hagen am Samstag für eine Überraschung und setzt der VfL Potsdam am Freitagabend seine bereits 20 Spiele andauernde Erfolgsserie ohne Niederlage auch bei TuS Nettelstedt-Lübbecke fort, kann es für Coburg sogar bis Platz 4 hochgehen. Den Aufstiegssekt können die Potsdamer wohl bald schon kalt stellen, zumal am vergangenen Wochenende von den Top-Acht-Teams außer ihnen nur Coburg und Nordhorn-Lingen ihre Spiele gewannen.
Besondere Aktion mit BBC Coburg
Eine besondere Aktion hat der HSC für diese Partie auch in petto. Neben der schon mehrmals eingesetzten Bring-a-Friend Aktion, mit der Dauerkartenbesitzer die Möglichkeit haben bis zu zwei Freunde zum halben Preis mit in die HUK-Arena zu bringen, gibt es auch erstmals das „Sportler-Ticket: HSC & BBC“. Fans des HSC und BBC haben die Möglichkeit, mit nur einem Ticket das komplette Heimspielwochenende in der Arena zu verfolgen. Neben dem HSC-Duell kann auch der BBC Coburg, der am Sonntag gegen die Fraport Skyliners Juniors spielt, unterstützt werden. „Das Miteinander für den Sport in Coburg ist wichtig“, begründet Gorr als Geschäftsführer des HSC diese Aktion.
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Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache