Dritter Sieg in Serie: Die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg kommen in der noch jungen Saison immer besser in Fahrt. Am Samstagabend entschied die Mannschaft von Trainer Anel Mahmutefendic das Frankenderby gegen den TV Großwallstadt mit 35:30 (18:15) für sich.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – TV Großwallstadt 35:30 (18:15)

Petros Boukovinas hält sich einen Eispack an die linke Wange, das linke Auge ist sichtlich angeschwollen. Neben dem griechischen Torwart steht Physiotherapeut Sebastian Weiß, während sich wenige Meter entfernt die Mannschaft des HSC 2000 Coburg in einer Auszeit auf die letzten Spielminuten gegen den TV Großwallstadt einstellt. Der 29-Jährige war einmal mehr der Matchwinner für die Vestestädter und hatte mit 16 Paraden und einer Quote von 35 Prozent gehaltener Bälle maßgeblichen Anteil am Coburger Derbysieg. Boukovinas musste aber auch kräftig einstecken.

Denn: Gleich zweimal traf ihn Großwallstadts Linksaußen Florian Eisenträger im Gesicht. Für den ersten Volltreffer im ersten Durchgang flog Eisenträger mit einer Zeitstrafe vom Feld. Der zweite blieb zumindest für den 32-Jährigen folgenlos.

16 Paraden von Petros Boukovinas

Aus dem Rhythmus brachten Boukovinas die zwei Volltreffer nicht – im Gegenteil. Auf neun Paraden im ersten Durchgang ließ der Grieche sieben in der zweiten Halbzeit folgen. Vor allem in der entscheidenden Phase des Spiels nahm Boukovinas den Großwallstädtern wichtige Bälle weg.  Bei aller Freude über den vierten Sieg im siebten Spiel war der Torwart nicht gänzlich zufrieden: „Wir haben nicht so gut gespielt und viele Fehler gemacht, aber trotzdem gewonnen.“

Tatsächlich brauchte der HSC rund 25 Minuten, um das Spiel in seine Richtung zu drehen. Nachdem die Gäste mit ihrem neuen Trainer André Lohrbach meist leichte Vorteile hatten, brachte Mikael Helmersson mit einem Doppelschlag die Hausherren erstmals seit dem 2:1 wieder in Führung (14:12, 26.). Kurz danach ließ Pavels Valkovskis einen Doppelpack folgen. „Den Coburger Rückraum haben wir nicht in den Griff bekommen“, musste dann auch Eisenträger konstatieren. Satte 16 Treffer gingen auf das Konto von Helmersson und Valkovskis. Letzterer war neben Boukovinas der zweite Coburger Matchwinner.

Valkovskis nicht zu stoppen

Wie gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke schlug der 20-Jährige elfmal zu. „Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben“, hatte Valkovskis im Vorfeld gesagt – und eindrucksvoll geliefert. Nur vier Fehlwürfe leistete sich der Jungspund auf der Königsposition im linken Rückraum, legte zwei weitere Treffer auf und hatte zudem defensiv manch wichtige Aktion. Richtig heiß lief Valkovskis vor allem nach der Halbzeitpause, als er binnen kurzer Zeit dreimal traf. Zu dieser Zeit hatte der HSC das Spiel an sich gerissen und führte meist mit drei Treffern (26:23, 41.).

Das Frankenderby schrieb aus Coburger Sicht eine weitere schöne Geschichte: Jugendspieler Maksym Pavlovskyi rutschte erstmals ins Aufgebot – und er fügte sich blendend ein. Der 17-jährige Linkshänder schnupperte in den letzten Spielminuten Zweitligaluft und trug sich gleich in die Torschützenliste ein.

Dienstag geht es weiter gegen Minden

Viel Zeit zum Regenerieren haben die Coburger allerdings nicht, denn bereits am Dienstag (19.30 Uhr, live bei Dyn) ist der HSC bei GWD Minden gefordert. Die Mannschaft von Trainer Aaron Ziercke hat nach sieben Partien mit 9:5 Punkten die gleiche Bilanz wie die Vestestädter aufzuweisen und liegen in der Tabelle hinter Coburg auf Platz 8. Nachdem der Traditionsverein in der vergangenen Saison als Bundesliga-Absteiger lange Zeit auch im Unterhaus um den Klassenerhalt zittern musste, scheint es in Minden nun wieder in die obere Tabellenregion zu gehen.

Die Statistik zum Spiel

HSC 2000 Coburg: Boukovinas (16 Paraden), Apfel (n.e.), Eggert (n.e.) – Menges (1), Dettenthaler, Bis (2), Fuß (1), Pavlovskyi (1), Billek (3), Krone (1), Helmersson (5), Knauer (2), P. Valkovskis (11), Röller (3), Schmidt (5)

TV Großwallstadt: Minerva (4 Paraden), Hanemann (4 Paraden) – Kretschmer (3), Salger (4), Klenk, Gempp (6), Eisenträger (7/3), Aukstikalnis (2), Schauer (5), Redkyn (1), Röller (1), Mohr, Zimmer, Schalles (1)

Schiedsrichter: Heine (Wendeburg) / Stanke (Ronnenburg)

Zuschauer: 1775

Zeitstrafen: 1 – 5 (Menges – Kretschmer, Salger, Eisenträger, Röller, Mohr)

Siebenmeter: 4/4 (Schmidt trifft alle Versuche) – 3/4 (Boukovinas hält einmal gegen Eisenträger)

Spielfilm: 2:0 (3.), 2:4 (5.), 6:8 (13.), 8:9 (17.), 10:10 (19.), 12:12 (23.), 14:12 (26.), 16:14 (28.), 18:14 (30.), 21:18 (35.), 26:23 (42.), 27:26 (46.), 30:27 (50.), 33:29 (54.), 34:29 (56.), 35:30 (60.)

Beste Spieler: Boukovinas, P. Valkovskis / Eisenträger, Gempp

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht vom Coburger Tageblatt

Bild von David Cooper