Nachdem der HSC 2000 Coburg am vergangenen Mittwoch die Lizenz für die kommende Saison ohne Auflagen erhalten hat, kann er am Freitagabend (19. April) mit einem Erfolg bei TuSEM Essen seinen siebten Tabellenplatz festigen. Anwurf in der Sporthalle „Am Hallo“ ist um 19 Uhr, doch die ist in den letzten Jahren kein gutes Pflaster. Denn dort, wo die Coburger (31:25 Punkte) in den Jahren 2014 bis 2019 fast wie selbstverständlich die Punkte mitnahmen, war seit Dezember 2019 nichts zu holen. Gegen die zehntplatzierten Gastgeber (24:32) will das Gorr-Team das wieder ändern.
2. Bundesliga TuSEM Essen (10.) – HSC Coburg (7.)
„Essen zeigt grundsätzlich einen positiven Trend in den letzten Spielen. Besonders zu beachten ist deren Zweikampfstärke“, so der HSC-Coach. Sein Team muss also gerade zu Beginn der Partie aufpassen, dass sie den Gegner nicht in eine euphorische Phase kommen lassen. Denn gegen Vinnhorst hat sein Team gerade in der Anfangsphase einiges verballert. „Das darf in Essen nicht passieren, gerade auswärts nicht. Da dürfen wir keine Achilles-Ferse zeigen, müssen von Beginn an die Kontrolle behalten.“
„Beim Gegner kann man eigentlich niemanden herausheben. Es handelt sich um ein Kollektiv, das es zu knacken gilt.“ Besonders hat Gorr die schnellbeinige Abwehr im Blick. Mit dem robusten Dennis Szczesny als Organisator und Malte Seidel sowie Jonas Elwanger als weitere Stützen wird die den HSC vor Probleme stellen.
Im Angriff gilt es, die Wirkungskreise von Max Neuhaus und Nils Homscheid einzuschränken, die Außenspieler nicht zum Zuge kommen zu lassen. Das fordert ein sicheres Passspiel. Homscheid äußert sich auf der Vereinshomepage: „Mit Coburg erwarten wir eine Mannschaft mit einer sehr robusten Abwehrreihe und viel individueller Qualität.“
Personalschwierigkeiten beim HSC
Die derzeitigen nicht selten zu Tage tretenden spielerischen Probleme sieht der Coburger Coach in den vielen Ausfällen. „Wir müssen immer wieder neue Spieler an anderen Positionen in die Verantwortung nehmen, auch wenn das keine Ausrede sein soll. Wir wollen zwar immer aus dem Vorhandenen das Beste machen. Dazu müssen wir allerdings an unsere Grenze kommen, unser Potenzial ausschöpfen.“
Der HSC-Coach befürchtete zu Beginn der Woche neue personelle Schwierigkeiten. Als ob die Verletztenliste nicht schon lang genug wäre, drohte nicht nur in Essen Max Jaeger auszufallen: „Wir dachten, er hat sich bei einem Trainingsduell mit Bartlomiej Bis die Nase gebrochen. Das ist fast schon grotesk, was uns personell laufend passiert. Wir hatten jedoch Glück im Unglück, ab Mittwoch war er wieder im Training.“ Somit sollte seinem Einsatz am Freitagabend nichts im Wege stehen.
Ab der kommenden Saison wird TuSEM Essen vom derzeitigen Nachwuchskoordinator und A-Jugend-Trainer der Rhein-Neckar Löwen, Daniel Haase, trainiert. Der gebürtige Essener war bereits vor einigen Jahren Co-Trainer der Mannschaft. Der derzeitige Coach Michael Hegemann wird die Essener nach zehn gemeinsamen Jahren verlassen und die Nachfolge von Michael Lerscht beim Ligakonkurrenten ASV Hamm-Westfalen einnehmen, der sich auf seinen Hauptberuf als Lehrer konzentrieren wird.
Beide Teams hegen große Ambitionen
Bei den Essenern schätzt Gorr auch deren Ausrichtung, viele eigene Jugendspieler in die Verantwortung zu nehmen, wenn er auch die Kehrseite der Medaille sieht. „Irgendwann kommt dann ein größerer Verein und schnappt dir die Leute weg, so wie es jetzt mit Torwart Lukas Diedrich passiert ist.“ Der wechselt zum Bergischen HC, wird dann wohl unerwarteterweise auf seine bisherigen Mannschaftskollegen treffen, da der BHC eine Liga höher in akuter Abstiegsnot schwebt.
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Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Sommer