Der HSC freut sich auf das Derby gegen Rimpar. Im Gegensatz zu den bisherigen Duellen geht es am Samstag aber „nur“ noch ums Prestige.
Wochen lang haben die Handballer des HSC 2000 Coburg (3. Platz/46:22 Zähler) auf Punktverluste der SG Bietigheim gehofft. Doch der Tabellenzweite gab sich keine Blöße, marschierte souverän durch die Liga und behauptete den heiß begehrten 2. Tabellenplatz hinter Primus Bergischer HC. Jetzt, wo die Messe gelesen ist, schwächelt der Vizemeister. Doch die Niederlagen kommen aus Sicht der Vestestädter viel zu spät.
Sieben Punkte Rückstand sind bei vier ausstehenden Spielen zwar theoretisch aufholbar, doch praktisch nicht. Ein Sieg reicht den Bietigheimer zum Direktaufstieg – und diesen wird sich das Team nach Überzeugung aller Beteiligter auch holen. Die Coburger geben sich da vor dem Prestigeduell gegen die DJK Rimparer Wölfe (7./41:27) keinen Illusionen hin.
Genügend Motivation fürs Derby
Trotzdem gibt es für den HSC reichlich Motivation für das bevorstehende Heimspiel: „Rimpar ist natürlich aufgrund des Derby-Charakters für uns ein besonderes Spiel“, macht Cheftrainer Jan Gorr klar. Und die Tatsache, dass die „Gelb-Schwarzen“ in den letzten Jahren die direkten Duelle nicht für sich entschied, sei zusätzliche Motivation für sein derzeit spielfreudiges Kollektiv.
Mit Ex-Nationalspieler Herth
Rimpar spielt aus einer sehr beweglichen 6:0-Abwehr, in der Regel mit einer überdurchschnittlichen Torwart-Leistung, einen schnellen Ball. Deshalb sind die Franken ein sehr gefährlicher Gegner. Mit Ex-Nationalspieler Benni Herth und einem der besten Team-Torschützen Patrick Schmidt haben die „Wölfe“ zwei sehr gute Playmaker, die es immer wieder verstehen, ihre Rückraumschützen in vorzügliche Wurfpositionen zu bringen. Vor allem Steffen Kaufmann im rechten Rückraum, aber auch Benedikt Brielmeier auf der Halblinken profitieren von den gut einstudierten Kombinationen.
Doch der HSC scheint gewappnet zu sein, spielte er doch zuletzt vor allem am eigenen Kreis äußerst effektiv und brachte nicht nur die Spieler des EHV Aue zur Verzweiflung. „Von unserer Seite aus gilt es, die guten Leistungen der vergangenen Spiele zu bestätigen und den positiven Abwehrtrend aus dem Aue-Spiele fortzusetzen. Dabei wird es eine wichtige Frage sein, ob es unserem Team erneut gelingt, die entsprechende Substanz und Energie in das Spiel einzubringen.“
Verletztenliste wird immer länger
Allerdings werden die Sorgenfalten bei Gorr immer größer und der Kreis der verhinderten Spieler ebenso. „Das ist langsam schon bedrohlich eng“, ärgert sich der Übungsleiter.
Zu den bisherigen Ausfällen von Wetzel, Neloski, Lilienfelds, Linhart, Barsties und Kulhanek kommt nämlich aller Voraussicht nach mit Lukas Wucherpfennig ein weiterer Akteur hinzu. Der Rechtsaußen hat sich im entscheidenden Spiel der 2. Mannschaft bei einem Gegenstoß verletzt, nachdem ihn sein Gegenspieler beim Sprungwurf gestoßen hat und er sich beim Aufprall eine Prellung der rechten Schulter zugezogen hat.
Hinzu kommt, dass der Stamm-Rechtsaußen und beste Coburger Torschütze, Florian Billek, in dieser Woche kein Training aufgrund eines grippalen Infekts absolvierte. Aber Gorr gibt sich vor diesem Prestigeduell trotzdem kämpferisch und verspricht den etwa 2800 Zuschauern, die am Samstagabend in der HUK-Arena erwartet werden, einen großen Kampf: „Unser Team hat bisher immer wieder diesen Widrigkeiten getrotzt und das gilt es auch an diesem Wochenende zu schaffen.“
Anwurf der Partie ist am Samstag, 19.30 Uhr.
Bericht von Christoph Böger (https://www.infranken.de)
Bilder von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)