Elf Tage nach dem 34:24-Sieg gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke waren die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg wieder in Lübbecke gefordert. Diesmal ging es aber gegen GWD Minden, das seine Heimspiele während der Sanierung der Kampa-Halle im benachbarten Lübbecke austrägt. Dort landete der HSC zuletzt einen überzeugenden Sieg und wollte mit diesem Gefühl und dem Selbstvertrauen durch vier Pflichtspielsiege in Serie den Schwung mitnehmen.
2. Bundesliga GWD Minden – HSC 2000 Coburg 38:33 (21:14)
Wie zuletzt im Frankenderby gegen den TV Großwallstadt (35:30) mussten die Coburger auf Felix Jaeger, Jan Schäffer und Arkadiusz Ossowski verzichten. Dafür stand mit Petros Boukovinas der Matchwinner gegen die Unterfranken zur Verfügung. Der griechische Torwart hatte gleich zwei Kopftreffer kassiert und ein blaues Auge davongetragen. Ein Faktor war Boukovinas lange Zeit aber nicht, der Torwart bekam zunächst kaum eine Hand an den Ball. Ein Vorwurf war dem Griechen aber nicht zu machen, denn seine Vorderleute arbeiteten ihrem Schlussmann nur unzureichend zu.
Die Konsequenz: Minden erspielte sich schnell eine deutliche Führung (10:3, 12.) – und trieb HSC-Trainer Mahmutefendic die Zornesröte ins Gesicht. „Dass wir im Angriff Probleme haben, kann ich noch verstehen. Aber was wir hinten machen, kann ich nicht verstehen. Das kann keiner von euch akzeptieren. Abwehr ist harte Arbeit und Wille“, schimpfte Mahmutefendic in seiner Auszeit.
Zeitweise hatte der HSC nur eine Trefferquote von 44 Prozent, GWD hingegen von 83. Einziges erfolgreiches Mittel war das Spiel über den Kreis. Der polnische Nationalspieler Bartlomiej Bis erzielte fünf der elf HSC-Treffer (11:19) in den ersten 25 Minuten, im zweiten Durchgang war Bis Positionskollege Nils Röller der Aktivposten am Kreis. Mit einem 14:21-Rückstand ging Coburg in die Halbzeitpause.
Valkovskis läuft wieder heiß
Der zweite Durchgang begann auf Coburger Seite mit drei Treffern von Pavels Valkovskis. Der 20-Jährige war zuletzt zweimal in Folge elffacher Torschütze. Valkovskis war es auch, der dafür sorgte, dass sich die Tür für den HSC wieder etwas öffnete. Mit einem Kracher in den Knick markierter er das 23:28 (42.) – und zwang GWD-Trainer Aaron Ziercke zu einer Auszeit.
Valkovskis feuerte aber weiter, was die Schulter hergab – und stellte gut zehn Minuten vor Schluss auf 27:31 (51.). Die Coburger hatten einen Rückstand von neun Treffern auf vier verkürzt. Und das lag auch an der deutlich besseren Abwehr. Minden musste sich nun jedes Tor hart arbeiten – und blieb zeitweise sogar mehr als sechs Minuten ohne eigenen Treffer.
Vier Minuten vor dem Ende der Partie schien der HSC endgültig wieder im Spiel, als – na, klar – Valkovskis zum 30:33 (56.) einnetzte. Zehn von zwölf Würfen versenkte Valkovskis nach der Halbzeitpause und stand Pate für die Aufholjagd der Gäste. Mit einem Punkt wurde die Leistungssteigerung aber nicht belohnt, da auf Mindener Seite Ian Weber in den entscheidenden Situationen die Tore markierte. Als der HSC in den Schlussminuten auf eine offensive Manndeckung umstellte, nutzte GWD den Platz, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Die Statistik zum Spiel
GWD Minden: Semisch (8 Paraden), Grabitz (1 Parade) – Diekmann, Kranzmann (5), Franz, Korte, Weber (10), Eles, Radovic (1), Heitkamp (4), Kühn (1), Staar (5), Cambra (4), Sebetic (3), Weck (5)
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (8 Paraden), Apfel (0 Paraden), – Menges, Dettenthaler, Bis (5), Kasai, Fuß (3), Pavlovskyi, Billek, Krone (3), Helmersson (3), Knauer, P. Valkovskis (10), Röller (5), Schmidt (4/2)
Schiedsrichter: Lukas (Neubrandenburg) und Robert Müller (Potsdam)
Zuschauer: 1372
Zeitstrafen: 1/1 (Sebetic – P. Valkovskis)
Siebenmeter: 2/3 (Weck verwirft einmal) – 2/2 (Schmidt trifft zweimal)
Spielfilm: 1:1 (3.), 4:1 (7.), 10:3 (12.), 13:6 (16.), 17:9 (22.), 20:11 (27.), 21:14 (30.), 23:17 (34.), 28:20 (40.), 28:23 (42.), 31:26 (47.), 31:27 (51.), 33:30 (56.), 38:33 (60.)
Beste Spieler: Weber, Kranzmann / Valkovskis, Bis
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Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Angela Metge