Es hätte ein optimaler Heimauftakt werden können. Familienspieltag mit der „Bring-a-friend“-Aktion für Dauerkarteninhaber, 2.668 Fans bescheren dem HSC 2000 Coburg eine volle Halle und die Mannschaft ist dem Erstligaabsteiger Bergischer HC ebenbürtig. Aber einen Sieg gab es keinen. Nach spannendem, engem Spielverlauf, ähnlich wie in der vergangenen Woche in Hagen, mussten sich die Coburger mit 24:25 beugen.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – Bergischer HC 24:25 (13:13)

„Da wollen wir auf jeden Fall gewinnen“, hatte Mikael Helmersson schon in der Vorwoche die Devise ausgegeben. Und zeigte gleich wenig Respekt gegen den Ex-Nationalspieler M’Bengue, nagelte den ersten Wurf zum 1:0 in die Maschen. Wenig später stand es 3:0 gegen die zunächst mit sieben Feldspielern agierenden Gäste. Eine Zeitstrafe gegen Coburg nutzte der BHC zum 3:2-Anschluss, nach achteinhalb Minuten zum Ausgleich. Dem vorausgegangen war eine zweifelhafte Zeitstrafe gegen „Bartek“ Bis wegen absichtlichem Fußspiel, bereits dessen zweite. HSC-Coach Mahmutefendic ging in der Folge kein Risiko, ließ ihn länger auf der Bank.

In der intensiven Partie ging es anschließend hin und her. Coburg musste über Helmersson mehr für seine Tore arbeiten, der BHC nutzte eine weitere Zeitstrafe gegen den HSC zu schnellen Gegentreffern, ging aber nicht in Führung. Mit sehenswerten Kreisanspielen wurde Nils Röller in Szene gesetzt, was nach 20 Minuten eine Führung mit zwei Toren einbrachte. Beeindruckend in dieser Phase war das Rückzugsverhalten nach Ballverlusten, was den einen oder anderen leichten Treffer des BHC in Zusammenarbeit mit Keeper Boukovinas verhinderte.

HSC einen Schritt voraus

Im zweiten Durchgang änderte sich lange nicht viel. Der BHC kam zu den einfacheren Toren, aber der HSC konnte trotzdem immer wieder vorlegen, überzeugte auch im Eins-gegen-Eins. In der Abwehr ließ sich Nils Röller nach einer gelungenen Aktion gegen Tomas Babak feiern. Die Partie erinnerte immer mehr an die der Vorwoche in Hagen. Emotional wurde es nach 40 Minuten nach der dritten, erneut mehr als diskussionswürdigen Zeitstrafe gegen Bis und somit der Roten Karte.

In der Folge kassierte der Coburger Coach wegen Reklamierens eine Zeitstrafe, der HSC war somit nur zu viert auf dem Feld. 49 Sekunden nach der Hinausstellung gegen Bis gab es auf der anderen Seite die Rote Karte für Gislason nach einem Foul an Jaeger.

In Überzahl vergab der BHC dennoch mehrere Optionen, zum ersten Mal selbst in Führung zu gehen. Und dann lief er, der erste Konter des HSC, abgeschlossen von Jesper Schmidt zum 20:18. Dem folgte eine irre Parade von Boukovinas, Fuß verpasste danach die erste Drei-Tore-Führung nach der Anfangsphase. In der Folge blieb Coburg fast zehn Minuten ohne Torerfolg. Erst „murmelte“ BHC-Aktivposten Maldonado den Ball zum erneuten Ausgleich ins Tor. Und kurz nachdem Felix Jaeger nur den Pfosten getroffen hatte, markierte der BHC seine erste Führung nach 50 Minuten.

HSC Coburg belohnt sich nicht

In dieser Phase verpasste es Coburg, sich für eine tolle Partie gegen den Erstligaabsteiger zu belohnen, der nun seine ganze Cleverness ausspielte, vor allem mit Eloy Morante Maldonado. Und gegen einen nie aufsteckenden HSC fast doch noch den Ausgleich kassiert hätte. Denn trotz drei Toren Rückstand zwei Minuten vor dem Ende hatte Coburg mit dem finalen Wurf durch Mikael Helmerson, dem auffälligsten HSC-Akteur, die Option zum Ausgleich. Das gelang in der mit harten Bandagen geführten Partie mit zwei Roten Karten und 24 Strafminuten jedoch nicht mehr.

Trotz allem nahmen viele über den Auftritt ihrer Mannschaft zufriedene Fans das neuerdings kostenlose Angebot zur Nutzung von Shuttle-Bussen auch nach der Partie gerne in Anspruch – und so konnten sie noch einige Zeit während der Fahrt über einen insgesamt äußerst gelungenen Auftakt ihrer Mannschaft diskutieren.

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Sommer