Bei HSG Hanau mit 38:28 Toren unterlegen/Unerwartete Resultate an der Tagesordnung
Es ging wirklich hoch her am 9. Spieltag in der 3. Liga Ost. Kaum eine Partie kann mit einem normalen Ergebnis bezeichnet werden. Mitten drin die Reserve des HSC 2000 Coburg II, die sich bei der HSG Hanau mit 28:38 Toren eine unerwartet hohe Schlappe einhandelte. Wenn auch nur knapp mit 29:30 Toren folgte der HC Erlangen II dem Trend des Wochenendes im Heimspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und versäumte den Sprung an die Spitze, denn der TV Großwallstadt sorgte mit dem 26:22 gegen die führende SG Leutershausen für eine positive Überraschung. Neben Coburg mussten andere Mannschaft klare Niederlagen einstecken: GSV Eintracht Baunatal verlor mit 33:41 beim SC Magdeburg II und die SG Bruchköbel mit 21:32 in der Partie bei MSG Groß-Bieberau/Modau. Dass der Northeimer HC zu Hause klar mit 26:34 Toren gegen den SV Anhalt Bernburg verliert, war auch nicht zu erwarten. Zu erwarten waren lediglich die Resultate vom HSC Bad Neustadt, der zu Hause das Schlusslicht aus Bad Blankenburg mit einem 25:18 abfertigte und auch der 27:26-Erfolg vom gastgebenden TV Germania Großsachen über den TV Gelnhausen. Trotz aller ungereimten Ergebnisse blieb es im allgemeinen beim dichten Gedränge. Der HSC, noch keinesfalls abgeschlagen, auf Rang 10 und dass Northeim von Platz 3 auf 10 zurück fiel, widerspiegelt die Enge im Tabellenbild der Liga sehr deutlich.
HSG Hanau gegen HSC 2000 Coburg II 38:28 (19:9)
Nur wenige Minuten waren die Coburger nach dem 1:0 durch Wolf noch so richtig auf dem Posten, aber als der forsche Gastgeber nach dem 4:3 (6.) mit einem Sturmlauf innerhalb von nicht einmal 6 Minuten bis zum 10:3 die Gäste praktisch stehen ließ, war der Bann für Hanau gebrochen. Die Mannschaft erspielte sich mit vielen gelungenen Aktionen eine klare Überlegenheit und hatte, wie in solchen Momenten üblich, aber auch das nötige Glück. Dem Team gelang praktisch alles, während die etwas durcheinander gewirbelten Coburger schon sehr bald nur noch auf eine Schadensbegrenzung aus sein konnten. Am Einsatz der Gelb-Schwarzen gibt es trotz allem überhaupt nichts zu deuteln, die Mannschaft versuchte ohne den wegen einer Verletzung fehlenden Kenny Schramm alles, aber trotz aller Bemühungen blieb es diesmal nur beim Stückwerk. Hanau zeigte mit den kaum unter Kontrolle zu bringendem Duo Lukas Lorenz und Maximilian Bergold (9 und 7 Treffer) einfach das effektivere Spiel und hielt sich auch die Coburger Kanoniere Wolf und Kellner (je 4 Tore) ganz geschickt vom Leibe, kassierten jedoch von Franke und Dude je fünf Stück. Mit zunehmender Spielzeit haben die Coburger, ohne jedoch richtig zu überzeugen, etwas Ordnung in ihrem System gefunden. An einem Aufholen war in dieser Verfassung zwar nicht zu denken, aber mit ihrem unverzagten Kampfgeist wurde es geschafft, dass es beim Halbzeit-Rückstand gegen die über sich hinaus gewachsenen Gastgebern blieb und damit ein drohende Demütigung ausgeblieben ist.
SR.: Christian Dux / Bennet Follmert
Zuschauer: 340 Siebenmeter: 7/6 – 8/7 Zeitstrafen: 3 / 9
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz (3), Nikola Franke (5), Lukas Dude (5), Louis Korn (1), Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner (4), Patrick Pernet, Maximilian Drude (2), Jonathan Rivera (1), Jakob Knauer (2), Dominik Bühler (1), Andreas Wolf (4).
Stimmen zum Spiel:
Trainer Ronny Göhl: Wir starten mit Angriffen und kommen scheinbar gut rein, machen dann aber zu viele technische Fehler. Einfache Ballverluste im Wurf bzw. Spiel. Ich will jedoch keineswegs sagen, dass bei uns die Linie gefehlt hat und auch die Einstellung war in meinen Augen da. Wir haben die Umsetzung einfach vom Kopf her nicht geschafft. Hanau kommt bekommt einen Lauf, macht viele Tore über die zweite Welle oder der schnellen Mitte, und wir schaffen es nicht, dies zu unterbrechen. Schaffen es auch nicht, den starken Rückraum so zu attackieren, dass sie Fehler produzieren, oder um das Kreisanspiel auszuschalten. Hanau war durchschlagskräftig und wir im Angriff zu statisch und ließen uns durch die offensiven Halbdecker den Schwung und Ball weg nehmen. Es war einfach ein schlechter Tag von uns und jetzt heißt es, am Sonntag im Spiel gegen Gelnhausen wieder zur Normalform zurück zu finden. Das einzig Positive: wir haben es in der Schlussphase abwenden können, mit vielleicht minus 15 zu verlieren. Neun Zeitstrafen deuten zwar auf kleinliche SR-Entscheidungen hin, die Leistung war jedoch in Ordnung. Hanau war einfach souveräner.
Maximilian Drude (2 Treffer): Man kann nicht von fehlender Einstellung bei uns sprechen, aber wir haben die falschen Entscheidungen getroffen und dadurch den Faden im Spiel verloren. Wir waren heute einfach eine Klasse schlechter als unser Gegner.
Bericht von Erich Bilek