Zu spät den Kampfgeist geweckt
In ihrem zweiten Bayernligaspiel fehlte den Coburger Youngsters über weite Strecken der Esprit gegen einen Gegner, der seine Möglichkeiten effektiv nutzte.
Das Spiel in Friedberg begann ausgeglichen, zur Mitte der ersten Halbzeit sogar mit einem kleinen Vorteil zugunsten der Gäste. Diese ließen in der Abwehr zu viel zu und unterstützten oft des Nebenmann zu wenig (6:4, 6:8 15. Min). Vorne fehlten die spielerischen Ideen und in der Defensive stimmte die Abstimmung einige Male nicht (9:9, 11:11, 14:13). So ging es mit einem Dreitorerückstand in die Pause (17:14).
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild, im Angriff fehlte die Bewegung ohne Ball, das Spiel war einfach zu statisch gegen die offene Deckung der Friedberger. In der Abwehr verteidigten die Coburger den spielbestimmenden Akteur der Gastgeber nicht konsequent genug, der am Ende 19 von 33 Toren erzielte. Immer wieder gelangen den Hausherren zu einfache Treffer, sodass der Rückstand auf 5 Tore anwuchs (19:15, 23:18, 25:20). Immer wieder durch Zeitstrafen dezimiert (insg. 6 Zwei-Minuten-Strafen für den HSC, 0 für den TSV) konnten die Vestestädter dem TSV zu wenig entgegensetzen. Auch der Appell von Trainer Martin Röhrig in seiner Auszeit, sich an die spielerischen Fähigkeiten zu erinnern, schien nicht zu fruchten (34. min). Wie ein Weckruf wirkte allerdings die rote Karte gegen Coburg nach der dritten Zeitstrafe: die Jungs entdeckten ihre Emotion und warfen erstmals in diesem Spiel alles in die Waagschale. In einem beeindruckenden 5:0-Lauf in gut 4 Minuten erarbeiteten sie sich den Anschlusstreffer zum 30:29 (45. min). Jetzt war das Spiel wieder offen. Mit viel Engagement stemmten sich die HSC-Jungs gegen den Punktverlust, konnten aber in zwei klaren Situationen den Ball nicht im Tor unterbringen. So verhinderte auch die Parade des Coburger Keepers, der den neunten, finalen Strafwurf am Ende der Spielzeit abwehrte, die zweite Saisonniederlage nicht (31:30, 33:30). Die Mannschaft zeigte ihr volles Engagement einfach zu spät an diesem Nachmittag und vergab die Punkte aufgrund fehlender Einstellung zum Spiel.
Bei der Spielanalyse in die Kabine erkannten die Spieler schnell, dass jedes Spiel den 100%igen Einsatz des ganzen Teams braucht, um erfolgreich zu sein. Dieser Sonntagnachmittag wird Weckruf für die C-Jugendlichen sein, künftig ihr spielerisches Potential besser abzurufen und mit mehr Herz auf der Platte zu agieren.
Für den HSC spielten: Marco Huber (TW), Loris Hartung (5), Lennart Kücker (5), Moritz Knauer, Til Schreiber (9/1), Jonathan Thaler (4), Olivier Graczyk (3), Marks Lilienfelds, Leonard Stern, Jakob Zimmermann, Leonards Valkovskis (4)
Bericht von Andreas Kücker