Die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg haben die zweite Niederlage der noch jungen Saison kassiert. Am Samstagabend unterlag die Mannschaft des neuen Trainers Anel Mahmutefendic beim TSV Bayer Dormagen mit 25:31 (9:15). Hauptgründe: eine schwache Wurfausbeute und ein überragender TSV-Torwart.
2. Bundesliga TSV Bayer Dormagen – HSC 2000 Coburg 31:25 (15:9)
Die Coburger Fans, die das Auswärtsspiel ihrer Lieblinge bequem von der Couch aus beim Streaminganbieter Dyn verfolgen wollten, wurden enttäuscht. Aufgrund von technischen Problemen gab es kein Signal aus der Halle in Dormagen, die Bildschirme blieben schwarz. Sie verpassten ein Spiel, das geprägt war von einem hohen Tempo – aber auch von etlichen Fehlern des HSC.
„Wir haben uns 28 Fehlwürfe geleistet. Das ist viel zu viel und das müssen wir uns vorwerfen lassen“, haderte der neue Coburger Trainer, Anel Mahmutefendic. Der 46-jährige Niederländer freute sich darüber, dass seine Mannschaft immer wieder spielerische Lösungen gegen die offensive 6:0-Abwehr der Hausherren fand. Allerdings schlugen die Vestestädter daraus kein Kapital.
Der Grund dafür stand im Dormagener Kasten und hieß Christian Ole Simonsen. Der 24-Jährige war von Beginn an im Spiel, stand zwischenzeitlich bei einer Quote von 53 Prozent gehaltener Bälle und war letztlich mit 18 Paraden der Vater des Erfolgs der Hausherren.
Angetrieben von einem starken Simonsen zog Dormagen ein wieselflinkes Umschaltspiel auf und war immer wieder über Tempogegenstöße erfolgreich. „Wenn Dormagen im Positionsspiel war, haben wir es gar nicht schlecht verteidigt“, sagte Mahmutefendic. Auf das typische Spiel der „Wiesel“ mit Schlagwürfen aus dem Rückraum und Eins-gegen-eins-Aktionen sei seine Mannschaft gut vorbereitet gewesen.
Dass der HSC die zweite Niederlage der noch jungen Saison kassierte, lag an den Minuten Ende des ersten Durchgangs. „Die Hypothek war einfach zu groß“, sagte Geschäftsführer Jan Gorr über die Schlussphase der ersten Halbzeit, in der der HSC elf Zeigerumdrehungen ohne Tor blieb. Das nutzten die Gastgeber aus, um aus einer 10:8-Führung einen komfortablen 15:8-Vorsprung zu machen.
„In der Kabine habe ich den Jungs gesagt, dass das eine schöne Situation ist, weil wir zeigen können, dass wir es besser können“, gab Mahmutefendic Einblick in seine Halbzeitansprache. Tatsächlich hatten die Coburger im zweiten Abschnitt mehrfach die Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen.
Beim Stand von 12:17 aus Gäste-Sicht leistete sich der HSC vier Fehlwürfe in Serie und verpasste es, bis auf einen Treffer heranzukommen. In der Folge lagen die Oberfranken teilweise mit acht Treffern zurück (12:20, 41.) und kamen nie näher als auf fünf Tore heran (16:21, 47.).
Nach 60 Minuten kam Dormagen auf eine starke Trefferquote von 76 Prozent, während Coburg nur 45 Prozent seiner Versuche versenkte. Eine Ausbeute, mit der es gegen jeden Gegner schwer wird. „Die Mannschaft hat mit vielen Emotionen gespielt, aber auch Lehrgeld bezahlt“, sagte Geschäftsführer Gorr, der trotzdem viele positive Dinge gesehen hat. „Mir hat gefallen, mit welcher Dynamik, Spielausdauer und mit welchem Tempo gespielt wurde.“ Die hohe Fehlerquote habe aber zu schaffen gemacht – und die gelte es, in den kommenden Aufgaben abzustellen.
„Das Schöne ist, dass wir schon am Mittwoch die Gelegenheit haben, es besser zu machen“, sagte Mahmutefendic. Dann treffen seine Coburger in der zweiten Runde des DHB-Pokals auf den Erstligisten TVB Stuttgart.
Die Statistik zum Spiel
TSV Bayer Dormagen: Oberosler (1 Parade), Simonsen (1 Tor, 18 Paraden) – Krist, Reuland (2), Senden (4), Leis (1), Böhnert, Kriescher (2), Köster (5), Böckenholt, Schroven (5), Strosack (1), Schmidt (4), Steinhaus (6), Sondermann
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (3 Paraden), Apfel (1 Parade) – Menges, Dettenthaler (2), Bis (5), Fuß (1), Ossowski, Billek (5/3), Krone, Helmersson (3), Knauer (1), P. Valkovskis, Röller (2), Schäffer, Jaeger (4), Schmidt (2/1)
Schiedsrichter: Daniel und Sebastian Halbach (Remscheid)
Zuschauer: 1176
Zeitstrafen: 3 – 2 (2x Schroven, Sondermann – Bis, Schmidt)
Siebenmeter: / – 7/4 (Billek, Krone und Schmidt verwerfen je einmal)
Spielfilm: 2:1 (4.), 2:3 (5.), 5:3 (10.), 7:4 (12.), 8:7 (15.), 10:8 (19.), 13:8 (26.), 15:9 (30.), 16:12 (35.), 20:12 (41.), 21:15 (44.), 22:17 (48.), 25:20 (54.), 28:23 (58.), 31:25 (60.)
Beste Spieler: Simonsen, Steinhaus – Billek
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Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Heinz J. Zaunbrecher