Gegen den TV Emsdetten wurden alle bisherigen vier Vergleiche gewonnen.
Nach einem Saisondrittel war der TV Emsdetten auch für den Trainer des HSC 2000 Coburg, Jan Gorr, die Überraschungsmannschaft in der Liga. Vor dem direkten Duell sind sie nun jedoch auf Platz zehn zwei Zähler hinter den HSC zurückgefallen, aber bis zu Aufstiegsplatz Zwei sind es im engen Verfolgerfeld hinter Spitzenreiter Bergischer HC nur sechs Punkte. Doch der kommende Gegner liegt den Coburgern. „Gegen Emsdetten haben wir bislang immer recht gut ausgesehen. Trotzdem wird es wieder ein wahnsinnig schweres Spiel, weil die einen unglaublich schnellen Handball nach vorne spielen. Da müssen wir wieder super verteidigen“, weiß Spielführer Till Riehn. Auch HSC-Coach Jan Gorr gibt nichts auf die bislang in vier Spielen makellose Bilanz gegen den Sonntagsgegner (Anwurf um 17 Uhr). „„Es war jedes Mal ein heißer Kampf, der Angriff variiert sehr viel und es ist eine sehr gut eingespielte Mannschaft, bei der die ersten acht, neun besondere Qualität haben, die aber in der Breite nicht so riesig aufgestellt sind.“
Emsdetten, das sich vor vier Wochen von Geschäftsführer Holger Kaiser, zuvor Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, getrennt hat, arbeitet nun wieder mit Ehrenamtlichen in der Leitung. Das hat im Spielbetrieb aber keine erkennbaren Spuren hinterlassen, Kubes arbeitet mit seinem knappen Kader in Ruhe weiter. Wer zu Saisonbeginn neu in die Mannschaft kam, ist inzwischen sehr gut integriert. Das gilt insbesondere für Dirk Holzner auf der Linksaußen-Position. Holzner liegt mit 116 Treffern – davon 42 Strafwürfe – auf Gesamtplatz fünf der Torschützenliste. „Den müssen wir auch beim Gegenstoß im Auge haben“, so Gorr. Hinzu kommt Merten Krings mit 93 Treffern auf Platz zwei der Feld-Torschützenliste als „Antreiber und Initiator“ auf der Mittelposition, der dem Spiel immer wieder seinen Stempel aufdrücken kann. Im Zusammenspiel mit André Kropp am Kreis, Georg Pöhle im linken Rückraum und Jasper Adams wird so ein „richtiges Bild eines starken Angriffs daraus“, weiß Gorr. Coburg wird in der Abwehr also ähnliches leisten müssen wie vergangene Woche beim Sieg gegen Nordhorn und vorne genauso effizient agieren. „Die Abwehr war schon immer die Achillesferse von Emsdetten, aber die ist jetzt ganz klar besser geworden“, hat Jan Gorr festgestellt. Dass die Defensive sich stabilisiert hat, ist auch Emsdettens Trainer Daniel Kubes zu verdanken, der in seiner aktiven Zeit als einer der erfolgreichsten Abwehrspieler gilt und in Lübbecke, Nordhorn, Lemgo, Melsungen und Kiel die Defensive zusammenhielt. Dieses Abwehr-Gen hat er jetzt nach und nach seiner Mannschaft implementiert. Deswegen wird Coburg versuchen müssen, auch aus dem Gegenstoß heraus zu Erfolgen zu kommen.
Die Akteure
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Dominic Kelm, Petr Linhart (?), Sebastian Weber, Stefan Lex, Benedikt Kellner, Florian Billek, Till Riehn, Marko Neloski, Tobias Varvne, Romas Kirveliavicius. Trainer: Jan Gorr.
TV Emsdetten: Mark Ferjan, Konstantin Madert; Merten Krings, Marten Franke, Yannik Terhaer, Jan Hübner, Paul Kolk, Yannik Dräger, Dirk Holzner, Sven Wesseling, Jasper Adams, Andre Kropp, Georg Pöhle. Trainer: Daniel Kubes.
SR: Frederic Linker / Sascha Schmidt
Die Lage in der Liga
Am 18. und vorletzten Hinrundenspieltag will TUSEM Essen seine beeindruckende Serie von sieben Spielen ohne Sieg beim Schlusslicht HSG Konstanz fortsetzen. In Essen endete vergangene Woche eine ähnliche Serie der DJK Rimpar Wölfe mit sechs ungeschlagenen Spielen, gegen den VfL Eintracht Hagen wollen die „Wölfe“ nun eine neue starten.
Unterschiedlich schwere Aufgaben liegen vor den nächsten und letzten Gegnern 2017 des HSC 2000 Coburg. Der Bergische HC empfängt den HC Rhein Vikings, der VfL Lübeck-Schwartau erwartet HBW Balingen-Weilstetten. Die Balinger könnten mit einem Erfolg nach Punkten zu den Lübeckern aufschließen und wegen der besseren Tordifferenz vorbeiziehen. Dann würde zunächst die SG BBM Bietigheim Aufstiegsplatz Zwei einnehmen, vorausgesetzt die bezwingen den Dessau-Roßlauer HV.
Spruch der Woche
„Merten Krings ist bei Emsdetten der Antreiber und Initiator“ (Jan Gorr zum Gegner)
Notizen am Rande
Unruhe – Der ThSV Eisenach hat Trainer Christoph Jaunerik nach dem schlechtesten Saisonstart seit fast 40 Jahren freigestellt. Die einst gefürchtete Werner-Aßmann-Halle ist zum Selbstbedienungsladen geworden, sieben von acht Heimspielen gingen verloren. Beim Tabellenvorletzten sorgte das bereits in den vergangenen Wochen im Umfeld für große Unruhe. In den sozialen Medien hagelte es Kommentare, die von „Straftraining“ bis „Ihr müsst mal miteinander einen Saufen gehen“ reichten.
Top-Bilanz – Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, am 16.12.15 war der HSC zuletzt zu Gast in Emsdetten, siegte souverän mit 32:24. Überhaupt kann die Bilanz der Coburger gegen den Gegner im letzten Auswärtsspiel des Jahres nicht besser sein. Denn alle vier bisherigen Vergleiche gegen die Mannschaft von Trainer Daniel Kubes wurden gewonnen.
Handball hilft – Auch der HSC 2000 beteiligt sich an der Aktion der Deutschen Krebshilfe. In rund 80 Auktionen unter www.Handball-Hilft.de kann sich der Fan besondere Handball-Momente ersteigern. Während die Coburger ein VIP-Erlebnis mit Übernachtung zur Verfügung stellen, versteigert Gegner Emsdetten die Möglichkeit, Radiokommentator für den TV zu werden.
Bericht von Ralph Bilek
Bilder von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)