Der HSC 2000 Coburg hat seine Durststrecke beendet: Am Samstagabend hat der Handball-Zweitligist sein Heimspiel gegen den HC Elbflorenz aus Dresden mit 30:29 (15:17) gewonnen und nach zuvor fünf sieglosen Ligaspielen in Folge wieder einen doppelten Punktgewinn eingefahren.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – HC Elbflorenz 30:29 (15:17)

Ohne den italienischen Spielmacher setzte HSC-Trainer Anel Mahmutefendic auf eine ungewöhnliche Lösung: Mit Kapitän Merlin Fuß auf der Mitte und Jakob Knauer im rechten Rückraum stellte Mahmutefendic zwei Linkshänder im Rückraum auf. Und die Taktik ging auf, denn Fuß und Knauer zählten zu den stärksten Coburgern des Abends und hatten großen Anteil am Heimsieg des HSC.

Während Fuß vor allem in der zweiten Halbzeit aufblühte, ackerte Knauer nahezu über 60 Minuten, was die Körner hergaben. Der Lokalmatador erzielte nicht nur vier Treffer selbst, sondern bereitete zwei weitere vor und war vor allem im Eins-gegen-eins kaum zu stoppen – und das brachte HCE-Trainer André Haber auf die Palme.

Nachdem seine Mannschaft vor allem defensiv nicht in die Partie gefunden hatte, bestellte Haber sein Team zum ersten Mal zum Rapport (6:8, 12.). Dresden spielte in der Folge eine deutlich verbesserte Deckung, was auch an der Umstellung auf eine offensivere 5:1-Formation lag. Nachdem Knauer das 13:10 (20.) für die Hausherren erzielt hatte, blieb Coburg fünf Minuten ohne Torerfolg, was Dresden zum Ausgleich nutzte (13:13). „Wir hatten mit der offensiven Abwehr gegen zwei Linkshänder Probleme. Darauf müssen wir uns besser vorbereiten, sollte sie uns in den nächsten Spielen noch einmal begegnen“, sagte Knauer nach dem Spiel am Dyn-Mikrofon.

Dank eines vor allem im ersten Durchgang überragenden Sebastian Greß ging der Gast mit einer 17:15-Führung in die Halbzeitpause. Acht seiner elf Treffer erzielte Dresdens Nummer 25 in den ersten 30 Minuten.

Gästespieler Possehl sieht Rot

Julian Possehl hatte Pavels Valkovskis derart ungestüm im Gesicht getroffen, dass die Schiedsrichter-Brüder Leon und Nico Bärmann keine andere Wahl hatten, als Possehl mit der Roten Karte zum Duschen zu schicken (38.). Coburgs Youngster im linken Rückraum hatte einen starken Start in die Partie hingelegt und fünf der ersten zehn HSC-Tore erzielt.

Mit einem taktischen Kniff sorgte Helmerssons Trainer für die Wende im Spiel. Coburgs niederländischer Coach stellte auf eine 3:2:1-Abwehr um – und schlug Haber quasi mit dessen eigenen Waffen. War Coburg in den vergangenen Jahren und mit Abstrichen auch in dieser Saison für eine kompakte und aggressive 6:0-Deckung gefürchtet, war nun eine bewegliche offensive 3:2:1-Variante der Schlüssel für den Erfolg. „Wir haben uns davon verrückt machen lassen“, haderte Dresdens Greß nach dem Spiel und führte aus: „Wir haben zu spät Lösungen gefunden und zu viele Chancen vergeben. In der Abwehr müssen wir uns besser helfen und kompakter stehen, um nicht so oft vom Feld zu fliegen. Wenn so viele Dinge nicht passen, wird es schwer.“ Satte fünf Zeitstrafen für den HCE provozierten die Coburger durch ihren beherzten Zug zum Tor.

Auf Boukovinas ist erneut Verlass

Nach 52 Minuten brachte der starke Linksaußen Jesper Schmidt den HSC per Siebenmeter wieder in Front (26:25) und stellte wenig später auf plus zwei (28:26, 54.). Das Spiel stand aber bis zum Schluss auf der Kippe. Nachdem Fuß das 30:29 erzielt hatte (57.), sollte in den letzten drei Spielminuten kein Treffer mehr fallen. Das lag auch an HSC-Torwart Petros Boukovinas, der auf 13 Paraden kam und eine Minute vor Schluss einen Siebenmeter von Julius Dierberg entschärfte. Acht Sekunden vor Schluss kamen die Gäste noch einmal in Ballbesitz und hatten die letzte Gelegenheit zum Ausgleich. Vincent Klepp warf aber über das Tor und sorgte für kollektiven Jubel in Schwarz und Gelb.

Die Statistik zum Spiel

HSC 2000 Coburg: Boukovinas (13 Paraden), Apfel (n.e.) – Menges (1), Dettenthaler, Bis (2), Fuß (7), Billek, Krone (1), Knauer (4), P. Valkovskis (5), L. Valkovskis, Schäffer (2), Jaeger (1), Schmidt (7/3)

HC Elbflorenz: Mallwitz (10 Paraden), Centegrel (1 Parade)  – Wucherpfennig (1), Dierberg (3/1), Klepp (2), Pehlivan, Dumcius (1), Stavast (1), Greß (11), Döbler (3), Dutschke, Thümmler (3), Possehl, Löser (1), Seidler (3)

Schiedsrichter: Leon und Nico Bärmann (Graben-Neudorf)

Zuschauer: 1658

Zeitstrafen: 2 – 5 (Bis, Schäffer – Pehlivan, Stavast, Döbler, Thümmler, Possehl)

Rote Karte: Possehl (Dresden, 38., Foulspiel)

Siebenmeter: 3/3 (Schmidt trifft alle Versuche) – 1/3 (Boukovinas hält zweimal)

Spielfilm: 2:1 (3.), 3:3 (6.), 6:4 (9.), 9:6 (13.), 10:9 (17.), 13:10 (20.), 13:13 (25.), 14:15 (29.), 15:17 (30.), 16:19 (33.), 20:21 (38.), 22:22 (43.), 24:25 (48.), 26:25 (52.), 28:26 (54.), 30:29 (57.).

Beste Spieler: Fuß, Knauer – Greß, Mallwitz

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht vom Coburger Tageblatt

Bild von Stephanie Fleischer