Der HSC 2000 Coburg hat in seinem ersten Test unter Neu-Trainer Anel Mahmutefendic sein Potenzial aufblitzen lassen. Im ersten Gruppenspiel des BS-Energy Bundesliga-Cups in Braunschweig unterlagen die Coburger dem Bundesligisten TBV Lemgo-Lippe 19:24 (11:11). Die erste Halbzeit hatte der HSC sogar ausgeglichen gestalten können, ehe zahlreiche Wechsel den Spielfluss der Oberfranken etwas minderten.

HSC 2000 Coburg – TBV Lemgo-Lippe 19:24 (11:11)

Die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann ist bereits etwas weiter in der Vorbereitung, hatte zuvor schon zwei Testspiele absolviert. Mahmutefendic schickte mit Torwart Petros Boukovinas zunächst nur einen Neuzugang auf die Platte. Und der Grieche zeigte vor allem in der ersten Halbzeit seine Klasse, parierte einige starke Bälle gegen Kreisläufer oder Außenspieler des Bundesligisten.

Offensiv war der HSC auf schnelle Lösungen bedacht, leistete sich bei diesem Unterfangen aber auch einige technische Fehler. In ihren Rhythmus kamen die Coburger, als Mittelmann Mikael Helmersson nach sechs Minuten mehr und mehr seine individuelle Klasse präsentierte. Der 1,99 Meter große Rückraumspieler traf dreimal ansatzlos binnen zweieinhalb Minuten und hielt den HSC auf Kurs (5:6).

Nach zehn Minuten wurde mit Nils Röller der erste neue Feldspieler eingewechselt. Der Kreisläufer machte seine Sache defensiv im Innenblock neben Bartek Bis solide, hatte im Angriff, wenig überraschend, noch einige Abspracheprobleme mit seinen Teamkollegen. Offensiv war beim HSC auf ein Rückraum-Trio Verlass: Neben Helmersson trafen auch Felix Jaeger (drei Tore in der ersten Halbzeit) und der eingewechselte Pavels Valkovskis (zwei Tore) zuverlässig. 20 Sekunden vor der Halbzeitpause war Valkovskis mit einem spektakulären Schlagwurf zum 11:11 erfolgreich.

Der österreichische Nationalkeeper Constantin Möstl, der bei der EM dem einen oder anderen Weltklassespieler Kopfzerbrechen bereitete, war chancenlos. Was dem HSC in den ersten 20 Minuten fehlte: das Spiel über den Kreis oder Außen. Florian Billek etwa war kein Faktor, nahm nur zwei Würfe aus schwierigem Winkel.

Schmidt und Menges feiern Debüt

Im zweiten Durchgang feierte dann Jakob Knauer nach vier Monaten sein Comeback. Der Neustadter hatte sich im Frühjahr am Knie verletzt und musste mal wieder pausieren. Knauer hielt sich noch etwas zurück, probierte es kein einziges Mal auf dem Feld. Mahmutefendic brachte zum ersten Mal Linksaußen Jesper Schmidt und im weiteren Halbzeitverlauf auch Mittelmann Matteo Menges.

Dass der Spielrhythmus ohne einige etablierte Kräfte nun etwas leiden wird, war wenig überraschend. Im Innenblock agierte der HSC nun mit Nils Röller und Pavels Valkovskis. Das Duo machte seinen Job im gebundenen Spiel ordentlich, nur leisteten sich die Coburger nun zu viele technische Fehler, die der TBV in einfache Tore ummünzte. Der auffällige Tim Suton brachte Lemgo nach 24 Minuten erstmals mit drei Treffern in Front (11:14). Einen guten Eindruck beim HSC hinterließ auch Jannes Krone.

Der Rechtsaußen traf drei seiner vier Versuche vom Siebenmeterstrich und dazu dreimal aus dem Feld erfolgreich. Der 20-jährige Menges brachte frischen Wind auf die Platte, stibitzte sich direkt in seiner ersten Verteidigungssequenz für seinen neuen Klub den Ball. Beim Tempogegenstoß verlor er das Spielgerät allerdings direkt wieder.

Mit viel Selbstbewusstsein ging er einige Male ins Eins-gegen-eins und war dabei einmal erfolgreich. Da der HSC aber in der zweiten Halbzeit zu viel Stückwerk zeigte, setzte sich Lemgo nach und nach ab. Bis auf sechs Tore in der Schlussphase (17:23). Der schönste Treffer des Abends war aber dem HSC vorbehalten. Schmidt bediente seinen Außenkollegen Krone mit einem tollen „Kempa“.

HSC 2000 Coburg: Boukovinas, Apfel – Krone (6/3), Helmersson (3), Jaeger (3), P. Valkovskis (3), Bis (1), Schmidt (1), Menges (1), Dettenthaler (1), Knauer, Fuß, Billek, Schäffer, Röller

Bericht vom Coburger Tageblatt