Knapp vier Jahre lang gab es in der Fußball-Bundesliga Spiele am Montagabend. Beliebt waren die Begegnungen bei den Fans nie, die Kritik seit der Einführung 2017 daran groß. Nach der Saison 2020/2021 waren die Montagsspiele im Oberhaus wieder Geschichte. Im Handball-Unterhaus wurden sie hingegen zur neuen Saison eingeführt. Dem neuen Rechteinhaber Dyn sei Dank. Am dritten Spieltag macht der HSC 2000 Coburg (5., 2:2 Punkte) zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem neuen Termin. Die Auswärtsfahrt führt die Oberfranken zum VfL Eintracht Hagen (18., 0:4). Anwurf ist um 19.30 Uhr.
2.Bundesliga: VfL Eintracht Hagen (18.) – HSC 2000 Coburg (5.)
„Es ist wie immer eine Grundskepsis vorhanden, wenn Neuerungen eingeführt werden“, sagt Jan Gorr, Trainer und Geschäftsführer des HSC, über den ungewohnten Spieltermin in der 2. Bundesliga. Das Spiel am Montagabend bildet den Abschluss des jeweiligen Spieltages. Für Gorr und den HSC heißt das: umplanen. Am Samstag und Sonntag stehen die abschließenden Einheiten inklusive Videostudium an. „Ich bin gespannt, wie wir mit dem neuen Rhythmus umgehen. Durch das Pokalspiel am Mittwoch war diese Woche ohnehin schon besonders“, sagt Gorr. Für den 45-jährigen Mittelhessen überwiegen aber die Chancen, die das neue Montagsspiel bietet. „Der Handball-Fan hat jetzt fast jeden Tag die Möglichkeit, ein Spiel zu schauen. Die erhöhte TV-Präsenz sorgt für mehr Aufmerksamkeit.“
Mit Eintracht Hagen haben die Coburger einen Gegner erwischt, bei dem sie in den vergangenen beiden Jahren jeweils gewonnen haben – und der den Start in den Sand gesetzt hat. Gegen die SG BBM Bietigheim und den Dessau-Roßlauer HV setzte es deutliche Niederlagen. Für Gorr ist das aber kein Grund, den VfL zu unterschätzen: „Hagen hat eine enorme Qualität im Kader und gehört personell und nominell zu den Top-Teams der Liga.“ Vor allem im Rückraum verfügt die Eintracht mit Valentin Schmidt, Kim Voss-Fels, Philip Vorlicek, den Ex-Coburger Pouya Norouzi, Valentin Spohn und Niclas Pieczkowski über eine Top-Besetzung. Der 33-jährige Pieczkowski, gebürtiger Hagener und 2016 Europameister mit Deutschland, kehrte vor der Saison zu seinem Heimatverein zurück. Ob Spohn (Sprunggelenk) und Pouya (Muskelfaserriss) auflaufen werden, ist fraglich.
Coburger Trio ist fraglichSorgen plagen aber auch den HSC, denn bei den Coburgern sind die Einsätze von Max Jaeger (Fuß), Felix Jaeger (Becken) und Jan Schäffer (Rippe) fraglich. Fynn Herzig (muskuläre Probleme am Schambein) ist nach wie vor keine Option. „Wir wollen aber nicht jammern. Unser Kader ist breit genug“, sagt Gorr. Zudem fährt seine Mannschaft nach den Siegen in der Liga gegen den TV Großwallstadt (29:26) und im Pokal beim Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck (40:29) mit Rückenwind nach Nordrhein-Westfalen. Um in Hagen den nächsten Sieg mitzunehmen, müsse der HSC in der Abwehr die richtige Balance finden. „Hagen hat mittlerweile ein richtig gutes Kreisläuferspiel. Sich auf den Rückraum zu konzentrieren, wird nicht ausreichen“, sagt Gorr. Mit Alexander Becker und Neuzugang Frederic Stüber (VfL Gummersbach) hat die Eintracht zwei Brecher am Kreis. Apropos Neuzugang: Mit dem Gummersbacher Linksaußen Hakon Styrmisson legte der VfL kurzfristig noch einmal hochkarätig nach, um den verletzten Josep Jukic zu ersetzen.
Im Angriff möchte HSC-Trainer Gorr ein breites Spiel seiner Mannschaft sehen: „Wir dürfen es nicht nur über das Zentrum probieren, sondern müssen versuchen, die Hagener 6:0-Abwehr in die seitliche Bewegung zu bekommen.“ So soll der dritte Sieg in Serie bei der Eintracht gelingen.
Die Aufgebote:
VfL Eintracht Hagen: Paske, Grzesinski – Bürgin, Becker, Pröhl, Alves, Schmidt, Pieczkowski, Klein, Voss-Fels, Vorlicek, Styrmisson, Gaubatz, Stüber, Dragunski, Busch
Trainer: Neff
HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel, Eggert (?) – Runarsson, M. Jaeger (?), Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Ossowski, Billek, Krone, Knauer, Valkovskis, Schäffer (?), Obranovic, F. Jaeger (?)
Trainer: Gorr
Schiedsrichter: Hillebrandt (Bönen) / Umbescheidt (Bergkamen)
Den gesamten Bericht findet ihr bei unseren Medienpartner dem Coburger Tageblatt.
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Bericht von Coburger Tageblatt.
Bild von Svenja Stache