„Wir wollen attraktiven, schnellen Handball spielen und die Gegner zu Fehlern zwingen“, hatte der neue HSC-Trainer Anel Mahmutefendic vor eineinhalb Wochen bei der Pressekonferenz gesagt. Nach dem ersten Testspiel-Wochenende bleibt zu bilanzieren: Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Den BS-Energy Bundesliga-Cup in Braunschweig schlossen die Coburger auf dem dritten Platz ab. Am Sonntagmittag setzte sich der HSC überraschend deutlich mit 36:24 (17:12) gegen den letztjährigen Tabellennachbarn TuS N-Lübbecke durch.

TuS N-Lübbecke – HSC 2000 Coburg 24:36 (12:17)

TuS N-Lübbecke hatte sich am Vortag umkämpfte Partien mit Hannover-Burgdorf (20:20) und Hagen (17:18) geliefert. Am Sonntag ging es in den Platzierungsspielen über die volle Länge von 60 Minuten. Zur Freude der Mannschaften und Zuschauer waren die Temperaturen in der Halle etwas moderater als am Vortag. Dominant agierte in den ersten Minuten auf Coburger Seite vor allem Merlin Fuß, der in den Vorrundenpartien noch sehr unauffällig war. Zwei Treffer des Rückraumakteurs sowie ein Tor per Tempogegenstoß von Jannes Krone besorgten die frühe 3:0-Führung.

Die Mannschaft von Trainer Michael Haaß spielte für zwei Angriffe im Sechs-gegen-Drei. Der HSC kam aus der skurrilen Situation aber verhältnismäßig gut heraus. Mehr als den Ausgleich (4:4) schaffte der TuS nicht. Und dann wendete sich das Blatt. Nun war Nettelstedt in doppelter Unterzahl und tat sich schwer. Florian Billek und Jakob Knauer trafen jeweils das leere Tor. Coburg war auf drei Tore enteilt (5:8) und sollte ab dem Zeitpunkt seinen Vorsprung sukzessive ausbauen.

Auch in Gleichzahl fiel Nettelstedt im gebundenen Spiel wenig ein. Der HSC-Innenblock mit Jan Schäffer und Bartek Bis sowie später Nils Röller stand massiv, alle drei Torhüter (Petros Boukovinas, Fabian Apfel und Glenn-Louis Eggert) kamen zum Einsatz und fanden schnell ihren Rhythmus.

Dazu antizipierten die übrigen HSC-Akteure Pässe oftmals gut und klauten sich einige Bälle. Im Angriff war auf die Rückraumachse um Fuß, Mikael Helmersson und Pavels Valkovskis Verlass. Ende des ersten Durchgangs etablierten die Coburger dann auch noch das Spiel über den Kreis. Nils Röller war zweimal erfolgreich, Coburg führte mit 17:12 zur Pause.

In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig an den Kräfteverhältnissen. Die schlechte Nachricht für den TuS: Florian Billek meldete sich nun an und kam richtig in Spiellaune. Zehn Tore, davon vier Siebenmeter, standen am Ende für den Routinier in der Statistik. Der Rechtsaußen tat sich aber auch als Vorlagengeber hervor, bediente Röller mit der schnellen Mitte zum 16:22 nach 41 Minuten. Die HSC-Deckung, die in der zweiten Halbzeit teilweise etwas offensiver ausgerichtet war, stand weiterhin gut, war nur bei einigen Anspielen an den Kreis nicht ganz auf der Höhe. Yannick Dräger war ein ums andere Mal Nutznießer.

Dominik Ebner sah in dieser Phase die Rote Karte, weil er Felix Jaeger (unabsichtlich) im Gesicht erwischte. Ansonsten schraubten beide Mannschaften die Intensität aber etwas zurück. Nach 51 Minuten erstmals in den zweistelligen Bereich (21:31).

Am Ende betrug die Differenz ein Dutzend Tore. Wenngleich Ergebnisse in der Vorbereitung selbstredend keine übergeordnete Rolle spielen, war das schon eine erste kleine Duftmarke des neuen HSC Coburg.

HSC 2000 Coburg: Boukovinas, Apfel, Eggert – Billek (10/4), Fuß (7), P. Valkovskis (4), Röller (3), Jaeger (3), Bis (2), Helmersson (2), Krone (2/1), Knauer (1), Dettenthaler (1), Schmidt (1), Menges, Schäffer, Kasai

Bericht vom Coburger Tageblatt